Freitag, 18. Oktober 2013

L6B6T6MY – Legions of Beelzebub

Label: Tahuantinsuyo Records

Cover-Art:


1. Intro: Rebellion In the Ocean
2. War: Attack to the Sky
3. Gods of the Well
4. Legions of Beelzebub
5. Culebra: Work Malicious
6. The Vengeance
7. Invocation
8. Torture - Blood - Death
9. Murderius Side: Demonic Side
10. Destroyers of the False Hope
11. Yog-Sothoth (The Door Toward the Storm)


Etwas satanisch-blasphemischen Death Metal amerikanischer Spielart gefällig?
Dann solltet Ihr Euch unbedingt mal mit L6b6t6my aus Argentinien auseinandersetzen, die im Jahre 2004 ein amtliches Debüt unter das Volk geschmissen haben, das es echt in sich hat!
Nehmt eine ordentliche Portion alter Deicide, gebt gaaaaanz viel Defaced Creation bzw. Aeon hinzu und durchmengt das Ganze mit Infestdead und ihr habt in etwa eine Ahnung, was Euch hier erwartet: Infernalisches Getöse der ganz besonders heftigen Art!
Rasende Blastbeats, brutal-heftige Growls, messerscharfe Riffs und gedoppelte Keif-Vocals wechseln sich hier mit fetten Midtempo-Stampf-Parts und dezenten Melodien ab, dass es eine pure Freude ist und man mit gereckter Faust vor der Stereoanlage sitzt!
Hier ist jeder Schuss ein Treffer und es wird einem keine Verschnaufpause gegönnt! Das lyrisch-satanische Konzept wurde hier perfekt vertont, da dem Ganzen eine derart dämonische Atmosphäre inne wohnt, wie es sonst nur die Großen hinbekommen!
Die Band ist übrigens aus der alten Kapelle „Lobotomy“ entstanden, die in den späten 90ern zwei Alben veröffentlicht hat und noch eher modern nach alten Fear Factory klangen (zumindest wenn man den Youtube-Songs Glauben schenken darf).
Im Jahre 2000 benannte man sich dann in L6b6t6my um, um fortan mit schön stumpfen Lyrics in herrlich naiven Englisch dem Satan zu huldigen :D
Musikalisch geht es aber gar nicht mal so stumpf zu und es gibt einiges an technischer Virtuosität zu entdecken und auch Ohrwurm-Melodien sind immer wieder zu finden. Zusammen mit zwingenden Groove-Riffs und Holzhammer-Passagen entsteht so ein herrlich brutaler und massiver Cocktail, der jedem Freund amerikanischer Death Metal-Klänge die Freudentränen in die Augen treiben sollte! Die Gitarren sägen fett und differenziert, der Gesang ist schön tief, kraftvoll, brutal und dennoch verständlich und auch der Bass brummt schön hörbar vor sich hin.
Einziger Wermutstropfen ist da jedoch das sehr klinische Drumming, welches leider auch noch sehr in den Vordergrund gemischt wurde :( Die Snare und Bass-Drum sind einfach viel zu sehr getriggert und jegliche Dynamik und Wärme wurden hier wegeditiert :( Das kann man wirklich besser machen! Dieses einzige Manko kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einem echten Kracher zu tun hat! Ich für meinen Teil kann das verschmerzen, so dass ich hier nur geringfügige Punktabzüge gebe. Das ist übrigens auch eine große Parallele zum Debüt von Aeon, das auch fast zeitgleich erschien und einen ähnlichen Drumsound und vor allem auch Grundsound hat. Wer also „Bleeding the false“ mochte, wird dieses Album lieben!
Auf jeden Fall wirklich sehr schade, dass schon nach 39 Minuten wieder Schluss ist und man nach diesem Debüt nichts mehr veröffentlichte, da Sänger/Gitarrist Pablo Braga 2006 bei einem Autounfall ums Leben kam (R.I.P.!) und mit ihm auch leider die Band begraben wurde.
Die Scheibe bekommt ihr übrigens für einen guten Kurs z.B. bei http://selfmadegod.com oder http://deathgasm.net. Hier heißt es schnell zugreifen, da das Teil wohl auf 1000 Stück limitiert ist!