Montag, 30. Dezember 2013

Victims of Internal Decay – Victims of Internal Decay

Label: Grind Core

Cover-Art:


1. Absolute Worship
2. Bathed in Sickness
3. Bleed
4. One More Stitch (Green River cover)
5. Jim's Lament
6. Consummation
7. Under the Sun (Black Sabbath cover)
8. In Extremis
9. False Hate
10. Sterile Nature



Nach einigen europäischen Abstechern geht es wieder nach Amerika, wo im Jahre 1993 eine Band aus Oregon einmal mehr den Stil zelebrierte, der mich auch heutzutage immer noch am meisten zu begeistern weiß: Florida-Death Metal in seiner schönsten Form.
Die Rede ist vom Quintett Victims of Internal Decay, das 1993 nach drei (mir unbekannten) Demos ein wirklich starkes, äußerst eingängiges US-Death Metal-Album mit leichten Thrash- und sogar Doom-Anleihen veröffentlichte.
Stellt euch vor man mischt Death zu Human-Zeiten mit alten Obituary, dem Debüt der mächtigen Resurrection, alten Morgoth, alten Pestilence und einer gehörigen Prise Celtic Frost und ihr habt den Sound der fünf Amis!
Es wird demzufolge hauptsächlich im Midtempo gewalzt und Geschwindigkeitsausbrüche gibt es eher selten. Ja hier und da agiert man glatt richtig doomig, was den Jungs äußerst gut zu Gesicht steht und im Black Sabbath-Cover „under the sun“ gipfelt! Mächtig zähfließender Ami-Death wie er mir besonders gut reinläuft! Neben dem Black Sabbath-Cover gibt es noch einen weiteren Cover-Song zu vernehmen, der im Gegensatz zu BS jedoch eher Genre-untypisch ist, da man sich den Song „One more stitch“ der Grunge-Mitbegründer Green River vorgenommen und ausgesprochen cool interpretiert hat!
Dies ist übrigens nicht die einzige Nähe zum Grunge, da man tatsächlich als Producer Drew Canulette für sich gewinnen konnte, der zuvor mit solch namhaften Bands wie Neil Young, Black Flag, Nirvana oder Soundgarden gearbeitet hat und hier wohl für sich Neuland beschritten haben dürfte ;) Deswegen überrascht es umso mehr, dass der Gitarren-Sound absolut nach Morrisound klingt und auch das wohlakzentuierte, furztrockene Drumming aus dem legendären Tampa-Studio stammen könnte.
Knappe 45 Minuten lang bekommt man hier auf jeden Fall das volle Brett des klassischen Ami-Death Metals und als Fan der genannten Bands sollte man hier schnell ein feuchtes Höschen bekommen, da man den großen Namen in nichts nachsteht! Nach diesem Album folgte noch ein full-length-Demo mit dem Titel „Resin 67 Sessions“, bevor man schließlich 1997 die Segel strich und die Band erst im Jahre 2009 für ein weiteres Jahr reaktivierte, bevor man V.O.I.D. endgültig begrub. Wirklich sehr schade...
Es ist übrigens erstaunlich, dass man mit einem gewissen Terry Geil, Pat Wombacher und Hans Jochimsen gleich drei deutsch-klingende Namen am Start hat :D
Weitere lustige Anekdote am Rande: Das Band-Motto lautete immer „Death on nine legs“ weil Gitarrist Terry Geil nur ein Bein hat ;)
Das Teil ist hier und da für erschwingliche Kurse (Preisspanne: 10-30€) bei den üblichen Verdächtigen Discogs, Ebay und Amazon zu kriegen und gehört in jede gut sortierte US-DM-Sammlung! ^^