Montag, 30. Dezember 2013

Victims of Internal Decay – Victims of Internal Decay

Label: Grind Core

Cover-Art:


1. Absolute Worship
2. Bathed in Sickness
3. Bleed
4. One More Stitch (Green River cover)
5. Jim's Lament
6. Consummation
7. Under the Sun (Black Sabbath cover)
8. In Extremis
9. False Hate
10. Sterile Nature



Nach einigen europäischen Abstechern geht es wieder nach Amerika, wo im Jahre 1993 eine Band aus Oregon einmal mehr den Stil zelebrierte, der mich auch heutzutage immer noch am meisten zu begeistern weiß: Florida-Death Metal in seiner schönsten Form.
Die Rede ist vom Quintett Victims of Internal Decay, das 1993 nach drei (mir unbekannten) Demos ein wirklich starkes, äußerst eingängiges US-Death Metal-Album mit leichten Thrash- und sogar Doom-Anleihen veröffentlichte.
Stellt euch vor man mischt Death zu Human-Zeiten mit alten Obituary, dem Debüt der mächtigen Resurrection, alten Morgoth, alten Pestilence und einer gehörigen Prise Celtic Frost und ihr habt den Sound der fünf Amis!
Es wird demzufolge hauptsächlich im Midtempo gewalzt und Geschwindigkeitsausbrüche gibt es eher selten. Ja hier und da agiert man glatt richtig doomig, was den Jungs äußerst gut zu Gesicht steht und im Black Sabbath-Cover „under the sun“ gipfelt! Mächtig zähfließender Ami-Death wie er mir besonders gut reinläuft! Neben dem Black Sabbath-Cover gibt es noch einen weiteren Cover-Song zu vernehmen, der im Gegensatz zu BS jedoch eher Genre-untypisch ist, da man sich den Song „One more stitch“ der Grunge-Mitbegründer Green River vorgenommen und ausgesprochen cool interpretiert hat!
Dies ist übrigens nicht die einzige Nähe zum Grunge, da man tatsächlich als Producer Drew Canulette für sich gewinnen konnte, der zuvor mit solch namhaften Bands wie Neil Young, Black Flag, Nirvana oder Soundgarden gearbeitet hat und hier wohl für sich Neuland beschritten haben dürfte ;) Deswegen überrascht es umso mehr, dass der Gitarren-Sound absolut nach Morrisound klingt und auch das wohlakzentuierte, furztrockene Drumming aus dem legendären Tampa-Studio stammen könnte.
Knappe 45 Minuten lang bekommt man hier auf jeden Fall das volle Brett des klassischen Ami-Death Metals und als Fan der genannten Bands sollte man hier schnell ein feuchtes Höschen bekommen, da man den großen Namen in nichts nachsteht! Nach diesem Album folgte noch ein full-length-Demo mit dem Titel „Resin 67 Sessions“, bevor man schließlich 1997 die Segel strich und die Band erst im Jahre 2009 für ein weiteres Jahr reaktivierte, bevor man V.O.I.D. endgültig begrub. Wirklich sehr schade...
Es ist übrigens erstaunlich, dass man mit einem gewissen Terry Geil, Pat Wombacher und Hans Jochimsen gleich drei deutsch-klingende Namen am Start hat :D
Weitere lustige Anekdote am Rande: Das Band-Motto lautete immer „Death on nine legs“ weil Gitarrist Terry Geil nur ein Bein hat ;)
Das Teil ist hier und da für erschwingliche Kurse (Preisspanne: 10-30€) bei den üblichen Verdächtigen Discogs, Ebay und Amazon zu kriegen und gehört in jede gut sortierte US-DM-Sammlung! ^^






Dienstag, 26. November 2013

Tormenticon - Tormenticon

Label: Surma Productions

Cover-Art:



1. Unlight Earth
2. You suffer
3. Mask of Sanity
4. Smell of Death
5. Bestial Truth
6. Throw the to the Grave
7. Living Corpse


Einmal mehr führt uns unsere Reise ins schöne Finnland, wo im Jahre 2010 im Stillen ein Album veröffentlicht wurde, das aus meinem CD-Player nicht mehr wegzudenken ist und seit geraumer Zeit auf Dauerrotation läuft.
Die Rede ist von dem Debüt der fünf Finnen „Tormenticon“, die sich bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends gründeten und im Jahr 2002 die ersten Songs aufnahmen, die erst 2004 formvollendet und schließlich 2010 veröffentlicht wurden. Das Album ist nämlich kein klassisches Album an sich, sondern vielmehr eine Compilation zweier Demos, die sich aus einer neuen Aufnahme aus dem Jahre 2009 (Tracks 1-4) und der Erstaufnahme von 2002 (Tracks 5-7) zusammensetzen.
Die beiden Aufnahmen unterscheiden sich hier nicht nur produktionstechnisch, sondern auch vom Songwriting und dem Gesangsstil her und haben beide ihre ganz besonderen Reize.

Kommen wir demzufolge erst zum ersten und neueren Part, der von der ersten Note an unmissverständlich klar macht, was einen hier erwartet: Feinster Midtempo Old School Death Metal der europäischen Sorte!
Man verneigt sich nämlich hier ganz offensichtlich vor finnischen Helden ala alten Demigod oder alten Adramelech, gibt eine Prise der Brutalität von Convulse hinzu und streut ein paar Bolt Thrower-Leads ein um diese mit typischen Gorement-Melodien abzurunden. Heraus kommt eine ganz spezielle Mischung, die mir wirklich vorzüglich mundet und jedem Freund der genannten Bands runtergehen sollte wie Öl, zumal man so etwas heutzutage nur noch ganz selten hört!
Ganz besonders hervorzuheben sind einfach die megastarken Leads, die sich sofort ins Gehör fräsen und auch produktionstechnisch schön in den Vordergrund gestellt wurden. Hier handelt es sich um wirklich effektive Melodien, die durch ihre Eingängigkeit und Simplizität wirklich zu begeistern wissen :) Bestes Beispiel hierfür ist der mächtige Opener und der epische Rausschmeißer „Smell of Death“. Zwei echte Parade-Beispiele wie finnischer Death Metal zu klingen hat! Wer braucht da noch die Stockholmer Schule?
Die Produktion ist übrigens auch old-school as fuck und klingt herrlich analog und dreckig warm.

Im zweiten Part wird es dann (nicht nur produktionstechnisch...) ein ganzes Stück roher und minimalistischer und man merkt, dass hier noch ein etwas anderes Lineup am Werk war und man noch einen dezent anderen Stil spielte. Hier stehen die Melodien nicht so sehr im Vordergrund wie bei den anderen Songs und stumpfes und eingängiges Walz-Riffing ala Bolt Thrower oder Grave steht an der Tagesordnung! Zwar gibt es auch noch eingängige Leads und Melodien, diese stehen aber nicht mehr so im Vordergrund wie bei den Aufnahmen von 2009. Das steht den Jungs aber genauso gut zu Gesicht und zeigt einmal mehr, was man alles mit nur wenigen Riffs und Groove so anstellen kann! Auch die Vocals sind hier gänzlich anders und erinnern mich vielmehr an die schön hallig-gurgligen Vocals von Mats Berggren von Moondark bzw. Fulmination.
Generell kam mir bei den drei Songs der 2002er Aufnahmen (die Vocals sind übrigens erst 2004 aufgenommen worden) das grandiose Moondark-Demo öfters in den Sinn, da auch hier so herzhaft düster und roh mit einer äußerst sympathischen Naivität geholzt wurde. Wer es simpel aber effektiv mag, wird demzufolge auch hier nicht enttäuscht werden.
Dennoch gebe ich den vier neueren Songs den Vorzug, da sie einfach ausgereifter und eigenständiger klingen.

