Dienstag, 5. Mai 2015

Spina Bifida - Ziyadah


Label: Adipocere Records (Re-Release durch Memento Mori)

Cover-Art:

1. Intro
2. Witchfire
3. Reverse
4. Purest Queen
5. Individual
6. Aimless
7. Götterdämmerung
8. Verdict
9. Die
10. Outro

Zu Beginn der 90er Jahre bildete sich in den Niederlanden fernab der amerikanisch ausgerichteten Death Metal-Bands eine Bewegung von interessanten Death/Doom-Bands, die für mich ihren Höhepunkt 1993 mit diesem Debüt-Album der fünf Tilburger hatte. Der tiefgestimmte und basslastige Bastard aus Doom- und Death Metal kommt zäh und bedrohlich daher und weiß durch tiefe Growls und abwechslungsreiches Songwriting zu begeistern. Abgedrehte Melodien, Hintergrundeffekte, Spoken Word-Passagen und gelegentliche Midtempo-Grooves lockern die zähfließende Grundstimmung immer wieder auf und sowohl Freunde amerikanischer Bands wie z.B. Winter, Dusk oder Ceremonium als auch Holland-Death/Doom-Fans von Castle, Mourning, Etherial Winds und Mystic Charm sollten hier voll auf ihre Kosten kommen. Besonders toll: SPINA BIFIDA bedienen sich nicht wie zahlreiche andere Vertreter des Genres an lästigen Keyboards oder Violinen und lassen die pure Metal-Keule schwingen. Die düsteren Riffs überrollen einen förmlich und die traurigen Melodien gehen durch Mark und Bein. Auch die analoge und hallige Produktion trägt einen guten Teil zur frostigen und düsteren Atmosphäre bei und lässt jedem Instrument Platz zum Atmen. Wer sich also mal wieder richtig schön runterziehen lassen will ist hier genau richtig :D:D
Warum man sich aber nach einer Wirbelfehlbildung benannt hat entzieht sich meiner Kenntnis. Das Original ist übrigens ein trauriges Beispiel für CD-Fäule („disc-rot“), bei der sich die Schicht der CD auflöst, was die CD über kurz oder lang unhörbar macht, was wohl an der hier verwendeten, goldenen Reflexionsschicht liegen dürfte. Trotzdem geht das Teil für Kurse jenseits der 40€ über die Theke, von daher greift lieber zum Re-Release auf dem es noch das 'Symphony Of Indictment'-Demo als Bonus gibt. Die Band hat sich übrigens jüngst reformiert und bringt im nahezu gleichen Lineup wie zur „Ziyadah“ in diesem Juni eine neue EP heraus. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Reunion lohnt, ich bin auf jeden Fall gespannt :):)