Montag, 15. September 2014

Vomiting Corpses – Coma: The Spheres of Innocence

Label: Invasion Records (Re-Release durch Wardead Records
Cover-Art Erstveröffentlichung


Coverart Re-Release
Erstveröffentlichung:
1. Kingdom of the Blind
2. Dogmas Ignored

3. Banished from Remembrance
4. Ice-Age of the Common Sense
5. Coma...
6. Cold Blood
7. When Doves Cry
8. Si Vis Pacem
9. Island of Sorrow


Re-Release:
1. Kingdom of the Blind
2. Dogmas Ignored

3. Banished from Remembrance
4. Ice-Age of the Common Sense
5. Coma...
6. Si Vis Pacem
7. Island of Sorrow


als Bonus das „Cold Blood“-Demo:

8. Kingdom of the blind
9. Screaming Spirits

10. When doves cry
11. Causes of Misery
12. Cold Blood
13. Operation Desert Storm
14. Ice Age of the common Sense

15. Exhausted Will to live


Im Jahre 1995 wurde ein deutscher Death Metal-Klassiker auf dem ostdeutschen Label Invasion Records veröffentlicht, der stets im Schatten der großen deutschen Brüder stand und dem erst heutzutage etwas mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Die Rede ist von dem Emdener Quartett VOMITING CORPSES, das bereits seit 1988 sein Unwesen im deutschen Underground treibt und zwei Demos vorweisen konnte. Leider schaffte man es erst 1995, als der Death Metal seine Blütezeit hinter sich hatte und Black Metal und Gothic-Metal angesagt waren, das Debüt-Album zu veröffentlichen, was erklären dürfte, warum es die Jungs nur in Nord-Deutschland zu Legendenstatus gebracht haben. Denn musikalisch brauchen sich die Jungs wirklich nicht hinter den großen Brüdern von Obscenity, Morgoth, Immortalis oder Torchure zu verstecken, da man auf dem Debüt auch mit anspruchsvollen Death Metal amerikanischer Bauart punkten kann und das Ganze um einige interessante Features erweitern konnte. Zum einen sind da die wohl dosierten Melodien, die immer wieder eingestreut werden und zum anderen ist der Wechselgesang zwischen tiefen Growls und Obituary-mäßigen Gekeife ein klares Wieder-Erkennungsmerkmal. Zudem werden immer wieder ein paar Leads und Soli eingestreut und selbst technisches Gefrickel ist hier und da zu finden. Man traut sich gar gelegentlich Clean-Vocals oder Hardcore-lastigere Shouts einzubauen, was sich gut in das Gesamtkonzept einfügt. Das Album sprüht quasi nur so vor Abwechslungsreichtum! Sei es nun der extrem Ami-lastige Opener (Monstrosity und Brutality lassen grüßen!) oder das Bolt Thrower-lastige „Banished from Remembrance“: hier wird es wirklich nicht langweilig! Einziger Wermutstropfen an diesem durch und durch klassischen Death Metal-Album ist die unbeständige (die Soundqualität schwankt!) Produktion, bei der es der Produzent an einigen Stellen deftig versaut hat (bei „Si vis Pacem“ ist gar einen kurzen Augenblick lang mittendrin nur eine dissonantes Rauschen zu hören!) und wo auch das Remastering beim Re-Release nicht alles retten konnte. Wer aber kein Problem mit rauen 90er Jahre-Sound hat und auf amerikanischen Death Metal steht, muss dieses Kleinod sein eigen nennen!
Kurz nach Veröffentlichung des Albums löste sich die Band übrigens auf und aus den Trümmern entstanden Anasarca und Fearer (den Spirit von Vomiting Corpses findet man hier deutlich wieder!), die Freunden deutschen Geballers ja hinlänglich bekannt sein dürften. Die Band reformierte sich übrigens im Jahre 2007 aber bis heute wartet man vergeblich auf ein neues Output und man darf hoffen, dass man hier nochmal ein Lebenszeichen in Form eines Nachfolge-Albums vernehmen darf.
Beim Re-Release wurde übrigens das Cover überarbeitet und man hat die Fehler in der Tracklist ausgebügelt (im Original wurde „Si vis Pacem“ fälschlicherweise als „Cold Blood“ betitelt und „Island of Sorrow“ wurde fälschlicherweise als „When doves cry“ benannt) und die letzten zwei Songs, die soundmäßig total aus der Rolle fielen, wurden im Re-Release komplett entfernt. Außerdem gibt es als Bonus noch das komplette „Cold Blood“-Demo, das dem Album in nichts nachsteht aber noch wesentlich rauer und undifferenzierter daherkommt (hier gibt es dann auch die echten Songs „Cold Blood“ und „When doves cry“ ^^).

Zu beziehen direkt bei der Band via www.facebook.com/VomitingCorpses oder das Label Wardead Records (www.wardeadrecords.com/).