Wenn mich meine Recherche übrigens nicht täuscht, handelt es sich bei „Tormenticon“ um ein Sideproject der Black Metal-Jungs „Musta Surma“ die sich wohl im finnischen Black Metal schon einen Namen erspielt haben und nicht gänzlich unbekannt sein dürften. Mir als Black Metal-Verweigerer war die Band nicht bekannt und auch was Youtube hier ausspuckte, sagte mir nicht so wirklich zu. Death Metal steht dem Quartett auf jeden Fall besser zu Gesicht und wenn man ihn dann trotz aller Simplizität und Stumpfness (auch lyrisch geht man übrigens äußerst stumpf zu Werke!) dennoch so abwechslungsreich, eingängig und interessant gestaltet, kann man nur hoffen, dass sich hier in naher Zukunft nochmal etwas tut!
Wirklich schade, dass hier schon nach 31 Minuten wieder Schluss ist :(
Die Jungs beweisen auf jeden Fall nach Stench of Decay, Ascended und den mächtigen Krypts einmal mehr, dass einfach der eingängiste und massivste Death Metal aus finnischen Landen kommt! Ein musthave für Freunde finnischer Klänge und minimalistischer Töne!
Erwerben könnt ihr das Teil z.B. für kleines Geld über die finnischen Mailorder http://www.recordshopx.com oder http://www.kvlt.fi.
Sollte man in seiner Sammlung haben!






Dienstag, 19. November 2013

Diabolical Imperium – The sacred lie

Label: Obscure Domain Productions

Cover-Art:


1. Intro (instrumental)
2. Fiction of Religion
3. Infernum Dominor
4. The Sacred Lie
5. Eternal Atmosphere
6. Rites of Blood
7. Seal of Blasphemy
8. Reconquering the Throne of Triumph
9. Gateway of Revelation


Normalerweise bespreche ich hier keine Bands zu denen ich freundschaftliche Beziehungen pflege oder wo ich in irgendeiner Weise mit den Hintergrundpersonen zu tun habe. Dieses Mal muss ich aber eine Ausnahme machen, da das Trio aus dem Bergischen ein derart fettes Brett rausgehauen hat, dass es mich bei jedem erneuten Durchlauf in der Hose juckt! Diese Scheibe hat sich schon nach wenigen Durchläufen einen besonderen Platz in meinem Herzen erspielt, ist schon jetzt mein persönliches Jahreshight und gehört meiner Meinung nach in jedes gut sortierte Death Metal-Regal!
Die beiden lebenden Death Metal-Lexika von Obscure Domain Productions haben hier nämlich einmal mehr echten Geschmack bewiesen und nach Obscure Infinity ein weiteres Mal einer außergewöhnlichen, deutschen Underground-Death Metal-Band zu mehr Bekanntheit verholfen (und ich bin mir sicher, dass dies das Sprungbrett für noch Größeres ist!).
Zwar sind die drei Westfalen kein unbeschriebenes Blatt und Diabolical Imperium existieren bereits seit 1997 und können auf diverse Demos und ein weiteres Album zurückblicken. Allerdings war hier das Lineup abgesehen vom Front-Deibel Simone ein gänzlich anderes und auch die Musik war ehrlich gesagt wesentlich belangloser, was nicht nur den drucklosen Produktionen, sondern auch dem nicht ganz so zwingenden Songwriting geschuldet war. Zudem hatte man hier noch nicht wirklich zu sich gefunden und pendelte stets zwischen Thrash -und Death Metal hin und her und war weder Fisch noch Fleisch.
Doch reden wir nich länger von der Vergangenheit, sondern über das gegenwärtige Album „the sacred lie“ das euch die Falten aus dem Sack zieht!
Die Gummersbacher treffen genau meinen Geschmack und man darf sich das Ganze ungefähr wie eine Mischung aus Brutality, Immolation, Morbid Angel, Deicide und Monstrosity vorstellen und hat dennoch nur eine ungefähre Beschreibung des vielfältigen Sounds der drei Jungs. Denn auch wenn man extrem amerikanisch tönt, scheinen immer wieder auch andere Einflüsse durch, die den Sound der Jungs extrem eigenständig und vor allem auch abwechslungsreich halten. Seien es nun dezente Melodien, Soli und Grooves mit leicht skandinavischen Touch, holländische Brutalität ala alter Sinister oder britische Walzparts der Briminghamer Schule: Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und als Fan des schnörkellosen Death Metals der alten Schule kriegt man das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht!
Für diese Glückseligkeit sorgen aber nicht nur das coole Riffing, das treibende und schön variable Schlagzeugspiel oder der schön transparent brummende Bass, sondern vor allem auch die herrlich druckvollen Vocals, die sich Gitarrist Simone und Bassist Thorben teilen und dem Ganzen einen herrlich dämonischen Flair einhauchen!
Dem Album wird auch noch ordentlich klassische Atmosphäre eingehaucht, indem man immer wieder kurze Akkustik-Interludi einstreut, die eingängisten Songs mit dem höchsten Wiedererkennungswert („Seal of Blasphemy“ und „Reconquering the throne of triumph“!!!!!!) ans Ende setzt und die Platte mit einem herrlich melancholischen Instrumental beendet.
Genauso geht alte Schule! Wer braucht da noch öden Esoterik-Okkult-Death Metal, hochgezüchteten Tech-Death, den x-ten Entombed/Incantation/Autopsy-Klon oder Slam-Langeweile? That's the real deal! Ein absolutes Jahreshighlight und das Beste was der NRW Underground derzeit zu bieten hat!
Auch die Produktion aus den „Underworld Studios“ aus Solingen lässt keine Wünsche offen und präsentiert einen warmen, druckvollen und gleichzeitig transparenten Sound, der so auch aus den Morrisound-Studio der 90er Jahre stammen könnte!
Leider gibt es aber auch zwei Kritikpunkte. Zum einen wäre hier das lieblos wirkende, kitschige und leider billig aussehende Digital-Cover zu nennen (sorry Marc!). Zwar weiß ich, dass das Teil unter enormen Zeitdruck quasi als Notlösung entstanden ist, aber leider wird es der absolut hochqualitativen Musik in keinster Weise gerecht. Hier hätte es eher ein simples schwarz-weiß-Motiv oder eine düstere Architektur-Fotografie wie bei Obscure Infinity gebraucht. Aber egal, schließlich ist die Musik ja entscheidend und über Geschmäcker lässt sich ja auch streiten!
Viel schlimmer ist da die kurze Spielzeit von 36 Minuten, wo auch noch über 3 Minuten für Intros und Outros abgezogen werden müssen :( Da hätte ich mir wirklich mehr gewünscht. Aber lieber eine kurze, knackige Platte ohne Filler, als ein monströses Werk voller Langweiler!
Auf jeden Fall sollte sich jeder Freund von abwechslungsreichem Death Metal direkt an die Band (https://www.facebook.com/DiabolicalImperium) oder ans Label (http://www.obscuredomain.com/) wenden, hier bekommt ihr keine Stangenware, sondern eigenständigen Qualitäts-DM der auch bestimmt noch in einigen Jahren oft in meinem CD-Schacht rotieren wird und sich positiv vom restlichen Death Metal aus deutschen Landen absetzt!






