Dienstag, 18. März 2014

Upon Infliction – Inhuman... in human

Label: Arctic music group

Cover-Art:



1. Blackout
2. Morbid Obsession
3. Disease Of Religion
4. Eternal Nightmare
5. Centuries Of Hate
6. Immortally Unleashed
7. Inhuman
8. Intelligence Is Blasphemy
9. Dark Path


Heute kommt wieder einmal guter alter Florida Death Metal auf meinen Seziertisch, wie er brachialer und fetter kaum sein kann! Die Rede ist von Upon Infliction aus Pompano Beach, Florida! Wenn man einen Blick auf die Landkarte wirft, sieht man sofort, dass Fort Lauderdale nicht weit ist und auch der erste Höreindruck nach wenigen Sekunden verrät: Hier sind doch Malevolent Creation im Spiel! Und tatsächlich: Upon Infliction könnte der kleine Bruder der Florida-Legende sein, da sich hier aktuelle und ehemalige Mitglieder der bösartigen Kreation tummeln. Als absolutes Aushängeschild wäre hier Kyle Symons zu nennen, der ja u.a. das legendäre "the will to kill"-Album eingesungen hat und auch durch HatePlow kein Unbekannter ist und durch sein markantes Organ den Death Metal des Quartetts besonders veredelt. Dann wäre da noch Drummer Gus Rios zu nennen, der bis vor wenigen Wochen noch Drummer beim großen Bruder war und dort unsanft vor die Tür gesetzt wurde (die nicht ganz so saubere Geschichte kann man bei Facebook und einschlägigen Webzines nachlesen). Außerdem spielt hier auch noch der aktuelle Malevolent- und HatePlow-Gitarrist Gio Geraca mit, der dem Sound von Upon Infliction auch doll seinen markanten Stempel aufdrückt.
Man muss also kein großer Prophet sein, um jetzt schon zu erahnen, dass hier nicht das Rad neu erfunden wird. Und in der Tat: Man könnte meinen, man würde hier "the will to kill Part 2" hören und auch "Everybody Dies" von HatePlow klingt immer mal wieder durch. But, who cares? Wer braucht schon große Innovation, wenn man ein derart fettes und ausgefeiltes Brett geboten kriegt? Hier gibt es alles, was das US-Death Metal-Herz begehrt: Feistes Geballer, mitreißende Midtempo-Parts, alles zermalmende Grooves, schöne Soli, derbe Growls und hier und da sogar Melodien! Die fette aber nicht überproduzierte Produktion tut ihr übriges und man kann sich dem Charme des Albums nicht entziehen und kann Kopf und Füße nur schwerlich still halten.
Und da die letzten Malevolent Creation-Alben allesamt nicht die totale Offenbarung waren und uns HatePlow ja nun auch schon seit nunmehr 14 Jahren warten lassen, haben wir hier die perfekte Alternative. Etwas derartiges habe ich auf jeden Fall schon ewig nicht mehr gehört und es ist mir schleierhaft, wie es die Jungs geschafft haben dieses Album 2010 nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit unters Volk zu werfen.
Vielleicht war es aber auch im hässlichen Cover und dem unscheinbaren Logo begründet (beides könnte so auch zu einer Metalcore oder Post-Metal-Scheibe gehören), dass ich das Album all die Jahre übersehen habe.
Besser spät als nie sag ich da nur und ich kann auch euch nur wärmstens an Herz legen dieses Teil in eure Sammlung zu stellen, wenn ihr auf Death Metal der floridianischen Schule steht und Kram wie Malevolent Creation, Monstrosity, Cannibal Corpse, Divine Empire oder Vile oft bei euch auf dem Teller landet! Schnell bei Ebay und Amazon zugreifen, da gibt es dieses Kleinod schon ab 5€!
40 Minuten lang bekommt ihr hier auf jeden Fall die absolute Vollbedienung und spätestens bei den Groove-Hammern "immortally unleashed" und "inhuman" wird im Wohnzimmer der Moshpit angezettelt! Herrliche US-Brutalität!
Diesem 2010er Album ging übrigens vier Jahre zuvor das Debüt "to escape is to suffer" voran, wo Kyle und Gio noch nicht an Bord waren und das auch noch nicht soooo zwingend tönt wie das Zweitwerk.
Man kann auf jeden Fall hoffen, dass da bald ein drittes Album kommt, dem dann auch mal die Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, die den Jungs eigentlich zusteht :)
Uneingeschränkte Kaufempfehlung!