Dienstag, 1. Dezember 2015

Decomposed – Hope Finally Died...

Label: Candlelight RecordsCover-Art:

1. Inscriptions
2. Taste the Dying
3. Falling Apart
4. At Rest
5. Instrumental (Lying In state)
6. Procession (of the Undertakers)
7. (Forever) Lying in State


Nach vier Demos und einer EP veröffentlichten die vier Briten 1993 ein echtes Genre-Highlight, welches eines der ersten Releases von Candlelight überhaupt darstellte.
Dieser vergessene Underground-Klassiker war jahrelang vergriffen und nicht wenige dürfte sich ein Re-Release herbeigesehnt haben, was sich in den letzten Jahren in dreistelligen Ebay-Preisen niedergeschlagen hat. Im Sommer 2015 war es aber endlich soweit und Candlelight erbarmte sich um dieses Kleinod neu zu veröffentlichen. Leider gibt es wie auch schon beim Original nur eine karge Aufmachung und auch Linernotes werden bitterlich vermisst. Dafür gibt es erstmalig auch das originale Cover bei der CD-Version (dies war bislang nur der originalen Vinyl-Version vorbehalten, da wohl im Presswerk etwas vertauscht wurde). Toll sieht aber auch das nicht aus. Egal, was zählt ist schließlich die Musik und die ist bei diesem Debüt schier großartig! Ich übertreibe wirklich nicht, wenn ich sage, dass dies locker in die Top 10 der besten britischen Death Metal-Releases ever gehört!
Geboten wird nämlich ausgefeilter und abwechslungsreicher Death Metal mit starker Doom-Schlagseite, der an ganz frühe Paradise Lost, Demo-Anathema oder Demo-My Dying Bride erinnert. Es gibt demzufolge todtraurige Melodien, kraftvolle Growls, zähe Riffs aber auch rohes Geballer, das an Impaler oder Benediction erinnert, präsentiert in einer schön kräftigen, transparenten, typisch britischen Produktion.
Zusammen mit tollen, perfekt vorgetragenen Soli und sogar zwei tiefsinnigen Instrumental-Stücken brennt sich dieses Meisterstück schon beim ersten Durchlauf direkt ins Stammhirn! Besonders hervorzuheben ist einfach der Abwechslungsreichtum der kompletten Scheibe. Bestes Beispiel ist der Song „At Rest“ der mit messerscharfen Geshredder beginnt, dann abrupt durch einen Paradise Lost-Gedächtnis-Doompart gebremst wird und dann Benediction-mäßig drauflosgroovt bevor es richtig träge wird. Es ist mir wirklich schleierhaft, warum den Jungs der Erfolg verwehrt blieb, da hier einfach alles stimmt und man direkt merkt, dass hier äußerst fähige Musiker am Werk waren. Doch hört einfach selbst. Jeder der im Entferntesten etwas mit britischen Death Metal anfangen kann, muss hier zugreifen! Wann können wir endlich mit einer Demo-Compilation rechnen?



Dienstag, 27. Oktober 2015

Autumn Leaves - Embraced by the Absolute


Label: Serious Entertainment (re-released via Ancient Darkness Productions)

Cover-Art:



1. Blood
2. Forever the Destiny
3. Universal Flood
4. On the Verge of Tears
5. Rise from Your Nest
6. Serpent
7. Hope Springs Eternal
8. The Surface Anger
9. Weakening Trip
10. Embraced by the Absolute


