1. Bonded Through Hate
2. Unholy Incision
3. Mindless Exile
4. Soon Exhumed
5. Morbid Sacrifice
6. Necrolatry
7. Infirmity
8. Chopping Block
TYRANT TROOPER waren irgendwie immer etwas zu spät. 1987 gründete man sich als Thrash Metal-Band, als die Thrash-Welle im Abklingen war, so dass kaum jemand Notiz von dem Quintett nahm. Zu Beginn der 90 orientierte man sich um und huldigte dem brutalen Death Metal. Als schließlich 1995 endlich dieses feine Debüt-Album herauskam, war auch der Death Metal im Begriff zu sterben und wieder schauten die Amis in die Röhre. Dabei haben wir es hier mit einem wirklich verkannten Klassiker zu tun, was spätestens nach dem Dissection-mäßigen Akustik-Intro, welches vom „Fire walk with me“-Gedicht aus Twin Peaks untermalt wird, klar sein sollte. Die fünf Jungs aus Connecticut holzen auf ihrem einzigen Album nämlich derart unbarmherzig drauflos, dass kein Stein auf dem anderen bleibt und man förmlich an die Wand geblasen wird. Arschtightes Riffing, gepaart mit kraftvollem, rhythmischen Drumming (hier scheinen die Thrash-Wurzeln am ehesten durch!) und den kraftvollen Growls sind ein Garant für einen brutalen Höllenritt. Eingebettet in eine rohe Produktion ist hier wirklich jeder Schuss ein Treffer und die 49 Minuten vergehen wie im Fluge, zumal sich das Songwriting angenehm abwechslungsreich gestaltet. Dies spiegelt sich nicht nur in vielseitigen und brutalen Vocals (mit wirklich sicken Lyrics!), sondern auch interessanten Tempi-Wechseln und großartigen Heavy Metal-Soli wieder. Der Legende nach hatten die Jungs übrigens in den 90ern regelmäßig mit Auftrittsverboten zu kämpfen, da die Fans immer derart ausflippten, dass blutige Nasen keine Seltenheit waren! Bei dem Riff-Massaker kein Wunder! Freunde von Gutted, Baphomet, Morta Skuld oder aber auch Brutality sollten hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen. Das stimmige Cover aus der Feder von Frank Forté (bekannter US-Comic-Zeichner) fängt die Power des Albums gut ein und rundet das Ganze perfekt ab. Ein absolutes Muss für jeden US-Death Metal-Fan!
Leider ist diese Eigenproduktion, welche auf 1000 CDs limitiert war, extrem rar und erzielt gerne Preise jenseits der 200€. Ein Re-Release schließen die Jungs aber nicht kategorisch aus und deswegen bin ich mir sicher, dass sich hier Geduld bewähren dürfte. Die Jungs reformierten sich übrigens 2014 für einen Farewell-Gig für den verstorbenen Gitarristen Ron Kuczuk und vielleicht hat man ja tatsächlich wieder Blut geleckt, was wirklich wünschenswert wäre.