Dienstag, 26. November 2013

Tormenticon - Tormenticon

Label: Surma Productions

Cover-Art:



1. Unlight Earth
2. You suffer
3. Mask of Sanity
4. Smell of Death
5. Bestial Truth
6. Throw the to the Grave
7. Living Corpse


Einmal mehr führt uns unsere Reise ins schöne Finnland, wo im Jahre 2010 im Stillen ein Album veröffentlicht wurde, das aus meinem CD-Player nicht mehr wegzudenken ist und seit geraumer Zeit auf Dauerrotation läuft.
Die Rede ist von dem Debüt der fünf Finnen „Tormenticon“, die sich bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends gründeten und im Jahr 2002 die ersten Songs aufnahmen, die erst 2004 formvollendet und schließlich 2010 veröffentlicht wurden. Das Album ist nämlich kein klassisches Album an sich, sondern vielmehr eine Compilation zweier Demos, die sich aus einer neuen Aufnahme aus dem Jahre 2009 (Tracks 1-4) und der Erstaufnahme von 2002 (Tracks 5-7) zusammensetzen.
Die beiden Aufnahmen unterscheiden sich hier nicht nur produktionstechnisch, sondern auch vom Songwriting und dem Gesangsstil her und haben beide ihre ganz besonderen Reize.

Kommen wir demzufolge erst zum ersten und neueren Part, der von der ersten Note an unmissverständlich klar macht, was einen hier erwartet: Feinster Midtempo Old School Death Metal der europäischen Sorte!
Man verneigt sich nämlich hier ganz offensichtlich vor finnischen Helden ala alten Demigod oder alten Adramelech, gibt eine Prise der Brutalität von Convulse hinzu und streut ein paar Bolt Thrower-Leads ein um diese mit typischen Gorement-Melodien abzurunden. Heraus kommt eine ganz spezielle Mischung, die mir wirklich vorzüglich mundet und jedem Freund der genannten Bands runtergehen sollte wie Öl, zumal man so etwas heutzutage nur noch ganz selten hört!
Ganz besonders hervorzuheben sind einfach die megastarken Leads, die sich sofort ins Gehör fräsen und auch produktionstechnisch schön in den Vordergrund gestellt wurden. Hier handelt es sich um wirklich effektive Melodien, die durch ihre Eingängigkeit und Simplizität wirklich zu begeistern wissen :) Bestes Beispiel hierfür ist der mächtige Opener und der epische Rausschmeißer „Smell of Death“. Zwei echte Parade-Beispiele wie finnischer Death Metal zu klingen hat! Wer braucht da noch die Stockholmer Schule?
Die Produktion ist übrigens auch old-school as fuck und klingt herrlich analog und dreckig warm.

Im zweiten Part wird es dann (nicht nur produktionstechnisch...) ein ganzes Stück roher und minimalistischer und man merkt, dass hier noch ein etwas anderes Lineup am Werk war und man noch einen dezent anderen Stil spielte. Hier stehen die Melodien nicht so sehr im Vordergrund wie bei den anderen Songs und stumpfes und eingängiges Walz-Riffing ala Bolt Thrower oder Grave steht an der Tagesordnung! Zwar gibt es auch noch eingängige Leads und Melodien, diese stehen aber nicht mehr so im Vordergrund wie bei den Aufnahmen von 2009. Das steht den Jungs aber genauso gut zu Gesicht und zeigt einmal mehr, was man alles mit nur wenigen Riffs und Groove so anstellen kann! Auch die Vocals sind hier gänzlich anders und erinnern mich vielmehr an die schön hallig-gurgligen Vocals von Mats Berggren von Moondark bzw. Fulmination.
Generell kam mir bei den drei Songs der 2002er Aufnahmen (die Vocals sind übrigens erst 2004 aufgenommen worden) das grandiose Moondark-Demo öfters in den Sinn, da auch hier so herzhaft düster und roh mit einer äußerst sympathischen Naivität geholzt wurde. Wer es simpel aber effektiv mag, wird demzufolge auch hier nicht enttäuscht werden.
Dennoch gebe ich den vier neueren Songs den Vorzug, da sie einfach ausgereifter und eigenständiger klingen.

Wenn mich meine Recherche übrigens nicht täuscht, handelt es sich bei „Tormenticon“ um ein Sideproject der Black Metal-Jungs „Musta Surma“ die sich wohl im finnischen Black Metal schon einen Namen erspielt haben und nicht gänzlich unbekannt sein dürften. Mir als Black Metal-Verweigerer war die Band nicht bekannt und auch was Youtube hier ausspuckte, sagte mir nicht so wirklich zu. Death Metal steht dem Quartett auf jeden Fall besser zu Gesicht und wenn man ihn dann trotz aller Simplizität und Stumpfness (auch lyrisch geht man übrigens äußerst stumpf zu Werke!) dennoch so abwechslungsreich, eingängig und interessant gestaltet, kann man nur hoffen, dass sich hier in naher Zukunft nochmal etwas tut!
Wirklich schade, dass hier schon nach 31 Minuten wieder Schluss ist :(
Die Jungs beweisen auf jeden Fall nach Stench of Decay, Ascended und den mächtigen Krypts einmal mehr, dass einfach der eingängiste und massivste Death Metal aus finnischen Landen kommt! Ein musthave für Freunde finnischer Klänge und minimalistischer Töne!
Erwerben könnt ihr das Teil z.B. für kleines Geld über die finnischen Mailorder http://www.recordshopx.com oder http://www.kvlt.fi.
Sollte man in seiner Sammlung haben!