Freitag, 18. Oktober 2013

L6B6T6MY – Legions of Beelzebub

Label: Tahuantinsuyo Records

Cover-Art:


1. Intro: Rebellion In the Ocean
2. War: Attack to the Sky
3. Gods of the Well
4. Legions of Beelzebub
5. Culebra: Work Malicious
6. The Vengeance
7. Invocation
8. Torture - Blood - Death
9. Murderius Side: Demonic Side
10. Destroyers of the False Hope
11. Yog-Sothoth (The Door Toward the Storm)


Etwas satanisch-blasphemischen Death Metal amerikanischer Spielart gefällig?
Dann solltet Ihr Euch unbedingt mal mit L6b6t6my aus Argentinien auseinandersetzen, die im Jahre 2004 ein amtliches Debüt unter das Volk geschmissen haben, das es echt in sich hat!
Nehmt eine ordentliche Portion alter Deicide, gebt gaaaaanz viel Defaced Creation bzw. Aeon hinzu und durchmengt das Ganze mit Infestdead und ihr habt in etwa eine Ahnung, was Euch hier erwartet: Infernalisches Getöse der ganz besonders heftigen Art!
Rasende Blastbeats, brutal-heftige Growls, messerscharfe Riffs und gedoppelte Keif-Vocals wechseln sich hier mit fetten Midtempo-Stampf-Parts und dezenten Melodien ab, dass es eine pure Freude ist und man mit gereckter Faust vor der Stereoanlage sitzt!
Hier ist jeder Schuss ein Treffer und es wird einem keine Verschnaufpause gegönnt! Das lyrisch-satanische Konzept wurde hier perfekt vertont, da dem Ganzen eine derart dämonische Atmosphäre inne wohnt, wie es sonst nur die Großen hinbekommen!
Die Band ist übrigens aus der alten Kapelle „Lobotomy“ entstanden, die in den späten 90ern zwei Alben veröffentlicht hat und noch eher modern nach alten Fear Factory klangen (zumindest wenn man den Youtube-Songs Glauben schenken darf).
Im Jahre 2000 benannte man sich dann in L6b6t6my um, um fortan mit schön stumpfen Lyrics in herrlich naiven Englisch dem Satan zu huldigen :D
Musikalisch geht es aber gar nicht mal so stumpf zu und es gibt einiges an technischer Virtuosität zu entdecken und auch Ohrwurm-Melodien sind immer wieder zu finden. Zusammen mit zwingenden Groove-Riffs und Holzhammer-Passagen entsteht so ein herrlich brutaler und massiver Cocktail, der jedem Freund amerikanischer Death Metal-Klänge die Freudentränen in die Augen treiben sollte! Die Gitarren sägen fett und differenziert, der Gesang ist schön tief, kraftvoll, brutal und dennoch verständlich und auch der Bass brummt schön hörbar vor sich hin.
Einziger Wermutstropfen ist da jedoch das sehr klinische Drumming, welches leider auch noch sehr in den Vordergrund gemischt wurde :( Die Snare und Bass-Drum sind einfach viel zu sehr getriggert und jegliche Dynamik und Wärme wurden hier wegeditiert :( Das kann man wirklich besser machen! Dieses einzige Manko kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einem echten Kracher zu tun hat! Ich für meinen Teil kann das verschmerzen, so dass ich hier nur geringfügige Punktabzüge gebe. Das ist übrigens auch eine große Parallele zum Debüt von Aeon, das auch fast zeitgleich erschien und einen ähnlichen Drumsound und vor allem auch Grundsound hat. Wer also „Bleeding the false“ mochte, wird dieses Album lieben!
Auf jeden Fall wirklich sehr schade, dass schon nach 39 Minuten wieder Schluss ist und man nach diesem Debüt nichts mehr veröffentlichte, da Sänger/Gitarrist Pablo Braga 2006 bei einem Autounfall ums Leben kam (R.I.P.!) und mit ihm auch leider die Band begraben wurde.
Die Scheibe bekommt ihr übrigens für einen guten Kurs z.B. bei http://selfmadegod.com oder http://deathgasm.net. Hier heißt es schnell zugreifen, da das Teil wohl auf 1000 Stück limitiert ist!








Montag, 16. September 2013

Desolate – Sanity Obliterated

Label: Pathos Productions

Cover-Art:


1. Intro/Macabre
2. Grotesquely Chainsawn Remains
3. The Freezing Dead
4. Endless Infection
5. Godly Enslavement
6. Rotting Christ
7. Blaspheme the Sacristy
8. Deface and Obliterate
9. Blessings End
10. Graceful Denouncement


Heute steht ein amerikanisches Schmankerl auf dem Speiseplan, das extrem heftig daherkommt und eine Compilation von drei längst vergessenen Demos darstellt. Die Rede ist von Desolate aus Massachusetts, die im Jahre 1993 ein 4-Track-Demo mit dem Namen „Deface and obliterate“ und im Jahre 1994 ein 4-Track-Demo mit dem Namen „The Scourge of Sanity“ veröffentlicht haben. Diese beiden Demos wurden komplett remastert und noch um zwei bisher unveröffentlichte Songs aus dem Jahre 1995 ergänzt, die es auch in sich haben. So wird einem hier eine knappe Stunde lang ordentlich das Gehör freigeblasen und das Songmaterial klingt derart homogen und in sich schlüssig, dass das Teil auch als ein Album durchgehen könnte.
Dem Fan der brutalen Klänge wird hier erfreulich viel Abwechslung geboten und von brutalen Blastbeats über groovige Moshparts, hinzu Doom-Parts und dezenten Melodien wird das gesamte Spektrum abgedeckt. Das Ganze tönt dabei typisch amerikanisch, wobei man die Jungs weder dem Florida-Death Metal noch dem typischen New York-DM zuordnen könnte und es fällt mir wirklich schwer hier Referenz-Bands als Vergleich hinzuzuziehen. Es gibt auch hier und da Akustik-Parts und Soli und man schaut auch öfters mal in Richtung Europa was sich in typisch skandinavischen Midtempo-Melodien wiederspiegelt, die einen gehörigen Schub Düsternis in den Sound der vier Amis bringen (auch typische Keyboard-Interludi dürfen hier nicht fehlen). Abgerundet wird dieser brutale Reigen noch durch einen enorm facettenreichen, heftigen Gesang, den sich die beiden Gitarristen teilen und der von ultratiefen Growls über Grindcore-Gekeife hinzu hysterischen Black Metal-Kreischern reicht.
Das Quartett hat auf jeden Fall definitiv seinen eigenen Stil gefunden und neben den bösen Vocals und dem coolen Riffing sind besonders die derben Blastbeats hervorzuheben, die krasser und heftiger kaum sein könnten. Besonders in den beiden unveröffentlichten Songs von 1995 ist dies hervorzuheben, da hier der Sound noch eine Spur sauberer ist und das Songwriting noch ausgereifter klingt.
Die Produktion aller drei Demos klingt dennoch für Demomaterial erfrischend sauber (was bei Youtube leider nur bei dem 1995er Demo zu hören ist, da die anderen Songs Kassetten-Rips sind und nicht von der remasterten Variante stammen, die um ein Vielfaches sauberer klingt!) und jedes Instrument ist druckvoll zu hören. Lediglich bei den Blastbeat-Orgien der ersten beiden Demos gehen die Gitarren ab und an im recht basslastigen Sound schon mal unter, was aber nicht so stark ins Gewicht fällt.
Während in den ersten beiden Demos noch ausschließlich dem heftigen Death Metal gefröhnt wird, schielt man bei den letzten beiden Songs auch ganz deutlich in Richtung skandinavischer Black Metal, was sich durch die fast durchgehenden Blastbeats und den schön halligen Keif-Gesang wiederspiegelt. Es gibt aber zwischendurch immer mal wieder doomige Verschnaufpausen, heftige Growls und das Gitarren-Tuning ist auch weit weg vom norwegischen Hochtonmassaker der Frühneunziger Black Metal-Bands. Auf jeden Fall tönen diese beiden Songs erfrischend anders und runden diese grandiose Compilation herrlich ab!
Nach diesem Ausflug in Richtung Black Metal pausierte man (ohne je ein Album veröffentlicht zu haben) und man suchte sein neues musikalisches Glück mit der Stoner/Doom-Band „Warhorse“.
Angeblich haben die Jungs aber wieder zusammengefunden und musizieren auch wieder, ich hoffe, dass da nochmal was kommt, denn die vier Amis hatten es wirklich drauf und unterschieden sich vom Songwriting ganz deutlich von anderen amerikanischen Vertretern der Zunft!
Die Compilation (übrigens leider im recht lieblosen Digipak ohne Booklet) gibt es für günstige Kurse entweder direkt über Pathos Productions, Amazon oder Discogs. Sollte man als Fan brutaler und abwechslungsreicher Töne auf jeden Fall mal anchecken!


