Sonntag, 11. Oktober 2020

Asphyxiator - Trapped Between Two Worlds


Holier Than Thou Records, 1997
VIC Records, 2020 (Re-Release)

1. Bestow The Children Of Dark Water
2. True Fucking Hate
3. Serial Killer
4. Night Stalker
5. Struggling
6. Lizzie Borden
7. At Last There‘s Peace
8. The Day That I Died
9. Futile
10. Trapped Between Two Worlds
11. Shattered Existence (Bonus-Track)


Das Quintett aus dem britischen West Midlands County (in dessen Zentrum Birmingham liegt, was die gleich genannten Einflüsse erklären dürfte) gründete sich 1993 unter dem Namen Asphyxia und benannte sich schon früh aufgrund anderer Bands mit demselben Namen schließlich in das viel cooler klingende Asphyxiator um. Unter diesem Namen nahm man im Jahre 1995 ein Demo auf (das nie offiziell veröffentlicht wurde) und hinterließ im Jahre 1997 nur dieses eine Release, das auf 200 CDs limitiert war und als gesuchte Rarität gilt, die bei Ebay auch schon mal für 150€ oder mehr über die Theke geht. Umso erfreulicher ist es, dass uns VIC Records mit einem langersehnten Re-Release dieses Geheimtipps beehren, welches das komplette Cover (und nicht nur den Foldout-Ausschnitt), alle Lyrics, einen Bonus-Track vom Demo, ein Remastering und ein kleines Interview mit Drummer Paul Collins beinhaltet.
In knapp 50 Minuten bieten uns die Briten einen kleinen Klassiker, der stellenweise tönt wie ein verschollenes, rohes Bolt Thrower-Recording, das mit Anleihen von Napalm Death, Desecrator und vor allem Benediction und Impaler gesegnet ist und somit britischer kaum klingen könnte! Die Songs sind dabei hauptsächlich im Midtempo gehalten, die Riffs sind der Stoff aus dem Headbanger-Träume gemacht sind, der Drummer groovt wie Sau und Gitarrist Dave Jones growlt wie einst Karl Willets zu seinen besten Zeiten! Paul Johnston, der die beiden besten Benediction-Alben (“The Grand Leveller“/“Transcend The Rubicon“), das Vader-Debüt, Decomposed, Cathedral, Impaler und sogar die beiden besten Solitude Aeturnus-Alben (“Through The Darkest Hour“/“Adagio“) soundtechnisch formvollendete, setzt das Album zudem wuchtig und transparent in Szene und man mag kaum glauben, dass das Teil innerhalb von vier Tagen live eingespielt wurde! Das Songwriting ist nämlich wahrlich abwechslungsreich. Neben schnörkelloser Brutalität sind viele Songs episch gestaltet und mit Wiedererkennungswert gesegnet und es ist ein echtes Wunder, dass damals keines der großen Labels von Apshyxiator Notiz genommen hat. Wahrscheinlich waren die Jungs und das Mädel einfach zu spät dran und legten sich aufgrund spärlich besuchter Gigs und wenig Resonanz auch nicht sonderlich ins Zeug, um für mehr Bekanntheitsgrad zu sorgen. Es könnte aber auch sein, dass man die schon fast zu offensichtlichen Bolt Thrower-Zitate in “Night Stalker“ oder “At Last There‘s Peace“ als Plagiat abtat, womit man die Band im Kern jedoch zu Unrecht abstrafen würde! Auch wenn die Einflüsse unbestreitbar sind, haben die Briten mit ihrer Mixtur (dezente Keyboards und Lyrics über Serienmörder inklusive) etwas gänzlich Eigenes zu schaffen, von dem ich gern noch mehr gehört hätte! Ein tolles Album, das hoffentlich jetzt etwas mehr Aufmerksamkeit erfährt. Die Songreihenfolge auf der Rückseite ist übrigens wie auf dem originalen Release falsch und einige Songs wurden vertauscht - die richtige Reihenfolge lest ihr oben.

Erhältlich bei allen gut sortierten Mailordern und Plattenläden