Diese fünf Jungs mit dem irreführenden Namen gelten als eine der ersten Melo-Death Metal-Bands Dänemarks und veröffentlichten 1997 nach ihrem großartigen '95er Demo klammheimlich ein formidables Debüt, das einen derart eigenen Sound hat, wie ich ihn selten zuvor gehört habe. Das Quintett schafft es nämlich eine obskure Mischung aus Suffocation, Malevolent Creation, Iniquity und schwedischen Melo-Death Metal-Bands wie z.B. alten In Flames, Dark Tanquillity oder At The Gates zu kreieren, die noch mit dem Feeling alter alter Emperor garniert wird. Was sich wie eine unmögliche Mischung liest, ist ein wahrer Ohrenschmaus und tönt ausgesprochen originell und eingängig und ist die perfekte Balance zwischen Brutalität und Melodie. Egal ob es nun die messerscharfen Riffs, die großartigen Melodien, der brutale Gesang oder die hämmernden Drums sind: Hier klingt alles wie aus einem Guss und selten tönte ein Debüt ausgereifter. Auch die Ko-Produktion von Jacob Hansen und Tue Madsen (übrigens seine erste Produktion überhaupt!) ist herrlich authentisch und rundet das Ganze perfekt ab. Wäre da jetzt nicht der unsägliche Name, das hässliche Cover und das irreführende Christophe Szpajdel-Logo (ich hätte auf Black Metal getippt!), hätten die Jungs bestimmt mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das hässliche Photoshop-Cover stammt übrigens vom ehemaligen Panzerchrist-Sänger Lasse Hoile (tollster Name ever!), der heutzutage eher als Regisseur für Musikvideos oder die Cover für Porcupine Tree und Anathema bekannt ist.
Auf 'Embraced By The Absolute' folgte 1999 mit 'As Night Conquers Day' noch ein extrem melodisches, cleaneres, zweites Album, das offensichtlich von In Flames, At The Gates und Sins Of Omission beeinflusst war. Die Brutalität der Frühwerke war fast gänzlich verschwunden und man merkte der Band förmlich an, dass hier die Mitglieder nicht mehr an einem Strang zogen. Und so zerbrachen AUTUMN LEAVES schlusssendlich daran, dass eine Hälfte der Band mehr in die US-DM-Richtung ala Suffocation/Malevolent Creation gehen wollte, während der andere Teil sein Heil im Black Metal sah.
Wahrlich traurig, da hier wirklich Talent vorhanden war, das in den Nachfolgebands The Arcane Order, Slugs oder Inbreeding Rednecks in der Form nicht mehr zu hören war. Egal - was bleibt ist ein dänischer Klassiker, der in einem Atemzug mit den großartigen Erstaufnahmen von Illdisposed, Iniquity, Exmortem, Cinerator oder Dominus zu nennen ist und zu den unterbewertetesten Death Metal-Aufnahmen Europas zählen dürfte!
Die CD ist heutzutage saurar, erzielt aber keine Mondpreise, da sich der Name AUTUMN LEAVES unverständlicherweise bis heute kaum herumgesprochen hat.
Ich kann nur jedem wärmstens empfehlen sich das großartig aufgemachte Doppel-Gatefold-Re-Release zu besorgen, bei dem ein geniales 24-seitiges Fanzine mit allerhand Fotos und Liner-Notes beiliegt und das erste Demo als Bonus-LP enthalten ist (limitiert auf 585 Stück). Pflichtkauf!

Erhältlich bei: http://www.ancientdarkness.dk, Ebay, Discogs und Co.



 

 

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Pyrexia – Sermon of Mockery

Label: Drowned Productions (re-released via Century Media)
Cover-Art:

 
1. Sermon of Mockery
2. Resurrection
3. Abominat
4. The Uncreation
5. God
6. Demigod
7. Inhumanity
8. Liturgy of Impurity 



Eines der besten Re-Releases des Jahres stammt mal wieder aus dem Hause Century Media und beinhaltet das 1993er Debüt-Album der New Yorker Brutal Death Metal-Legende PYREXIA. Dieses Pflichtalbum für Suffocation-Fans ist schon seit Jahren vergriffen und ging die letzten Jahre bei Ebay gerne auch schon mal für dreistellige Beträge über den Tresen, weswegen eine Neuauflage längst überfällig war! Dem Reissue wurden u.a. noch das legendäre “Liturgy Of Impurity“-Demo und die Tracks der nicht minder genialen “Hatredanddisgust“-Mini-CD hinzugefügt und es gibt rare Fotos, Flyer und ein leicht überarbeitetes Cover. Auf Vinyl wird das Ganze übrigens als schickes Doppel-Vinyl im Gatefold präsentiert und hat noch ein paar exklusive Live-Bonustracks, die ich persönlich aber eher für verzichtbar halte. Wer mit dem Material der Band noch nicht vertraut ist, dem sei gesagt, dass das Quintett seit jeher zur Speerspitze der New Yorker Death Metal-Bewegung gehörte und mit Bands wie Internal Bleeding und Suffocation den typisch Groove-orientierten Brutal Death Metal mit erfand. Auch Freunde von Dehumanized, Skinless oder Broken Hope sollten hier ein Ohr riskieren, aber ich bin mir sicher, das wissen eh inzwischen die meisten ;) Die knapp 35 Minuten Spielzeit des Albums vergehen auf jeden Fall wie im Flug und bei erdiger, leicht rumpeliger 90er-Jahre Produktion bekommt man das Fressbrett, dank ordentlichem Geballer, fetten Grooves und fiesen Growls ziemlich intensiv poliert.
Nach diesem Debüt entwickelte sich die Band übrigens in eine gänzlich andere Richtung und vollzog 1997 einen ziemlich starken Kurswechsel, indem man die Death Metal-Anteile stark zurückschraubte und sich Groove-betonter gab und stellenweise gar an eine Death Metal-lastige Variante von Soulfly erinnerte. Erst 2007 fand man mit dem Comeback-Album „The Age Of The Wicked“ wieder zum Death Metal zurück und ist seitdem präsenter denn je. Fakt ist: Bei „Sermon Of Mockery“ handelt es sich um ein Metal-historisch äußerst bedeutsames Meisterwerk ohne das die heutige Brutal Death-Szene nicht dieselbe wäre. Wirklich schön, dass sich das Teil endlich wieder jeder für kleines Geld ins Regal stellen kann.