The Scourge of Sanity-Demo (leider nur die Kassetten-Version):



Deface and obliterate-Demo (leider nur die Kassetten-Version):


Promo von 1995:


Mittwoch, 28. August 2013

Graveside – Sinful Accession

Label: Moroz Records

Cover-Art:


1. Voice of Devastation
2. Magnificient Blasphemy
3. Prayersick
4. In the Name of Incarnation of the Great Faith...
5. Unsinful Suicide
6. Pray, Pray to Your Asshole Mortals
7. Helpless Swollen Creature
8. Confession
9. Sinful Accession
10. We All Will Be Dead!!!


Wir bleiben in östlichen Gefilden! Dieses Mal geht es aber nach Russland, wo im Jahre 1993 ein Quartett aus Tula ein bemerkenswertes Debüt aus dem Nichts veröffentlichte, das leider bis heute ein äußerst unbekanntes Dasein fristet.
Die Rede ist von den Deicide-Verehrern Graveside, die zur Blütezeit des Death Metals ein äußerst infernalisches Album voller Blasphemie und Räudigkeit veröffentlichten.
Eingeleitet durch ein atmosphärisches Keyboard-Intro, das von Glockengeläut untermalt ist, wird spätestens beim Einsatz der dämonischen Beschwörung klar, wie der Hase läuft: Hier werden keine Gefangenen gemacht und es gibt die volle Breitseite Florida-Death Metal der satanischen Art!
Es wird geballert bis der Arzt kommt, das technische Riffing peitscht stets nach vorne, es gibt direkt im Opener schön herrliche disharmonische Soli und der schön böse, angepisste Gesang mit seinen Dopplungen kommt einem auch nicht unbekannt vor ;)
Ja, man denkt hier wirklich oft an Deicide-Frühwerke wie z.B. die mächtige „Legion“ oder das selbstbetitelte Debüt. Aber auch frühe Morbid Angel kommen immer mal wieder durch, was nicht nur an den wohldosierten Keyboard-Einsprengseln, sondern auch an dem technischen Riffing liegen dürfte. Auf jeden Fall fühlt man sich als Fan der genannten Bands sofort zu Hause und trotzdem darf man die Jungs nicht als schnödes Plagiat abtun, da man trotz allem sein eigenes Süppchen braut und den Sound der Amis durch eigene Elemente bereichert (z.B. durch wohldosierte Akkustik-Experimente in „In The Name Of Incarnation Of The Great Faith...“). Dennoch scheinen die Vorbilder stets durch und wer diese Ami-Bands schon nicht leiden kann, wird auch hier keine große Freude haben ;)
Mir lief dieses knapp 34 minütige Werk aber von Anfang an äußerst gut rein, was auch an der herrlich old-schooligen und sehr transparenten Produktion liegen dürfte, die so auch aus den Morrisound-Studios kommen könnte und der „Altars of Madness“-Produktion nicht unähnlich sein dürfte, wobei bei den Russen der Bass-Sound noch ein bißchen schöner durchscheinen dürfte.
Auf jeden Fall ist das Teil für mich ein zu Unrecht untergegangener Geheimtipp, der damals nur auf Vinyl und Tape erschienen ist und wohl auch über die Grenzen Russlands hinaus schon damals nur schwer zu bekommen sein dürfte.
Ab und an taucht das Vinyl aber noch bei Ebay oder Discogs auf und ich hatte neulich das Glück das Teil für gerade mal 15€ zu ersteigern (momentan gibt es bei Discogs Exemplare ab 27€ aufwärts). Hier heißt es zugreifen, solange es noch geht!
Nach diesem Album nahm man wohl nur noch einen Song für einen Sampler auf und löste sich leider wieder auf.
Im Jahre 2002 reformierte man sich, aber als Frontmann und Bassist Igor im Jahre 2004 verstarb, wurde auch die Band wieder zu Grabe getragen. Wirklich schade :(
Man kann nur hoffen, dass sich nochmal ein Label erbarmt um diesem Kleinod doch nochmal in Form eines Re-Releases auf CD Tribut zu zollen. Verdient hätten es die Jungs allemal...






Montag, 19. August 2013

Aggressor - Procreate the Petrifactions

Kassetten-Version

Re-Release
Label: Theka (re-released via Roundsound)

1. Legal Requirement
2. Wrong Faith
3. Meaningless Life
4. Fire Below the Ash (instrumental)
5. Procreate the Petrifactions
6. Fear the Future
7. Never End the Odds
8. Lifestyle
9. Widows Mourning
10. Don't Be So Stupid 


 

Nach einem Album der Gegenwart reisen wir nun wieder knapp 21 Jahre in der Zeit zurück um ein Album auszugraben, das leider aufgrund seiner Herkunft und wohl auch des nicht gerade einfallsreichen Bandnamens hoffnungslos untergegangen ist (Metal-Archives listet übrigens 19 Bands mit dem gleichen Namen auf und auch mit einem 'g' sind es noch immer 9 *lol*).
Die Rede ist von dem Debüt-Album „Procreate the Petrifaction“ des Quartetts aus Tallinn (Estland), das mit zwei vorangegangenen Demos eher Thrash Metal gespielt hat, bevor man im Jahre 1992 mit dem Debüt-Album Death Metal zelebrierte, wie er klassischer kaum sein kann!
Düsteres Celtic Frost-Riffing, böser Growl-Gesang mit einer gesunden Portion Hall, melodische Soli und eine durchgehend knatternde Bass-Drum zeigen hier von Anfang an, dass man auch im baltischen Raum den (hauptäschlich amerikanischen) Death Metal der Anfangstage gehört hat.
Und obwohl hier und da Massacra, Obituary, alte Monstrosity, uralte Pestilence, Massacre und gar finnisch stumpfe Bands ala Purtenance oder Funebre durchklingen, schaffen es die vier Estländer einen gänzlich eigenen Stil zu etablieren, der mich sofort begeistert hat.
Hauptsächlich im Midtempo angesiedelt ziehen einen die eingängigen Riffs mit ihren unterschwelligen Melodien und düsteren Hintergrunddetails (z.B. dezente, atmosphärische Keyboard-Klänge, wie man sie von finnischen DM-Bands kennt) sofort in ihren Bann! Generell geht von der ganzen Scheibe eine solche Düsternis und Bedrohlichkeit aus, wie man sie sonst nur von finnischen Bands gewohnt ist. Hier merkt man auf jeden Fall, dass die Estländer seit jeher enge Beziehungen zu den Finnen pflegen ;) Und dennoch könnte man dieses Album nicht als typisch finnisch oder typisch amerikanisch abtun, da es eine ganz eigene Mischung darstellt, die mir ehrlich gesagt so noch nicht untergekommen ist.
Von daher ist es wahrlich eine Schande, dass dieses Kleinod damals nur auf Tape herausgebracht wurde (es gab wohl vor einigen Jahren mal eine CD-R-Version die aber vom Sound her unterirdisch gewesen sein soll) und dieses Meisterwerk erst im letzten Jahr erstmalig ein wirklich würdiges Release auf LP und CD erfahren hat. Aber wie sagt man so schön? Besser spät als nie!
Das Teil wurde übrigens remastert und man hat einen ordentlichen Sound zaubern können, bei dem zwar die Gitarren etwas mehr Druck vertragen könnten, aber sonst jedes Detail klar auszumachen ist und jedes Instrument gleichberechtigt in Szene gesetzt wurde. Dass wir es hier mit einer wirklich erdigen, herzhaft organischen Produktion zu tun haben, muss ich ja wohl nicht extra erwähnen, oder? ;)
Abgesehen vom pubertär-albern wirkenden Cover stimmt hier aber sonst alles für mich und ich bin froh durch Zufall über diese Unbekannten gestoßen zu sein.
Und auch wenn die Aufmachung der CD etwas spartanisch ist (es gibt keine Texte und Liner-Notes, sondern nur eine Dankesliste und ein Bandfoto) ist das Teil doch jeden Cent wert und gehört in jede Death Metal-Sammlung in der amerikanischer und finnischer Death Metal überwiegt!
Käuflich erwerben kann man das Teil entweder über Discogs oder finnische oder estländische Versandhändler: http://www.recordshopx.com/, http://www.nailboard.org/
Greift zu solange es noch geht, da das Teil sicherlich limitiert sein wird und offenbar nur durch baltische Shops zu beziehen ist.
Nach diesem Album haben die Jungs noch ein Album mit dem Titel „Of Long Duration Anguish“ herausgebracht, das mir leider nicht bekannt ist und laut Youtube-Links eher in die Death 'n Roll-Richtung zu gehen scheint. Klingt aber auch sehr eigen und sollte wohl auch mal her. Schade, dass sich die Jungs nach diesem Album auflösten und als Industrial-Metal-Band „No-Big-Silence“ weitermachten, wo es sich mir echt die Nackenhaare aufstellt *g*






