Dienstag, 1. Dezember 2015

Decomposed – Hope Finally Died...

Label: Candlelight RecordsCover-Art:

1. Inscriptions
2. Taste the Dying
3. Falling Apart
4. At Rest
5. Instrumental (Lying In state)
6. Procession (of the Undertakers)
7. (Forever) Lying in State


Nach vier Demos und einer EP veröffentlichten die vier Briten 1993 ein echtes Genre-Highlight, welches eines der ersten Releases von Candlelight überhaupt darstellte.
Dieser vergessene Underground-Klassiker war jahrelang vergriffen und nicht wenige dürfte sich ein Re-Release herbeigesehnt haben, was sich in den letzten Jahren in dreistelligen Ebay-Preisen niedergeschlagen hat. Im Sommer 2015 war es aber endlich soweit und Candlelight erbarmte sich um dieses Kleinod neu zu veröffentlichen. Leider gibt es wie auch schon beim Original nur eine karge Aufmachung und auch Linernotes werden bitterlich vermisst. Dafür gibt es erstmalig auch das originale Cover bei der CD-Version (dies war bislang nur der originalen Vinyl-Version vorbehalten, da wohl im Presswerk etwas vertauscht wurde). Toll sieht aber auch das nicht aus. Egal, was zählt ist schließlich die Musik und die ist bei diesem Debüt schier großartig! Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, dass dies locker in die Top 10 der besten britischen Death Metal-Releases ever gehört!
Geboten wird nämlich ausgefeilter und abwechslungsreicher Death Metal mit starker Doom-Schlagseite, der an ganz frühe Paradise Lost, Demo-Anathema oder Demo-My Dying Bride erinnert. Es gibt demzufolge todtraurige Melodien, kraftvolle Growls, zähe Riffs aber auch rohes Geballer, das an Impaler oder Benediction erinnert, präsentiert in einer schön kräftigen, transparenten, typisch britischen Produktion.
Zusammen mit tollen, perfekt vorgetragenen Soli und sogar zwei tiefsinnigen Instrumental-Stücken brennt sich dieses Meisterstück schon beim ersten Durchlauf direkt ins Stammhirn! Besonders hervorzuheben ist einfach der Abwechslungsreichtum der kompletten Scheibe. Bestes Beispiel ist der Song „At Rest“ der mit messerscharfen Geshredder beginnt, dann abrupt durch einen Paradise Lost-Gedächtnis-Doompart gebremst wird und dann Benediction-mäßig drauflosgroovt bevor es richtig träge wird. Es ist mir wirklich schleierhaft, warum den Jungs der Erfolg verwehrt blieb, da hier einfach alles stimmt und man direkt merkt, dass hier äußerst fähige Musiker am Werk waren. Doch hört einfach selbst. Jeder der im Entferntesten etwas mit britischen Death Metal anfangen kann, muss hier zugreifen! Wann können wir endlich mit einer Demo-Compilation rechnen?