Necropolis Records (re-released durch Repulse Records, Necropolis Records, Century Media, Xtreem Music und auf Tape über Sick Records)
Cover-Art:
Original Artwork |
Re-Release Artwork |
2. The Sixteenth Six-Tooth Son of Fourteen Four-Regional Dimensions (Still Unnamed)
3. Inherited Bowel Levitation - Reduced Without Any Effort
4. The Echo (Replacement)
5. The Putrefying Road in the Nineteenth Extremity (...Somewhere Inside the Bowels of Endlessness...)
6. (Within) the Chamber of Whispering Eyes
7. And You'll Remain...(in Pieces in Nothingness)
8. Erecshyrinol (instrumental)
9. The Planet That Once Used to Absorb Flesh in Order to Achieve Divinity and Immortality (Suffocated to the Flesh That It Desired...)
10. The Cry
11. Raped Embalmed Beauty Sleep
Hier dann der versprochene Underground-Klassiker:
Als nächstes kommt nämlich ein ganz besonderes Schmankerl, das zwar sicher dem Großteil hier bekannt sein dürfte, aber nicht unerwähnt bleiben darf!
Die Rede ist vom Debüt- und leider auch einizigen Album der finnischen Düster Death Metaller Demilich, die mit ihrem obskuren und technischen Death Metal 1993 ihrer Zeit weit voraus waren und auch heute noch zum heftigsten und abgedrehtesten Death Metal aller Zeiten gezählt werden dürften!
Was die Jungs hier in 39 Minuten abliefern, geht auf keine Kuhhaut und ist bis heute einzigartig!
Man mischt das Technisch-Chaotische mittel-alter Carcass mit finnischer Düsternis (die Melodien!) und garniert dies mit einem Schuss ganz speziellen Wahnsinns, was sich nicht nur in der Musik sondern auch den Songtiteln und Lyrics widerspiegelt! Den größten Widererkennungswert dürften aber die megakrassen Rülps-Vocals bieten, die absolut unnachahmbar sind, bis heute einzigartig tönen und ohne Effekte auskommen (wie es auch extra im Booklet erwähnt wird!).
„Nespithe“ ist übrigens eine Wortkreation die einem speziellen Sprachcode entstammt und eine Neusortierung der Buchstaben der Wörter „The Spine“ ist. Diesen Spaß hat man sich mehrmals erlaubt und so findet man eine ganze Ansammlung von wirren Buchstabenfolgen im Booklet, die ich aber bis heute nicht entschlüsselt habe. Lediglich den Titel des Instrumentals „Erecshyrinol“ habe ich dank Metal-Archives als „no lyrics here“ entschlüsseln können
Man sieht also, die Jungs haben einen ganz speziellen Humor. Musikalisch gibt es von wirschen Geballer über groovige Parts hin zu düster-melodischen Elementen alles was das Herz begehrt.
Die Jungs sind ausgesprochen fit an ihren Instrumenten und geben sich von Anfang an extrem technisch versiert und verfolgen wirre Rhythmiken wie man sie sonst nur von heutigen Mathcore-Bands kennt. Dennoch tönt alles wie aus einem Guss und die berühmt-berüchtigten Finnen-Melodien halten alles zusammen, so dass man auch als normaler Old School-Death Metal-Fan mit diesem Album wunderbar zurechtkommen dürfte.
Die Produktion ist mal wieder ein absolutes Vorzeige-Stück des Frühneunziger Death Metals, da auch hier jedes Instrument herzhaft warm tönt und absolut gleichberechtigt im Soundgefüge erscheint. Ja sogar das komplexe Bass-Spiel ist zu jedem Zeitpunkt sehr gut wahrzunehmen, was auch eine Kunst ist, die nicht jeder Produzent versteht!
Vor diesem Album nahmen die Jungs übrigens vier (!) Demos auf, von denen es leider bis heute nur das „The Four Instructive Tales... of Decomposition“-Demo, das auch das erste war, auf die Re-Releases geschafft hat. Da dieses Demo dem Album in nichts nachsteht, kann man davon ausgehen, dass auch die anderen sehr anspruchsvoll tönen müssen und man darf hoffen, dass hier demnächst endlich mal ein Re-Release erscheint.
Apropos Re-Releases: Von diesem Über-Album gibt es die unterschiedlichsten Versionen, von der die Original-Necropolis-Erstauflage die Rarste sein dürfte, während man die Xtreem-Version und die Century-Media-Version überall hinterhergeworfen bekommt.
Die Jungs lösten sich übrigens direkt nach dem Album-Release auf und reformierten sich 2005 um sich kurz darauf nach einigen Special-Gigs im Jahre 2006 wieder aufzulösen.
2010 reformierte man sich ein weiteres Mal um einen „letzten“ Gig in Finnland zu spielen und seitdem ist es ruhig um die Band geworden. Ich würde mir echt nochmal eine Farewell-Tour wünschen, die auch hierzulande Halt macht, da es mir bislang verwehrt geblieben ist die Jungs live zu sehen
Demilich-Sänger Antti Boman hat übrigens noch eine coole Schweden-Death-Band namens Winterwolf laufen, die 2009 ein cooles Debüt veröffentlichte und letztes Jahr eine Split mit Disma herausgebracht hat. Dieser Band werde ich hier bestimmt auch nochmal ein Review widmen. Bis dahin kann ich aber nur jedem, der Demilich noch nicht in seiner Sammlung hat, empfehlen sich dieses Genie-Werk anzuschaffen, ihr werdet es nicht bereuen!