Dienstag, 27. Mai 2014

Fleshtized – Here among thorns

Label: Mighty Music

Cover-Art:


1. Ill Divine
2. Deplorable
3. Everything Dies
4. Here Among Thorns
5. Feral Earth
6. Bound in Unity
7. Rise of the Fallen
8. Clash Dimension
9. Rapture (Morbid Angel cover)
10. Outro


Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat sich Ende der Neunziger ein Trio zusammengetan um 2001 ein wirklich bemerkenswert intensives Death Metal-Album aufzunehmen, das es wirklich in sich hat! Von der ersten Sekunde an bekommt man ordentlich das Fressbrett poliert und es wird einem keine Gelegenheit gegeben durchzuatmen. Die Bass-Drum knattert unaufhörlich, die Saiten werden zum Glühen gebracht, der Bass brummt wohlakzentuiert vor sich hin und Gitarrist Casey kotzt sich herrlich verbal aus und erinnert von seinem Stil her nicht selten an die guten alten Disinter.
Es wird auf jeden Fall geballert ohne Ende und auch technische Frickeleien sind an der Tagesordnung, so dass alle Freunde von Diabolic, mittleren Morbid Angel oder Hate Eternal hier ein feuchtes Höschen bekommen sollten. Auch die Flitzefinger-Soli von Monstrosity schimmern immer mal wieder durch (Fleshtized-Gitarrist Matt Barnes spielt übrigens heutzutage bei Monstrosity) und man ist weit davon entfernt sich dem amerikanischen Brutal Death Metal anzubiedern, wie der Bandname vielleicht zuerst suggerieren könnte.
Trotz aller Raserei und technischer Spielerei behält man nämlich stets den Song an sich im Auge und alle Lieder haben Wiedererkennungswert und eine eigene Seele. Mein Anspieltipp ist hier auf jeden Fall die Morbid Angel-Homage „Feral Earth“, die mit ihrem fetten Groove jeden gestandenen Death Metaller zum Moshen animieren dürfte.
Soundmäßig wurde das Teil übrigens von Jacob Hansen in Dänemark veredelt und dieser heftige Death Metal-Brocken brüllt angenehm warm und old-schoolig (nix Trigger!) aus den Boxen.
Herr Hansen hat dem Ganzen auf jeden Fall ganz klar seinen Stempel aufgedrückt, denn ich hatte die Jungs anfänglich fälschlicherweise in Dänemark eingeordnet, da dieses Debüt mich total an den Sound von Exmortem, Corpus Mortale, Usipian und Konsorten erinnerte - so kann man sich irren ;)
Auf jeden Fall wirklich schade, dass nach knapp 34 Minuten (inkl. geilen Morbid Angel-Cover und überflüssigen Outro) schon wieder Schluss ist und man von den Jungs nie wieder etwas gehört hat :(
Drummer Gary White musiziert inzwischen aber wieder mit anderen (Ex)-Fleshtized-Mitgliedern bei Chaos Inception, die nicht ganz so geradlinig tönen und sich eher am extremen Technik-Death Metal neuerer Hate Eternal orientieren. Zwar auch sehr cool, aber nicht so zwingend und straight-forward wie dieses Kleinod von 2001.
Dafür bekommt man das Album an allen Ecken für wenige Euros hinterhergeworfen! Zugreifen solange noch was da ist :)