Sonntag, 28. Juli 2013

Ecocide – Eye of Wicked Sight

Label: Eigenproduktion

Cover-Art:



1. Multiverse
2. Planet Eater
3. Alien Intervention
4. Eye of Wicked Sight
5. Uknown Disease
6. Terror From Beyond
7. Crawling From the Crypt
8. Beneath the Flesh


Heute geht es weiter mit einer Band, die das hier vorgestellte Debüt-Album nicht 1993 oder gar 1991 herausgebracht hat, sondern letzte Woche :D Ja wahrscheinlich sind die Mitglieder dieser jungen Band gerade mal in der Zeit geboren worden, als Scheiben wie „Leprosy“ oder „From beyond“ das Licht der Welt erblickten, aber das tut der Sache keinen Abbruch, da die Scheibe derart Death Metal atmet, dass man meinen mag die Jungs sind schon seit Jahrzehnten dabei!
Aber darf ich ein Album das hier gerade mal ein paar Tage rotiert überhaupt schon an dieser Stelle besprechen? Ja ich darf, weil mich das Teil vom ersten Durchlauf an voll aus den Socken gehauen hat und jeder wissen soll wie sehr die Scheibe rockt! Die drei Niederländer haben nämlich mit ihrem herrlich rohen, ungestümen und frischen Ami-Death Metal von der ersten Note an überzeugt, so dass ich mir direkt das Album über deren Bandcamp-Seite kaufen musste (http://ecocide-osdm.bandcamp.com/) und nicht enttäuscht wurde. Für 7,50€ inkl. Versand und als Direktdownload obendrauf kann man da echt nicht meckern und da können sich so manche Underground-Bands eine Scheibe von abschneiden!
Eine holländische Band die den gleichen Namen trägt wie das grandiose Polluted Inheritance-Debüt kann ja schon gar nicht schlecht klingen und siehe da, es gibt nicht nur im Namen Parallelen! Denn genau wie die Kultband aus Zeeland eifern die drei Jungs aus Haarlem den amerikanischen Helden nach und zitieren alte Death, Massacre und auch schon mal alte Cannibal Corpse, dass es eine wahre Freude ist! Hier mengt man noch die Rotzigkeit und Brutalität von Vomitory bei und fertig ist eine explosive Mischung die bei Freunden roher Klänge sofort zünden sollte!
Es werden fette Grooves und Moshparts aus dem Ärmel geschüttelt, als hätte das Trio sein Lebtag nichts anderes gemacht und jeder Song ist schmissig und geht sofort ins Bein! Wer hier die Füße und vor allem den Kopf stillhält, dem ist echt nicht mehr zu helfen! Das fängt mit dem ersten Riff von „Planet Eater“ an und hört mit dem herrlichen straight-forward-Stampf-Part in „Beneath the flesh“ auf.
Die Jungs verstehen es auf jeden Fall eingängige Songs mit Wiedererkennungswert zu schreiben und auch die druckvolle, transparente aber zugleich auch sehr warme Produktion kommt den drei Holländern wahrlich zu Gute, da sie keine Details verbirgt und dem geneigten Hörer den heftigen Death Metal mit voller Wucht präsentiert! Die Gitarren sägen tief und messerscharf, das Drumming peitscht ordentlich nach vorne, der Bass brummt angenehm akzentuiert und der brutale, tiefe, aber stets verständliche Gesang ist hier nur das i-Tüpfelchen! Besonderer Anspieltipp ist hier das megafette „Terror from beyond“ (http://ecocide-osdm.bandcamp.com/track/ ... rom-beyond) wo die Massacre- und Vomitory-Parallelen sehr offensichtlich sind, das aber nicht als copycat-Vorwurf sondern als Lob verstanden werden dürfen, da sich wohl noch keine Band so glaubwürdig vor diesen Meistern verbeugt hat!
Wer jetzt hier Melodien, vertrackte Soli, virtuosen Einfallsreichtum oder anspruchsvolle Texte sucht, ist gänzlich fehl am Platz und darf weitergehen!
Alle anderen sollten schleunigst 7,50€ zusammenkratzen und die Jungs supporten, sie haben es echt verdient (und versenden die CDs auch blitzschnell)!
Außer dem ein wenig billig aussehenden Cover gibt es hier wahrlich nichts zu meckern und ich bin mir sicher, dass diese Scheibe hier noch oft rotieren wird und drücke die Daumen, dass sich da bald ein Label findet!






Dienstag, 16. Juli 2013

Abramelin - Transgression from Acheron

Label: Dark Oceans Productions

Cover-Art:


1. Human Abattoir
2. Humble Abode
3. Dearly Beloved
4. Relish the Blood


Weiter geht es mit einer ganz besonders heftigen, musikalischen Achterbahnfahrt, die dieses Mal aus dem fernen Australien stammt. Die Rede ist vom ersten Lebenszeichen des Quintetts aus Melbourne unter dem Namen Abramelin. Die Jungs konnten nämlich bereits in den frühen 90ern Erfolge unter dem Namen Acheron einfahren (zwei Demos und eine legendäre EP) und entschlossen sich 1994 dazu ihren Namen zu ändern, nachdem die amerikanischen Acheron immer populärer wurden.
Und auf ihrem Debüt unter neuem Namen perfektionierten die Jungs ihren Sound derart, dass man die fünf Australier fortan zur Speerspitze des australischen Death Metals zählen durfte.
Das Quintett schaffte es nämlich eine ganz eigene Mischung aus europäischen Melodien, amerikanischer Brutalität und australischer Exotik zu kreieren! Stellt euch nur einmal vor ganz alte Grave würden mit ganz alten Suffocation und Broken Hope korpulieren und auch finnische Bands wie Abhorrence, Demigod oder Purtenance geben ihre Saat hinzu und ihr habt die ganz spezielle Mischung der verrückten Australier!
Dies wird auch direkt im großartigen Opener „human abattoir“ offensichtlich, der mit einem Filmintro aus John Carpenters Klassiker „Das Ding“ langsam Fahrt aufnimmt, bevor schließlich nach knapp 1,5 Minuten förmlich die Hölle losbricht! Ultratief gestimmte Gitarren treffen auf abgrundtiefe Gurgelvocals und herrlich rumpeliges Drumming, das besonders durch seine herrliche Töcker-Snare auffällt, die sich nicht selten in Blastbeat-Orgien austobt!
Die ganz besondere Kunst der Jungs ist es aber im totalen Chaos die Handbremse zu ziehen, gen Europa zu blicken (vor allem Schweden und Finnland) und griffige Riffs und Melodien auszupacken! Das ganze garniert mit dem australischen Wahnsinn und der amerikanischen Brutalität macht auf jeden Fall eine ganz eigene Mischung aus, so dass jeder Schuss ein Treffer ist und die knapp 23 Minuten leider viel zu schnell umgehen. Das Ganze klingt auf jeden Fall herrlich roh, brutal und mitunter auch naiv (die Soli und Melodien sind stellenweise nicht ganz so gerade *g*), was dem Ganzen aber eine ganz besondere und vor allem auch sympathische Note gibt.
Die absolute Krönung dieser großartigen EP ist aber der Song „Dearly beloved“ mit seinem stampfenden Anfang und dem großartigen Finnen-Mittelpart, bei dem die Handbremse voll angezogen wird und eine herrlich schmissige Düster-Melodie ausgepackt wird, dass sich mir sofort die Nackenhaare aufstellen und ich vor meinem geistigen Auge fiese Sumpf-Monster aus dem Nebel erheben :D Ganz großes Tennis auf jeden Fall!
Die Produktion ist auf jeden Fall sehr naturbelassen und warm, lässt aber trotz aller Rumpeligkeit keine Details vermissen und nichts geht unter. Lyrisch gibt es die typischen Death Metal-Horror-Stories, bei denen es auch schon mal etwas derber hergeht...
Das Cover ist übrigens ein Ausschnitt des Gemäldes „Witches at their incantations“ von Salvator Rosa und fängt die düstere Grund-Stimmung des Albums perfekt ein! Dieses Motiv ist generell sehr bei Metal-Bands beliebt, da nach Abramelin u.a. Infernal Torment, Vultur und Ancient Rites auch Ausschnitte verwendeten, wobei Abramelin die Vorreiter gewesen sein dürften ;)
Nach dieser EP folgte ein selbstbetiteltes Album, das den Stil der EP fortführte aber auch Experimente wagte, die schließlich sogar in einem Dead can dance-Cover gipfelten. Das Album ist zwar auch stark, aber das Rohe und Ungestüme der EP war hier nicht mehr zu finden. Lyrisch legte man auf jeden Fall noch eine Schippe drauf und in Australien wurde das Album sogar auf den Index gesetzt!
2000 folgte dann noch ein finales Album, bei dem aber nur noch Sänger Simon und Gitarrist Tim mitwirkten und das von einer furchtbar klinischen Produktion und einem schlecht-prgrammierten Drumcomputer geprägt wurde. Kurz danach wurde die Band dann auch zu Grabe getragen.
Alle drei Lebenszeichen der Band sind heutzutage auf jeden Fall gesuchte Raritäten und sind dementsprechend nur sehr schwer zu bekommen. Sowohl Album als auch EP gehen schon mal für 70€ und mehr über die Theke und ich bin sehr froh die EP für einen guten Kurs bekommen zu haben.
Sollte man auf jeden Fall als Freund von außergewöhnlichen Old School Death Metal haben!






