Montag, 19. September 2016

Naphobia – Of Hell

Label: Club Fear

1. To Lead Astray
2. Pain Infini
3. Of Hell
4. Feed the Liar
5. Fallen Cross
6. America A.D.
7. The Ungodly
8. Technical Fool
9. As Ancients Evolve



Bei diesem Album aus dem Jahre 1995 erscheint es merkwürdig, dass ihm keine großartige Beachtung beigemessen wurde, da hier einige wirklich prominente Metal-Musiker ihre Finger im Spiel hatten. Doch zunächst die Fakten: Nach zwei Demos (das zweite wurde übrigens von Original-Megadeth-Drummer Gar Samuelson produziert) frönten die obskuren Amis auf ihrem Debüt-Album nicht dem typischen Florida-Sound, sondern fabrizierten einzigartigen, chaotischen, schrägen Death Metal mit Thrash-Note (Nocturnus, Deceased, Ripping Corpse und Hellwitch lassen grüßen). Harsches Riffing, hektisch-abwechslungsreiche Vocals, gelegentliche Melodien und trockene Blastbeats von Session-Drummer Tony Laureano (u.a. Angelcorpse, Nile, Malevolent Creation) hauchten dem nicht leicht zu verdauenden Reigen Seele ein. Herrlich garstiges Gebretter mit Charme, das heute sicherlich mehr Fans finden dürfte, als noch vor 20 Jahren.
Größtes Manko ist leider die zu raue Produktion, die bei den letzten drei Songs vollkommen aus dem Ruder läuft. Hier wurde merkwürdigerweise ein anderes Studio genutzt und unerklärlicherweise kam ein Drumcomputer zum Einsatz, den niemand Geringeres als Gene Hoglan programmiert hat. Allein wegen dem großartigen Gast-Solo eines gewissen Chuck Schuldiners im letzten Song lässt sich das aber verdauen und diese abgedrehte Scheibe ist somit ein Musthave für Death Metal-Komplettisten. So kurios das Ganze tönt, so rar ist das Teil auch und trotz neulich auftauchender Deadstocks sind Preise von 40-100€ möglich. Geduld dürfte sich aber bewähren, da VIC Records ein Re-Release angekündigt haben. Die Band ist angeblich auch wieder im klassischen „Of Hell“-Lineup aktiv und man darf gespannt sein, ob da noch einmal was kommt.

Erhältlich bei: Ebay, Discogs und Co.