Dienstag, 11. August 2015

Exhortation – The Last Trial

Label: Opus Dei's Licence Productions (Witchhunt Records)

1. Scrupulous Violation
2. Exhortation
3. Mass Mental Disorder
4. Imperial World
5. Nightmare of War
6. Merciless Pain
7. Creeping Crash
8. The Nation of Beauty

Cover-Art:


Ein formidables Stück des technischen Death Metals der amerikanischen Schule präsentierten uns 1995 die fünf Schweizer EXHORTATION, die sich nach einem eher rumpeligen Demo mit dem großen Vertriebspartner SPV im Rücken sehr gereift einem größeren Publikum zeigen konnten. Und was einem hier geboten wurde, ist wahrlich vorzeigbar, schließlich muss man sich dank enormer technischer Finesse nicht hinter Releases von Bands wie Pestilence, mittleren Death oder Morgoth verstecken. Es gibt technisches, aber dennoch eingängiges Riffing, tiefe Growls und jede Menge Geballer und es werden sozialkritische und nachdenkliche Texte behandelt, die sich mit Umweltverschmutzung und der unabwendbaren Selbstzerstörung der Menschheit beschäftigen. Melodische Soli wie in der Band-Hymne „Exhortation“ werden auch immer mal wieder eingestreut, was noch für ein zusätzliches Maß an Abwechslung sorgt. Auch die Morrisound-ähnliche Produktion aus dem Züricher „The Dynamo Studio“ untermalt, welch schöne Alternative man hier zu den gängigen Größen geboten bekommt. Leider kam das Teil nur fünf Jahre zu spät und so verschwand auch dieses Album traurigerweise in der Versenkung des Vergessens.
Es folgten noch zwei extrem rare Promos („Exhortation“ und „Promo '99“), die mir leider unbekannt sind und ab 1999 musizierte die Band dann als Ex-ortation weiter und beschritt dann eher technisch-thrashigere Pfade mit Hardcore-Schlagseite. Unter diesem Namen veröffentlichte man zwei Alben (eins sogar zuerst noch unter dem Namen „Exhortation“, hinterher aufgrund des krassen Stilbruchs dann aber doch als „Ex-ortation“), ein Demo und eine EP, die allerdings mit den EXHORTATION von 1995 nicht mehr viel gemein hatten.
Das abwechslungsreiche Werk „The Last Trial“ kann man jedoch heutzutage mit Glück für recht moderate Kurse zwischen 15€ und 30€ bei den üblichen Verdächtigen erstehen. Einfach mal die Augen offen halten.




Montag, 15. Juni 2015

Krhoma Death - Grating Into Corpse

Label: Crypta Records

1. Spirit Era
2. Creep in Blood
3. Desire and Fright to Know
4. Ultimate Breath
5. Evil Ghost
6. Mystic Procession
7. Dead Surrounding You
8. Unworthy to Live
9. Shred of Flesh
10. Always Ghouls in Your Mind


Aus Nord-Frankreich stammt diese mysteriöse Band, über die heutzutage nur wenig in Erfahrung zu bringen ist. Mir ist lediglich bekannt, dass die Band 1988 gegründet wurde, 1992 am legendären „Obscurum per Obscurius“-Split-Sampler (will den noch jemand los werden? ^^) beteiligt war und dass dieses Debüt-Album über das berüchtigte, deutsche Label Crypta Records 1994 (zwei Jahre nach den Aufnahmen!) in einer Auflage von 500 Stück veröffentlicht wurde.
Das Teil dürfte neben Gorement und Chemical Breath wohl zu einer der am meisten gesuchten Raritäten des zwielichtigen Labels gehören und ist aufgrund der geringen Auflage und hohen musikalischen Qualität nur selten irgendwo aufzustöbern (sowas Tolles verkauft ja auch keiner). Aber wen kümmern Hintergrundinfos, wenn man derart lupenreinen Death Metal geboten bekommt? Hier wird nämlich absolut erstklassig drauflosgeholzt und gegroovt, dass jeder Fan von Massacre, Gorefest, Benediction und vor allem Obituary mit den Ohren schlackern sollte. Ich bin mir sicher, mit einem großen Label im Rücken wären diese Jungs ganz groß geworden. Dank packenden Songwriting, megabösen Growls (so hätte ich mir das immer bei Obi gewünscht!), messerscharfen Riffs und abwechslungsreichen Drumming wird hier nämlich in der Königsklasse geholzt und es ist wahrlich eine Schande, dass dieses Release in der Flut der Veröffentlichungen unterging. Die Produktion ist auch schön fett und somit wird bei diesem 38-minütigen Midtempo-Riff-Gewitter jeder Schuss ein Treffer. Lediglich die Aufmachung des Ganzen ist etwas dürftig und es gibt weder ein besonders ansprechendes Cover noch Lyrics oder sonstige besondere Schmankerl. Aber egal, hier spricht schließlich die Musik! Mit viel Glück kann man dieses Schmuckstück noch in der Grabbelkiste eines unwissenden Händlers finden, ansonsten wird es teuer, da gerne schon mal 150€ und mehr bei Ebay für ein Exemplar gezahlt wird. Ich hatte letztes Jahr tatsächlich das unverschämte Glück dieses Teil bei Ebay Kleinanzeigen für 8€ abzugreifen (danke nochmal für den Tipp Kollege Phil, da haste noch einen gut!) und der Verkäufer hat sich wohl auch gedacht, dass das ein super Geschäft war, da auf der CD-Hülle tatsächlich ein Preisschild von 1,- DM (!!!) klebte :D;)
Haltet auf jeden Fall mal die Augen auf, vielleicht habt ihr ja ähnliches Glück, es lohnt sich. Nach dem Album folgten übrigens noch zwei weitere Demo-Tapes und im Jahre 1996 verläuft sich dann die Spur und man hörte nie wieder etwas von den Jungs. Man darf auf jeden Fall hoffen, dass hier irgendwann einmal ein Diskpographie-Reissue folgt (The Crypt oder Century Media wäre da meine Faves!), verdient hätte es diese coole Band auf jeden Fall!


Donnerstag, 11. Juni 2015

100 Reviews - Das Foto-Jubiläum

Eigentlich sollte heute ein neues Review kommen, aber als ich gesehen habe, dass Spina Bifida das 100. Review war, musste ich zur Feier des Tages doch mal eben alle bisher besprochenen Scheiben abfotografieren :D:D
Auf die nächsten 100!!! :):)

In Kürze kommt übrigens 101!




Dienstag, 5. Mai 2015

Spina Bifida - Ziyadah


Label: Adipocere Records (Re-Release durch Memento Mori)

Cover-Art:

1. Intro
2. Witchfire
3. Reverse
4. Purest Queen
5. Individual
6. Aimless
7. Götterdämmerung
8. Verdict
9. Die
10. Outro

Zu Beginn der 90er Jahre bildete sich in den Niederlanden fernab der amerikanisch ausgerichteten Death Metal-Bands eine Bewegung von interessanten Death/Doom-Bands, die für mich ihren Höhepunkt 1993 mit diesem Debüt-Album der fünf Tilburger hatte. Der tiefgestimmte und basslastige Bastard aus Doom- und Death Metal kommt zäh und bedrohlich daher und weiß durch tiefe Growls und abwechslungsreiches Songwriting zu begeistern. Abgedrehte Melodien, Hintergrundeffekte, Spoken Word-Passagen und gelegentliche Midtempo-Grooves lockern die zähfließende Grundstimmung immer wieder auf und sowohl Freunde amerikanischer Bands wie z.B. Winter, Dusk oder Ceremonium als auch Holland-Death/Doom-Fans von Castle, Mourning, Etherial Winds und Mystic Charm sollten hier voll auf ihre Kosten kommen. Besonders toll: SPINA BIFIDA bedienen sich nicht wie zahlreiche andere Vertreter des Genres an lästigen Keyboards oder Violinen und lassen die pure Metal-Keule schwingen. Die düsteren Riffs überrollen einen förmlich und die traurigen Melodien gehen durch Mark und Bein. Auch die analoge und hallige Produktion trägt einen guten Teil zur frostigen und düsteren Atmosphäre bei und lässt jedem Instrument Platz zum Atmen. Wer sich also mal wieder richtig schön runterziehen lassen will ist hier genau richtig :D:D
Warum man sich aber nach einer Wirbelfehlbildung benannt hat entzieht sich meiner Kenntnis. Das Original ist übrigens ein trauriges Beispiel für CD-Fäule („disc-rot“), bei der sich die Schicht der CD auflöst, was die CD über kurz oder lang unhörbar macht, was wohl an der hier verwendeten, goldenen Reflexionsschicht liegen dürfte. Trotzdem geht das Teil für Kurse jenseits der 40€ über die Theke, von daher greift lieber zum Re-Release auf dem es noch das 'Symphony Of Indictment'-Demo als Bonus gibt. Die Band hat sich übrigens jüngst reformiert und bringt im nahezu gleichen Lineup wie zur „Ziyadah“ in diesem Juni eine neue EP heraus. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich die Reunion lohnt, ich bin auf jeden Fall gespannt :):)


Dienstag, 14. April 2015

Epitaph - Seeming Salvation

Label: Thrash Records (Re-Release durch The Crypt und Konqueror Records)

Cover-Art:
1. Chastity
2. Seeming Salvation
3. Prey To Dismay
4. Engraving The Epitaph
5. The Twisted Grace
6. Self-Inflicted
7. Purgation From Within
8. Disorientation
9. Seeking Life
10. Of Violet Fire

Dieses einzige Album des Stockholmer Trios ist Schweden-Death Metal in Reinform und Perfektion und folgte auf ein Demo und eine Split mit Excruciate im Jahre 1992. Nach dem melodisch-verspielten Anfang von 'Seeming Salvation' wird direkt unmissverständlich klar gemacht, wie der Hase läuft und es wird groovig und eingängig drauflosgeholzt. God Macabre, Excruciate und die Stockholmer Crematory als direkter Vergleich dürften die hohe Qualität des Albums unterstreichen. Die Jungs um den grunzenden Drummer Johann liefern hier nämlich einen Ohrwurm nach dem anderen ab und schaffen den perfekten Spagat zwischen Brutalität, Groove und Melodie. Das Ganze wird durch eine herrliche Sunlight-Produktion mit ordentlich Wumms präsentiert und wird dann auch noch durch ein klassisches Kristian Wåhlin-Cover formvollendet. Besser geht Schweden-Death Metal kaum! Die angeblichen Gastvocals von einem gewissen Nicke von Fleshcrawl sind nach meinem Kenntnisstand übrigens eine Fehlinformation im Booklet. Weder hat je ein Nicke bei Fleshcrawl gespielt, noch hört man bei besagten Song irgendwelche Gastvocals.
Die Erstauflage ist übrigens ultrarar und erzielt bei Ebay hohe, dreistellige Beträge. Spart euch lieber das Geld und holt euch das Re-Release mit neuen Mix, wo der Speed-Fehler ausgebügelt wurde und das viel fetter klingt. Durch einen Pitching-Fehler läuft die Erstauflage nämlich zu schnell, wodurch die ganze Scheibe einiges an Druck und Brutalität einbüßen musste und glatte vier Minuten kürzer läuft als die Neuauflage. Und ich hatte mich schon gewundert, warum das Album auf einmal bei mit zündet, wo es mich doch Jahre zuvor nicht wirklich kicken konnte. Was so ein Mixing-Fehler doch ausmachen kann ;)
Das neue 2014er Reissue, das sich vom Aussehen an der Erstauflage orientiert und auf 500 Stück limitiert ist, ist tasächlich schon wieder vergriffen. Auch das 2008er-Re-Release das noch durch Split-Songs ergänzt wurde und das auch den Remix hat, ist, genau wie das 2010er Compilation-Reissue, schon seit längerer Zeit eine gesuchte Rarität. Ich rate hier aber jedem Kaufwütigen zu Geduld, da The Crypt dieses Jahr eine weitere Neuveröffentlichung auf CD und Vinyl anstrebt, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Bis dahin kriegt ihr das Teil nur bei Ebay, Discogs und Co.

Re-Mix:

 
Original-Mix:
 

Dienstag, 17. März 2015

Paralysis - Patrons Of The Dark

Label: Grind Core International
Cover-Art: 

 
1. The Curse of Immortality

2. Torso
3. Scorched by Demons
4. Paraplegia
5. Patrons of the Dark
6. Shroud of Iniquity
7. Decomposed
8. Goredawn
9. Crematorium
10. Mausoleum
11. Gates Reflected
12. The Immortalist
13.Descent into the Pale Hour

Nach dem Genuss dieses Happens bleibt man in der Tat gelähmt im Sessel sitzen. Das Quintett aus Lousiana zelebrierte auf seinem Debüt-Album (die beiden Demos sind mir leider unbekannt) im Jahre 1992 nämlich einen derart brutalen Reigen, wie er mir selten zuvor untergekommen ist. Es wird heftigster Death Metal mit dezenter Grindnote geboten und man kann die Musik wohl grob als eine Mischung aus Suffocation, alten Cannibal Corpse, Morpheus Descends und vor allem Broken Hope beschreiben. Der Vergleich zu letzteren zwingt sich quasi auf, da Sänger Ben (übrigens schon seit 1998 Frontmann von Goatwhore!) Joe von Broken Hope nicht unähnlich klingt und stellenweise glatt noch krasser grunzt-gurgelt! Es wird geblastet und gegroovt was das Zeug hält und dank abwechslungsreichen Songwriting ist jeder Schuss ein Treffer. Leider ist die Produktion recht schwach auf der Brust und man muss den Equalizer schon ein wenig bemühen, um an die Wand geblasen zu werden. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einem echten Pionier-Album des Brutal Death Metal zu tun hat, das jeder Brutalo-Liebhaber sein eigen nennen sollte! Wieder einmal ein Paradebeispiel für das Ausnahmelabel Grind Core International. Zu schade, dass dies das einzige Album der Band bleiben sollte und man sich nach dem Release auflöste.
Das Teil wurde übrigens bis zum heutigen Tage nicht neu aufgelegt und gehört inzwischen auch zu den etwas rareren Scheiben auf dem Markt. Dennoch gibt es dieses formidable Album für recht humane Kurse zwischen 20 und 40 Euro immer mal wieder bei Ebay, Discogs oder ähnlichen Plattformen. Hier lohnt sich aber wirklich jeder Cent!







Dienstag, 3. Februar 2015

Descendent - Degeneration

Label: Eigenproduktion
Cover-Art:



1. Self-Submissive
2. The Heir Apparent
3. Godseed
4. Dereal / In Isolation
5. My Own, My Enemy
6. Release


Nur wenig ist bekannt über dieses Werk aus Ohio. Fakt ist, dass die Jungs auf ihrem einzigen Album nach zwei mir unbekannten Demos im Jahre 1995 einen ordentlichen Mid-Tempo-Death Metal-Stampfer herausgehauen haben, wie er nur aus Amerika kommen kann. Fette Grooves, zwingende Mosh-Parts, einprägsame Riffs und eigenständiges Gekeife und Gegrowle erinnern den geneigten Ami-Death Metal-Fan direkt an Glanztaten von Gutted, Morta Skuld, Baphomet, Banished oder gar Jungle Rot. Wer also auf Melodien oder technisches Gefrickel steht, wird hier nicht glücklich. Freunde von stumpfen Old School Death Metal mit Wiederkennungswert und amtlicher, warmer Produktion bekommen hier jedoch das komplette Verwöhnprogramm und es ist mir schleierhaft, warum sich bei dem ausgereiften Songwriting und der schönen Produktion damals kein Label erbarmt hat. Dank interessanter Spannungsbögen haben die Jungs nämlich zu ihrem eigenen Stil gefunden und nach der knappen halben Stunde Spielzeit ist man direkt gewillt die Repeat-Taste zu drücken! Ein musthave für Fans der genannten Bands. Leider nur sehr, sehr selten bei den üblichen Verdächtigen zu finden, besonders auf CD. Während das Tape nämlich für 20€ den Besitzer wechseln kann, wurde desöfteren beobachtet, wie die kompakte Scheibe für Kurse von 40€ bis 100€ über die Ladentheke ging. Auch wenn nach 30 Minuten schon wieder Schluss ist und das Teil eher als EP gewertet werden darf, ist hier aber jeder Cent gut investiert und Ami-Fans dürften Freudensprünge vollbringen.