Montag, 24. Juni 2013

Corpus Rottus – Rituals of Silence

Label: With your teeth records (sowohl die Erstpressung auf Vinyl/Tape als auch das CD-Re-Release)

Cover-Art:


1. Vomit Pool
2. Hatred and Pain
3. Spawns of Human Waste
4. Mutilation
5. Corpus Rottus
6. Intensified Gore
7. Reversed Prayer
8. Bigotry


Heute geht es über den großen Teich nach Wilmigton, Delaware, wo sich im Jahre 1989 vier Jungs zusammenfanden, um herrlich stumpfen straight-forward Ami-Death Metal zu zelebrieren!
Nach einem eher dilettantischen Demo mit einem absolut unterirdischen Sound (als Bonustracks auf dem CD-Re-Release enthalten) konnten die Jungs den Durchbruch im lokalen Underground erst mit ihrer 7“ „Intensified Gore“ schaffen, die über das kleine Label „with your teeth Records“ von Deceased-Mastermind King Fowley herausgebracht wurde.
Der Gute glaubte an die Band und sah das Potential, das die beiden Songs inne hatten und bot dem Quartett einen Deal für ein volles Album an, das im Jahre 1991 in Form einer Vinyl- und Tape-Veröffentlichung das Licht der Welt erblickte.
Und hier wird direkt beim ersten Song klar, wo der Hammer hängt!
Stellt euch vor man paare alte Obituary mit Cannibal Corpse zu „Eaten back to life“-Zeiten, mische ein wenig uralte Six Feet Under in das Gemisch und fertig ist herrlich stumpfer Ami-Death Metal, der gut nach vorne geht!
Aufgepimpt durch herrliche Terror-Gitarren-Soli, Bass-Soli und Geschwindigkeits-Variationen gibt direkt der Opener einen perfekten Einstieg und macht Lust auf mehr!
Beim folgenden Song „Hatred and pain“ zwängen sich dann die Cannibal Corpse-Vergleiche förmlich auf und Klein-Leimy freut sich wie ein Schnee-König ob der Brutalität und des Grooves, was man heutzutage bei den berühmten Amis so sehr vermisst!
Auf jeden Fall zeigen auch die folgenden Songs, dass man mit eher simplen Mitteln (manchmal glaubt man wirklich Allen West hätte hier die Gitarren eingespielt!) fetzigen und kurzweiligen Death Metal zelebrieren kann, ohne auch nur einmal Melodien sprechen zu lassen oder technisch zu werden. Und dennoch bleiben die Songs stets spannend, da das Songwriting abwechslungsreich gestaltet ist, oft die Geschwindigkeit variiert wird und man mit einem enorm kraftvollen Gesang und schmissigen Riffs punkten kann!
Die Produktion ist absolut typisch für eine Ami-Band aus dieser Zeit und könnte auch so direkt aus den Morrisound Studios kommen. Das Ganze ist zwar alles andere als klar und transparent, hat aber ordentlich Druck und allein der geile Gitarrensound haut den stärksten Affen vom Baum! Jedem Ami-Fan sollte hier auf jeden Fall das Herz aufgehen!
Nachdem letztes Jahr der Drummer Kevin gestorben ist, hat man beschlossen ihm zu Ehren dieses lang vergessene Album zum ersten Mal auf CD zu releasen und hat neben dem ersten Demo noch als Bonus den Song „Smell/Dark winds of the netherworlds“ von einer uralten Compilation beigefügt, der dem Album in nichts nachsteht und eine ordentliche Terrorizer-Note hat. Zudem gibt es noch Liner-Notes von Sänger Brian.
Der Sound des Re-Releases unterscheidet sich übrigens von der Vinyl-Variante.
Weil nämlich die Master-Tapes verschwunden sind, hat man sich die Songs von verschiedenen Vinyl-Versionen zusammengesucht und das typische Vinyl-Rauschen entfernt. Dass man es hier nicht mit einer richtig gemasterten CD zu tun hat, merkt man nur gelegentlich anhand von Knacksern oder kurzen Lautstärke-Schwankungen, die aber wirklich nicht ins Gewicht fallen (die Youtube-Songs sind übrigens direkt vom Vinyl und klingen um Längen schlechter als die CD-Variante).
Wer also mit Allen West-Bands ala Obituary, Lowbrow oder Southwicked und uralten Cannibal Corpse oder Grave Descent etwas anfangen kann, sollte hier mal die Augen und Ohren offen halten! Ich habe mir meine Kopie bei Hells Headbangers für einen enorm günstigen Kurs bestellt, aber auch Raul von Memento Mori wird wohl demnächst einige CDs am Start haben. Hier heißt es schnell zugreifen, bevor das Re-Release wieder vergriffen ist!








Mittwoch, 12. Juni 2013

Uncanny – Splenium for Nyktophobia



Label: Unisound Records (re-released durch Dark Descent und The Crypt als „Mcmxci-Mcmxciv“ mit allen Demos)

Cover-Art:




Original
Re-Release
1. Elohim
2. Tales from the Tomb
3. Brain Access
4. Timeless (instrumental)
5. Screaming in Phobia
6. Enkelbiljetten (G-Anx cover)
7. Indication Vitalis
8. Soul Incest
9. Spräng Skiten
10. Towards the Endless Throne
11. Lepra (instrumental)
12. The Final Conflict (The Pornoflute Pt. II)
13. Splenium for Nyktophobia


