Cover-Art:
1. Desert of Shattered Hopes
2. Binding of Dragons
3. Home of the Lonesome Wanderers
4. Black Mourning
5. Remembering the Dead (Intro)
6. Sick Are the Shadows of Reality
7. Descendants Thereafter
8. Tomorrow Is the End
9. Woods for the Suicides
Nach langer Durststrecke geht’s hier endlich mal weiter, ich gelobe Besserung mit den Zeitabständen zwischen den einzelnen Reviews.
Dafür stelle ich euch jetzt ein ganz besonderes Schmankerl vor, das einen gänzlich eigenen Sound besitzt und leider auch mal wieder nicht die Bekanntheit erlangt hat, die es eigentlich verdient hätte.
Die Rede ist vom 1993er Debüt-Album der vier Texaner Crucifixion, denen es hier gelungen ist ein äußerst düsteres, aber gleichzeitig auch sehr brutales und dennoch sehr melodisches Death Metal-Album aufzunehmen.
Die Jungs mit dem invertierten Logo haben sich ganz dem Tod, Deibel und dem Bösen verschrieben und zelebrieren ihre düstere musikalische Messe förmlich und verleihen der sowieso schon düsteren Musik noch mit diversen Keyboard-Einsprengseln, Schreien gequälter Seelen und äußerst fulminanten Leads und Soli noch mehr Ausdruck!
Verneigt man sich beim einen Song noch vor Morbid Angel oder Sadistic Intent wird an anderen Stellen auch mal gern Deicide, Vital Remains oder gar Death (die Soli!) zitiert. Dies wird vermengt mit der typischen düsteren Brachialität texanischer Kombos, wie wir es von Infernal Dominion oder Imprecation gewohnt sind. Und dennoch sind all diese Vergleiche nur ungefähre Anhaltspunkte, denn verwunderlicherweise kreieren die Jungs einen vollkommen eigenständigen Sound und haben ein echtes Händchen um zwischen infernalischer, stumpfer Raserei und filigranen Düster-Melodien hin- und herzuwechseln, wie ich es so noch von keiner anderen Band gehört habe! Egal ob Highspeed-Baller-Parts, stampfende Walz-Elemente, Mid-Tempo-Melodie-Abschnitte oder gar Akkustik-Intermezzi: Hier ist alles vertreten, was ich mir von einem dunklen und bedrohlichen Death Metal-Album wünsche!
Über den infernalisch sägenden Gitarren und dem bollernden Drums thront der schön hallige Growl-Gesang von Bassist Danny und rundet die perfekte Finsternis-Vertonung nur noch ab.
Lediglich die etwas leise und drucklose Produktion wird hier dem hohen Anspruch nicht gerecht. Zwar sind alle Instrumente gleich akzentuiert und es herrscht ein herrlich analoger Klang vor, jedoch muss man den Volume-Regler arg aufreißen und auch den Equalizer ein wenig bemühen. Ist dies geschehen, sollte aber jeder Freund von Blaspherian, Infernal Dominion, Imprecation, Vital Remains, Sadistic Intent oder Deicide aufhorchen und ordentlich die Matte kreisen lassen! Besser kann man satanischen Death Metal kaum spielen!
Abgerundet wird dies noch durch ein schönes Cover von dem unbekannten Künstler Phillip Karger, das mich an die Immolation-Werke von Andreas Marschall erinnert.
Wirklich schade, dass dieses Album im Jahre 1993 in der damaligen Veröffentlichungsflut hoffnungslos untergegangen ist. Während man in Europa wohl einen recht guten Vertrieb hatte, tat sich bis 1995 im Rest der Welt wohl gar nichts (erst da wurde die Scheibe auch in den USA released), weswegen es die Jungs wohl auch nie über den Geheimtipp-Status hinaus gebracht haben. Man nahm noch ein weiteres Album mit dem Titel „Path less taken“ auf, das dem Debüt in nichts nachstand aber auch kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Dieses Album scheint auf jeden Fall wesentlich rarer zu sein als das Debüt und steht auch noch auf meiner must-have-list. Wenn also jemand weiß wo man dieses noch zu erschwinglichen Kursen bekommen kann, soll er sich bitte direkt bei mir melden
Das Debüt bekommt man übrigens bei den üblichen Verdächtigen (Discogs, Amazon.com, Ebay etc.) für Kurse zwischen 10€ und 25€. Greift zu, solange es noch Exemplare gibt!
Es ist übrigens leider nichts über den Verbleib der Band bekannt und niemand weiß so recht ob es jemals noch ein Lebenszeichen der Texaner geben wird. Ich würde es mir wünschen...