Sonntag, 17. März 2013

Rattenfänger - Epistolae Obscurorum Virorum

Label: Dark Essence Records

Cover-Art:




1. Coelo Affixus Sed Terris Omnibus Sparsus - Intro
2. Grimorium Verum
3. Victa Lacet Virtus
4. Nunc Scio Tenebris Lux
5. Allegoria De Gula Et Luxuria
6. Clausae Patent
7. Deest Remedii Locus, Ubi, Quae Vitia Fuerunt, Mores Fiunt
8. Regno, Regnavi, Regnabo


So, einmal im Monat muss es hier einfach weitergehen. Und bei der nächsten Band würde ich zu gern euer Stirnrunzeln beim Lesen des Bandnamens sehen :D
Auch ich war sehr skeptisch als mir ein Kumpel diese Band empfahl (danke nochmal an Sönke für den megageilen Tipp!) und habe wirklich nicht so einen Kracher erwartet. Denn hier haben wir es nicht mit einer fürchterlichen Mittelalter-Rock-Band zu tun, sondern mit fetten Midtempo-Death Metal der alten Schule, wie er massiver und brachialer kaum sein kann! Ja ihr habt richtig gehört, hier geht es richtig derb zur Sache und das Ganze hört sich an, als hätten alte Bolt Thrower mit ganz alten Grave und Funebrarum korpuliert! Allein wegen dem fetten Riffing und den ultratiefen und voluminösen Vocals solltet ihr mal ein Ohr riskieren! Auch Vergleiche zum letzten Putrevore-Output oder dem grandiosen Debüt der texanischen Bolt Thrower-Fanatiker „War Master“ zwängen sich gerade auf.
Alles wirklich keine schlechten Referenzen! Das Ganze klingt noch verwunderlicher, wenn man mal schaut, welche Wurzeln die Band hat. Das ukrainische Quartett musiziert nämlich sonst ausschließlich in Black Metal-Kapellen von denen Drudkh (übrigens 1:1 die gleiche Besetzung!) und Dark Ages wohl die Bekannteren sein dürften. Und gerade Black Metal scheint hier zu keiner Sekunde durch, sondern von vorne bis hinten feinster Brachial-Death Metal!
Neben den genannten Vergleichsbands wird’s bei „Clausae Patent“ am Anfang schleppend-doomig und gegen Ende gar punkig-rumpelig und man fühlt sich an Benediction oder schwedische Crust-Bands erinnert, während der vorletzte Song gar ein paar Hypocrisy-Reminiszenzen zu ihren Glanzzeiten beinhaltet.
Worum es schlussendlich lyrisch geht, lässt sich nur erahnen, denn Texte sind leider keine abgedruckt. Glaubt man aber der Biographie des Labels, sind alle Texte auf Latein verfasst (die Titel lassen es erahnen) und man hat sich wohl an mittelalterlichen Lyrikern orientiert. Ob's stimmt werden wir wohl nie erfahren ;)
Es ist mir auf jeden Fall schleierhaft wie mir ein derart starkes Death Metal-Release letztes Jahr durch die Lappen gehen konnte, denn ein solch brachiales Debüt habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört! Dies ist nicht nur dem songdienlichen Songwriting oder den fetten Vocals geschuldet, sondern auch der herrlichen Breitwand-Produktion, die ordentlich druckvoll daherkommt, aber nicht überproduziert wirkt. Ich hoffe auf jeden Fall, dass die vier Jungs sich weiterhin dem Death Metal widmen und auch in Zukunft ähnlich heftige Brocken unter's Volk werfen, denn auch wenn man sich bei einigen Bands Inspiration geholt hat, klingt das Ganze nicht nach einem müden Abklatsch der genannten Bands, sondern tönt frisch und hat eine eigene Note. Ich bin wirklich gespannt, was man von den Jungs noch hören wird! Das Teil bekommt ihr bei so gut wie jedem Metal-Dealer eures Vertrauens und gehört in jede ernstzunehmende Death Metal-Sammlung!