Dienstag, 25. November 2014

Amaymon / Purulence – Split CD


Label: Adipocere Records


Cover-Art:


 
1. Purulence - Devoted to Lunacy
2. Purulence - In Harmony with the Deceased
3. Purulence - Inhaling the Souls
4. Purulence - Sinking into Transparency
5. Amaymon - Intro
6. Amaymon - Buried and Forgotten
7. Amaymon - Evil Prevails, the Rapture
8. Amaymon - Shemhamphorash
9. Amaymon - The Goetic Belief



Heute auf dem Seziertisch: Ein tolles Split-Release aus dem Jahre 1993, das in jeden gut sortierten Haushalt gehört ;)
Und zwar geht es hier um zwei äußerst heftige Death Metal-Bands, die beide lediglich Demos aufweisen konnten und auch bis zum heutigen Tage leider kein Album vollbracht haben.
Den Anfang auf diesem knapp 36-minütigen Knüppelfest machen die Frankokanadier PURULENCE mit ihrem technischen Death Metal, der von Anfang an keine Gefangenen macht und einem keine Zeit zum Aufatmen lässt. Man vermischt hier nämlich das Beste von heftigen Vertretern aus der kanadischen Provinz Quebec. Zum einen wäre dies die technische Virtuosität von Gorguts, Obliveon oder Necrotic Mutation und zum anderen ist es die ungezähmte Brutalität von Bands wie z.B. Agony, Obscene Crisis oder Gorelust, die den Reigen zu einer einzigartigen Achterbahnfahrt machen, den man nicht so schnell vergisst!
Es gibt abartig tiefe Growls, messerscharfes Riffing, Blastbeats en masse, aber auch epische Parts und Melodien (wie z.B. bei 'Sinking Into Transparency', der übrigens als einziger Song vom AMAYMON-Gitarristen produziert wurde). Ganz großes kanadisches Tennis und es ist mir unverständlich, warum sich hier den Jungs nicht neue Türen geöffnet haben. Leider war dieses Release dann auch das Letzte des Quartetts und man löste sich kurz danach auf, was wahrscheinlich unter anderem daran liegen dürfte, dass Sänger und Gitarrist Steeve Hurdle (R.I.P.) bei den kanadischen Aushängeschildern Gorguts einstieg. Schade, aus den Jungs hätte wirklich etwas werden können. Wenn ich mich nicht irre, hat Luc Lemay von Gorguts übrigens wohl auch mal in einem alten Interview erwähnt, dass er bei PURULENCE kurz ausgeholfen hat.
Da konnten die Franzosen AMAYMON mit ihren vier Songs + Intro dann nicht ganz mithalten. Zwar schlägt das Material der Mannen um Adipocere-Chef Christian Bivel musikalisch in eine ähnliche Kerbe, aber die Kanadier haben die Messlatte dann doch etwas zu hoch gelegt. AMAYMON klingen ein wenig wie eine Mischung aus frühen Cannibal Corpse und ganz alten Deicide, tönen aber recht rumpelig und nicht so arschtight wie PURULENCE. Nichtsdestotrotz hat die zweite Hälfte der Split ihren ganz besonderen Charme, da die Songs nicht nur durch ihre Heftigkeit bestechen und aufgrund des arhythmischen Gesangs ihren ganz eigenen Wiedererkennungswert besitzen, sondern auch gerade durch sympathische Naivität punkten können. Die Produktion ist hier aber leider noch ein wenig druckloser als zuvor bei PURULENCE und man muss doch mal wieder etwas am Equilizer herumhantieren, damit das Ganze einigermaßen anständig aus den Speakern knallt. Auch hier war diese Split übrigens das letzte Lebenszeichen der Band.
So bleibt mit diesem Split-Release ein äußerst kurzweiliges Relikt zweier Bands, die ihr Potential leider nie ganz ausschöpfen konnten.
Das Teil ist übrigens schon länger out of print und geht bei den einschlägigen Börsen für Kurse von 20-30€ über die Ladentheke.

PURULENCE:





AMAYMON: