Dienstag, 23. Februar 2016

Ghost – The Lost Of Mercy

Label: Loud Out Records (Re-Release durch Thrashing Madness Productions), 1994
1. Alien
2. Cross of Stone
3. Extreme Reality
4. Flag of Shadow Master
5. Morbid Game
6. King of Darkness
7. Anthem of Vengeance
8. The Day After
9. Fight for Your World
10. Bestial Rites

Cover-Art:



Eins vorab: Nein, es geht hier nicht um die schwedische Faschings-Rock-Band, sondern die legendären Polen GHOST, die sich 1988 als Death/Thrash Metal-Band gegründet haben und im Laufe ihrer Karriere immer brutaler wurden, was schließlich nach vier Demos in diesem einzigen Album gipfelte, das in der Original-Version auch schon mal für 500€ gehandelt wird. Ihr bekommt hier brutalen US-Death Metal mit ultratiefen Vocals, die mich an Killing Addiction, Rottrevore oder Infester erinnern, während die messerscharfen Riffs auch aus der Feder von James Murphy stammen könnten und somit nach Disincarnate oder Obituary anno 1990 tönen. Auch wenn die Thrash-Wurzeln der fünf Jungs aus Danzig immer mal wieder durchschimmern, tut dies der Brutalität keinen Abbruch und man darf sich über ein einzigartiges Death Metal-Meisterwerk freuen, das nur so vor Abwechslungsreichtum sprüht und sich angenehm von anderen polnischen Releases der 90er (die ja meist Morbid Angel nacheiferten) abhebt. Das Ganze ist übrigens eingebettet in eine angenehme Breitwand-Produktion (in der 2014er Version remastert!) und wie auch schon bei den zuvor besprochenen Khromadeath ist es wirklich verwunderlich, dass hier nicht größere Labels zugeschlagen haben.
Ich kann auf jeden Fall nur jedem Death Metal-Maniac das liebevoll gestaltete 2014er Re-Release empfehlen, das tonnenweise Linernotes und Interviews enthält, das bislang unveröffentlichte, nicht minder tolle „Renown“-Promo-Demo von 1998 zum Bonus hat und zusätzlich auch noch um ein paar Live-Tracks aufgestockt wurde. Absoluter Kauftipp! Eine Vinyl-Variante soll übrigens eines Tages noch über „The Crypt“ erscheinen...

Erhältlich bei: http://www.oldschool-metal-maniac.com, Ebay, Discogs und Co.


 

Montag, 8. Februar 2016

Deafness - Oppressing The Silence

Cover-Art:

Label: Eigenproduktion, 1996

1. Sciomancy
2. Demonic Perversity
3. Stories of Pain
4. Divine Suffering
5. Inferno
6. Dawning Chill of Winter
7. Man's His Own God
8. Outro

Kanada war seit jeher ein Garant für extreme Musik und so verhielt es sich bereits 1996, als das Quintett aus Montreal dieses einzige Lebenszeichen selbst veröffentlichte. Geboten bekommen wir extrem brutalen, ultratight auf den Punkt gespielten Death Metal, bei dem die herrliche Töcker-Snare von der ersten Sekunde an alles in Grund und Boden blastet. Zusammen mit anderen Quebec-Undergound-Brutalo-Death Metal-Bands wie z.B. Obscene Crisis oder Necromortis dürfte das hier das Härteste sein, was damals möglich war und selbst alte Cryptopsy oder Kataklysm können da imho nicht gegen anstinken.
Stellt euch vor, man mischt Gorgasm mit alten Deeds Of Flesh und Cannibal Corpse zu „Tomb of the Mutilated“-Zeiten und ihr wisst was euch hier erwartet. Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und jeder Schuss ist ein Treffer, so dass jeder der es brutal und heftig mag, zufrieden sein sollte. Das Schöne ist, dass man zu keiner Sekunde in grindige Gefilde abdriftet, die Musik Struktur mit Wiedererkennungswert bietet und auch technisch seiner Zeit weit voraus war. Ich habe wirklich selten derart messerscharfe Riffs gehört! Die Jungs haben einfach ein echtes Händchen für packende Grooves und ich bin mir sicher, dass es da in den Moshpits nicht unblutig zugegangen sein muss. Der starke Gesang ist übrigens ultratief und erinnert nicht selten an den jungen Chris Barnes. Auch die Produktion kommt herrlich ausgewogen und trocken-brutal daher, so dass es abgesehen vom etwas lieblosen Cover hier nichts zu meckern gibt. 29 Minuten perfekt vertonte Brutalität, die nichts für Weicheier ist!
Leider ultrarar und nur selten bei den einschlägigen Plattformen zu finden. Hier ist von 20€-70€ mal wieder alles möglich und wundert euch dann nicht über das gewellte Booklet, das ist aufgrund eines Produktionsfehlers überall so.

  Erhältlich bei: Ebay, Discogs und Co.