Mittwoch, 28. August 2013

Graveside – Sinful Accession

Label: Moroz Records

Cover-Art:


1. Voice of Devastation
2. Magnificient Blasphemy
3. Prayersick
4. In the Name of Incarnation of the Great Faith...
5. Unsinful Suicide
6. Pray, Pray to Your Asshole Mortals
7. Helpless Swollen Creature
8. Confession
9. Sinful Accession
10. We All Will Be Dead!!!


Wir bleiben in östlichen Gefilden! Dieses Mal geht es aber nach Russland, wo im Jahre 1993 ein Quartett aus Tula ein bemerkenswertes Debüt aus dem Nichts veröffentlichte, das leider bis heute ein äußerst unbekanntes Dasein fristet.
Die Rede ist von den Deicide-Verehrern Graveside, die zur Blütezeit des Death Metals ein äußerst infernalisches Album voller Blasphemie und Räudigkeit veröffentlichten.
Eingeleitet durch ein atmosphärisches Keyboard-Intro, das von Glockengeläut untermalt ist, wird spätestens beim Einsatz der dämonischen Beschwörung klar, wie der Hase läuft: Hier werden keine Gefangenen gemacht und es gibt die volle Breitseite Florida-Death Metal der satanischen Art!
Es wird geballert bis der Arzt kommt, das technische Riffing peitscht stets nach vorne, es gibt direkt im Opener schön herrliche disharmonische Soli und der schön böse, angepisste Gesang mit seinen Dopplungen kommt einem auch nicht unbekannt vor ;)
Ja, man denkt hier wirklich oft an Deicide-Frühwerke wie z.B. die mächtige „Legion“ oder das selbstbetitelte Debüt. Aber auch frühe Morbid Angel kommen immer mal wieder durch, was nicht nur an den wohldosierten Keyboard-Einsprengseln, sondern auch an dem technischen Riffing liegen dürfte. Auf jeden Fall fühlt man sich als Fan der genannten Bands sofort zu Hause und trotzdem darf man die Jungs nicht als schnödes Plagiat abtun, da man trotz allem sein eigenes Süppchen braut und den Sound der Amis durch eigene Elemente bereichert (z.B. durch wohldosierte Akkustik-Experimente in „In The Name Of Incarnation Of The Great Faith...“). Dennoch scheinen die Vorbilder stets durch und wer diese Ami-Bands schon nicht leiden kann, wird auch hier keine große Freude haben ;)
Mir lief dieses knapp 34 minütige Werk aber von Anfang an äußerst gut rein, was auch an der herrlich old-schooligen und sehr transparenten Produktion liegen dürfte, die so auch aus den Morrisound-Studios kommen könnte und der „Altars of Madness“-Produktion nicht unähnlich sein dürfte, wobei bei den Russen der Bass-Sound noch ein bißchen schöner durchscheinen dürfte.
Auf jeden Fall ist das Teil für mich ein zu Unrecht untergegangener Geheimtipp, der damals nur auf Vinyl und Tape erschienen ist und wohl auch über die Grenzen Russlands hinaus schon damals nur schwer zu bekommen sein dürfte.
Ab und an taucht das Vinyl aber noch bei Ebay oder Discogs auf und ich hatte neulich das Glück das Teil für gerade mal 15€ zu ersteigern (momentan gibt es bei Discogs Exemplare ab 27€ aufwärts). Hier heißt es zugreifen, solange es noch geht!
Nach diesem Album nahm man wohl nur noch einen Song für einen Sampler auf und löste sich leider wieder auf.
Im Jahre 2002 reformierte man sich, aber als Frontmann und Bassist Igor im Jahre 2004 verstarb, wurde auch die Band wieder zu Grabe getragen. Wirklich schade :(
Man kann nur hoffen, dass sich nochmal ein Label erbarmt um diesem Kleinod doch nochmal in Form eines Re-Releases auf CD Tribut zu zollen. Verdient hätten es die Jungs allemal...