Es ist 1994. Die Schweden-Death-Vorreiter Entombed, Grave und Dismember und viele andere Bands beschreiten neue Wege und der schwedische Death Metal hat seine Glanzzeit längst hinter sich gebracht und der Lack ist ab.
Dass sich aber zu dieser Zeit im Underground einiges regt und es energiegeladene Scheiben voller Leben und Brutalität gibt, die sich eher auf das Rohe und Ungestüme konzentrieren, als auf neuartige Experimente, bewiesen hier bereits Bands wie EXCRUCIATE, MOONDARK oder in diesem Falle UNCANNY, die mich mit ihrem einzigen Album sofort in ihren Bann gezogen haben.
Denn hier wird eine Form des Schweden-Death Metals zelebriert, wie ich ihn immer am Liebsten gehabt habe: straight forward, nicht zu rumpelig, ausgestattet mit feinen Leads und einer schön klaren Produktion, die sich von Sunlight-Einheitsbrei abhebt und gesegnet ist mit einem herrlich tiefen, aber auch sehr gut verständlichen Gesang, wie es leider nur die wenigsten hinkriegen.
Ja man könnte fast meinen ich spreche hier von den guten alten Edge of Sanity. Und in der Tat, beim ersten Durchlauf fielen mir direkt Parallelen zu den Edge of Sanity-Erstwerken auf. Denn nicht nur klingt Sänger Jens verdächtig wie Meister Swanö, nein die Jungs verstehen es auch geschickt Melodien in den Vordergrund zu stellen, ohne dass das Ganze weichgespült oder cheesy klingt. Dass Meister Swanö hier auch noch an den Reglern saß, beim Instrumental „Timeless“ (EoS pur!) ein Solo beisteuerte und sich auch um das Remixing und Remastern kümmerte, rundet das Ganze noch perfekt ab. Ein Schelm wer Böses dabei denkt ;)
Der Sound ist auf jeden Fall absolut perfekt und für diese Zeit überraschend druckvoll und zugleich transparent. Jedes Instrument ist klar herauszuhören und selbst der Bass ist absolut gleichberechtigt! Eine absolute Blaupause wie Schweden-Death-Produktionen zu klingen haben!
Die fünf Jungs aus Avesta kloppen die 13 Songs auf jeden Fall mit Leichtigkeit in knapp 38 Minuten runter und man ist schon nach dem ersten Durchlauf gewillt die Repeat-Taste zu drücken, so herrlich erfrischend und professionell tönt dieses großartige Debüt!
Stellt euch vor ganz alte Edge of Sanity paaren sich mit God Macabre, Gorement und Excruciate und ihr habt in etwa eine Vorstellung was euch hier erwartet! Zwar gibt es mit dem crustigen Klopper „Spräng Skiten“ oder dem Industrial(!)-Song „Lepra“ auch zwei etwas experimentellere Stücke zu verzeichnen, aber ähnlich wie bei Edge of Sanity fügen sich diese vermeintlichen Fremdkörper perfekt in das restliche Material ein.
Zu schade, dass es (bislang) bei diesem einen Album blieb, denn nach dem Release löste sich die Band auf. Erst im Jahre 2008, als Daniel Ekeroth (der übrigens mit fast der kompletten Uncanny-Mannschaft gemeinsam bei Dellamorte musizierte) Bands für seinen Jubiläumsgig zu Gunsten seines „Swedish Death Metal“-Buches suchte, taten sich die Jungs wieder zusammen und proben seitdem wieder regelmäßig und konnten im letzten Jahr mit einer coolen 7“ punkten. Man darf gespannt sein, was da noch so kommt :)
Die Jungs sind übrigens alle auch kein unbeschriebenes Blatt und so tummeln sich hier Mitglieder von Demonical, Moondark, Dellamorte, Centinex, Interment, Katatonia etc. pp. was wohl auch etwas über die Qualität der Musik aussagen dürfte ;)
Bei der „Mcmxci-Mcmxciv“-Compilation gibt es neben dem Album noch die zwei Demos und den Uncanny-Teil der Uncanny/Ancient Rites-Split zu hören. Hier hat zwar das Album klar die Nase vorn, aber man kann ganz gut erkennen, wo die Reise einmal hingehen sollte. Die Compilation gibt es als schicke 3-LP im dicken Gatefold, das aber schon lange restlos ausverkauft ist, während die 2-CD von Dark Descent noch (!) für kleines Geld bei den Händlern eures Vertrauens abzustauben ist. Nicht lange überlegen, sondern direkt zugreifen, ein must-have für Schweden-Tod-Fans!







Dienstag, 4. Juni 2013

Crucifix – Visions of Nihilism

Label: Dark Blasphemy Records

Cover-Art:


1.Submit to Earth
2.Succeeding the Reign
3.Barriers
4.Vaporized
5.Anatomy Catastrophe
6.Left to Rot
7.Devious Conceptions
8.The Beast Within
9.Addiction
10.Born in Amity
11.Poor Rich Man


Heute fliegen wir wieder zurück ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, um einer Band aus Texas zu huldigen, die sich bereits 1989 gründete und es leider nie schaffte ein komplettes Album aufzunehmen, was auch der Grund sein dürfte, dass die Band nur den wenigsten bekannt sein dürfte. Anfang 2013 wurden aber endlich alle drei Demos der Band als remasterte Compilation wiederveröffentlicht und endlich bekommen die Jungs die Aufmerksamkeit, die ihnen bislang verwehrt blieb. Die Jungs aus Dallas zelebrierten auf ihrem ersten, selbstbetitelten Demo noch brutalen Thrash Metal, der am ehesten an Solstice, Demolition Hammer, Devastation oder Incubus erinnerte, aber schon eine derart ordentliche Death Metal-Note hatte, dass man es nicht als reinen Thrash Metal abtun konnte.
Auf ihrem legendären Demo „Barriers“ von 1992 hatten die Jungs schließlich ihren eigenen Stil gefunden und verschrieben sich dem brutalen Ami-Death, wo fett stampfende Mosh-Parts mit technischer Finesse und dezenten Melodien vermengt wurden!
Das Ganze hört sich an wie ein Bastard aus Suffocation, Cannibal Corpse, Disincarnate, Immolation und Baphomet und rumpelt herrlich roh und brutal aus den Boxen :D
Meint man an manchen Stellen die Jungs überschlagen sich förmlich, wird einem prompt das Gegenteil bewiesen, indem filigrane Melodien und vertrackte Technik-Parts aus dem Ärmel geschüttelt werden, als sei es ganz selbstverständlich.
Und eben diese Mischung aus naiv-sympathischen Stumpfsinn und filigranen Parts macht den Charme dieser Compilation aus! Denn auf allen Demos beweisen die Jungs, dass sie wissen was sie tun und behalten stets ein spannendes Songwriting bei!
Das Intro des Titelsongs des Barriers-Demos ist übrigens nicht aus einem Film und entstammt auch keinem Keyboard, sondern wurde tatsächlich eigens von einigen Musikern des Dallas Symphony-Orchesters eingespielt, was sicherlich nicht gerade alltäglich für eine Demoband ist...
Generell markieren die fünf Songs dieses Demos den Höhepunkt des Schaffens der Texaner, da hier die Musik direkt auf den Punkt kommt, mächtige Moshparts bietet und stets überraschende Wendungen mit sich bringt, die das Ganze frisch und spannend hält.
Auch die Produktion ist hier wohl am professionellsten gelungen, da sie alle Instrumente gleichberechtigt in Szene setzt und auch druckvoll und authentisch tönt. Zwar wirkt das Schlagzeug etwas holprig, aber das hat man von Demos aus den frühen 90ern schon schlimmer gehört ;)
Das Teil konnte die Jungs laut Liner-Notes auch international etablieren und so konnten die Texaner sogar einen Platten-Deal mit JL America an Land ziehen. Hierüber sollte ihr Debüt-Album „Visions of Nihilism“ (daher der Compilation-Titel) erscheinen, doch leider kam es nicht dazu, da sich im Jahre 1995 die Wege der Mitglieder trennten und jeder neue Projekte in Angriff nahm.
Die Compilation zeigt aber ganz gut, was aus den Jungs hätte werden können und ist einmal mehr ein Zeugnis davon, welche Talente damals ein Underground-Dasein fristeten, ohne dass kaum jemand davon Notiz nahm. Sollte man als Ami-Death Metal-Fan auf jeden Fall sein eigen nennen!
Das Teil bekommt man noch zu guten Kursen bei den üblichen Verdächtigen wie Ebay, Discogs oder auch bei FDA. Schnell zugreifen, bevor es zu spät ist ;)

1991er selftitled Demo:



Barrier Demo:



1994er selftitled-Demo:


Dienstag, 21. Mai 2013

Mega Slaughter - Calls From The Beyond

Label: Thrash Records (Re-Released durch Cryptorium Records)

Cover-Art:

Original Cover

Re-Release-Cover

1. Blood Runs Free
2. Raise the Dead
3. False Paradise
4. Shreds Left Behind
5. Death Remains
6. Into the Decay
7. Calls from the Beyond
8. Bloodshed


Es war hier schon lange nicht mehr schwedisch, von daher wird es Zeit anlässlich zum Re-Release dieser längst vergessenen Perle einmal mehr ins Land der Elche zu reisen. Dieses Mal ist die Rede von Mega Slaughter aus Göteborg, die 1991 ihr Debüt über das französische Label Thrash Records in LP-Form unter das Volk warfen. Im Gegensatz zu fast allen anderen Vertretern aus der zweitgrößten Stadt Schwedens zelebriert das Quintett hier keinen filigranen Melodic Death Metal, sondern tönt eher böse, stumpf und amerikanisch.
Hier gibt es feinen Massacre-Groove, stumpfes Autopsy-Gebolze, jede Menge uralte Death und Possessed, aber eben auch schwedisches Gesäge verziert mit den typischen Horrorfilm-Keyboards und dezenten Melodien. Man entsagt jedoch produktionstechnisch vollkommen dem typischen Sunlight-Sound und setzt ähnlich wie damals Authorize, Epitaph, Mastication, Excruciate oder Crematory eher auf einen anderen Gitarrensound, der weder schwedisch noch amerikanisch tönt und scheinbar das logische Bindeglied zwischen beiden Stilen zu sein scheint. Man tönt dadurch auf jeden Fall wesentlich bedrohlicher, fieser und angepisster als die gängigen Vertreter aus Stockholm und kann durch den sympathisch-naiven Charme, der in der Simplizität der Musik begründet ist, noch zusätzlich punkten.
Es rumpelt nämlich ganz gewaltig im Karton und von feisten Uffta-Parts über fett groovende Mosh-Monster hinzu rasend-schnellen Uptempo-Abschnitten ist hier alles an Bord, was eine schöne 90er Jahre Death Metal-Scheibe benötigt! Fette Growls, markerschütternde Schreie, dilettantische Terror-Soli und ganz viel Hall lassen hier auf jeden Fall jeden Old School-Jünger mit den Ohren schlackern :D
Die Produktion ist nämlich typisch für diese Zeit und tönt wie immer angenehm warm und authentisch und in den langsamen Passagen herrlich transparent. Nur in den schnelleren Parts wird es ab und an etwas matschiger, da gibt es aber wahrlich schlimmere Vertreter der Zunft.
Man kloppt hier auf jeden Fall eine knappe Dreiviertelstunde famosen Death Metal runter, der zwar den Death Metal schon damals nicht revolutioniert hat, aber durch die geschickte Fusion aus Übersee-Brutalität und Skandinavien-Gesäge ein zutiefst kurzweiliges Vergnügen darstellt, das man auf jeden Fall mal gehört haben sollte!
Nach diesem Album brachte man noch im selben Jahr ein 3-Track-Demo heraus, welches das Album noch um ein Vielfaches toppte (http://www.youtube.com/watch?v=6G7foqb7Uns) und wo man sich noch böser aber auch gereifter zeigte, bevor man sich schließlich auflöste. Dieses grandiose Demo findet sich ebenso wie die beiden vorangegangenen Demos (die nur was für Komplettisten sind) zusammen mit dem Album auf der überaus schönen Re-Release-Box von Cryptorium Records erstmals auf Doppel-CD!
Generell ist diese Box ein wahres Musthave! Man verpasste dem Album ein zeitgemäßeres Cover für das sich niemand Geringeres als Joe Petagno (u.a. Motörhead, Marduk, Incantation, Angelcorpse etc.) verantwortlich zeigte, packte noch einen Patch und ein Poster und neben erwähnter Demo-Collection-CD außerdem noch ein 40-seitiges Booklet mit Linernotes, Fotos und Flyern bei, die diese Collection schon jetzt zu einem Klassiker machen! Hier heißt es schnell zugreifen (bekommt man auf der Homepage von Cryptorium: http://www.cryptorium.se)! Und lasst lieber die Finger von der Einzel-CD-Version von Arsenal of Glory aus dem Jahre 2007! Hierbei handelt es sich nämlich um ein Bootleg, das nie von der Band abgesegnet wurde! Solltet ihr jedoch je die Vinyl-Version von Thrash-Records in die Finger kriegen, überlegt nicht lange, da dies über kurz oder lang eine ordentliche Wertanlage werden dürfte!






Dienstag, 23. April 2013

Beyond Fear – Haunted by Visions of a third Atrocity

Label: Utopian Productions

Cover-Art:



1. Eternal Storms Of Hate
2. Where No Reality Reigns
3. Enchanted By Mortal Fears


So, bevor der Monat zu Ende geht, soll es doch hier mal wieder ein Lebenszeichen geben. Und nein, es geht hier nicht um die neue Band von Ex-Iced Earth-Sirene Tim "Ripper" Owens, sondern um schön stumpfen Brutalo-Death Metal, wie er schöner und rumpeliger kaum sein kann ;)
Die Rede ist von den drei Briten "Beyond Fear", die nur drei kurze Jahre existierten und postmortem im Jahre 1997 eine Mini-CD mit drei Songs veröffentlichten, die es echt in sich hatte!
In einer knappen halben Stunde (ja, ihr habt richtig gelesen, die drei Songs haben alle Überlänge!) werden hier alle Register gezogen und es gibt von rumpeligen Balstbeats, über fette Midtempo-Passagen hinzu dezenten Melodien und Soli alles was das Old School-Death Metal-Herz erfreut!
Erfreulicherweise orientiert man sich auch hauptsächlich an amerkanischen Bands und so zelebriert man eine stumpfe Mischung aus Suffocation und alten Massacre, kann aber dennoch mit eigener Note punkten!
Ab und an tönen aber doch mal die britischen Wurzeln durch und eine Prise Napalm Death und Benediction sind nicht zu verleugnen, was dem ganzen Reigen aber durchaus gut tut :D
Das Riffing bleibt auf jeden Fall stets simpel und man merkt den Jungs ihr Alter durchaus an (das Bandfoto suggeriert, dass die Jungs während der Aufnahmen wahrscheinlich nicht mal 20 waren). Die fehlende technische Virtuosität wird jedoch durch unbändige Energie und hohe Spielfreude 100fach wett gemacht und so ist es gerade die gewisse Naivität und Aggression, die den Charme dieser Scheibe ausmacht! Der Gesang klingt übrigens überraschend brutal und heftig und kann sich durchaus mit den Großen im Genre messen und weiß voll und ganz zu überzeugen!
Die Produktion ist absolut naturbelassen und alles tönt herrlich analog. Dennoch ist jedes Instrument wohl akzentuiert und der Sound ist überraschend druckvoll!
Eine wirklich rundum gelungene Scheibe, bei der es mich jedes Mal nach einem Durchlauf in den Fingern zuckt erneut auf Play zu drücken! Wirklich sehr schade, dass man nie wieder etwas von den Jungs gehört hat und auch die beiden vorangegangenen Demos den meisten (inklusive mir) unbekannt sein dürfte. Wahrlich eine Schande, denn hier schlummerte wirklich Talent!
Die Scheibe ist übrigens extrem rar und ich habe sie noch nie bei Ebay oder ähnlichen Markplätzen gesehen. Ihr könnt euch also vorstellen, wie glücklich ich war, als ich sie letzten Monat nach ewig langer Suche durch Zufall auf einem Konzert erstanden habe! ^^
Danke hier nochmal an Dani von Revenge Productions, der mir dieses Kleinod für einen äußest fairen Kurs überlassen hat! Du weißt gar nicht, wie glücklich du Klein-Leimy damit gemacht hast :D
Wenn ihr also mal die Gelegenheit habt, greift sofort zu, ihr werdet es nicht bereuen!