Montag, 9. Juli 2012

Eciton - Oppressed

Label: Adipocere Records

Cover-Art:



1.Butchering The Helpless
2.Cynical Exploitation Of Mankind
3.Waiting With Regret
4.The Excitement
5.Fuck Your World
6.Slaughter Of The Innocent
7.Someone Suffers
8.In Good Faith
9.Sanguinity Dreams


Wie versprochen geht es heut direkt weiter.
Und bevor es mit einem absoluten Klassiker der Death Metal-Geschichte weitergeht, möchte ich euch zunächst eine recht unbekannte Band aus Dänemark vorstellen, die ich vor kurzem durch Zufall entdeckt habe und die ich vom ersten Moment an mit absoluter Begeisterung abgefeiert habe! Die Rede ist von Eciton aus Kopenhagen, die sich 2000 unter dem Namen Indespair gegründet haben und im Jahre 2004 unter diesem Namen ein Demo mit dem Namen „oppressed by contempt“ aufgenommen haben. Noch im gleichen Jahr benannten sich die Jungs dann in Eciton um (warum auch immer) und brachten ihr Debüt „Oppressed“ über das französische Kultlabel Adipocere heraus. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist dieses Debüt nichts anderes als eine Wiederveröffentlichung des Demos nur unter anderem Namen und anderen Songtiteln. Wenn man nämlich bei Youtube Indespair mit Eciton vergleicht, muss man feststellen, dass man da die gleichen Songs hört und auch mein iTunes hat die Eciton-CD per Autotag mit Indespair betitelt ;)
Aber dieser eine Song den man dort findet, hatte es dermaßen in sich, dass ich mir das Teil direkt zulegen musste und ich habe es nicht bereut!
In knapp 33 Minuten bekommt ihr eine volle Breitseite Brutalo Ami-Death Metal, die man nicht so schnell vergisst! Denn im Gegensatz zu modernen Brutal Death Metal-Bands gibt man sich absolut Groove-orientiert, scheißt auf Slam-Parts und Hyper-Blast und gibt sich absolut der alten Schule hin, wie man es von den großen Helden Broken Hope, Dehumanized oder alten Suffocation kennt. Und dennoch tönt man vollkommen eigenständig und mir fällt kein direkter Vergleich ein, da man die Brutalität der genannten Bands mit europäischer Brachialität und dem Geschick für gut platzierte Breaks und fette Riffs verbindet.
Man meint auf jeden Fall zu keiner Sekunde, dass dieses Teil aus den 2000ern entstammt, sondern könnte eher meinen ein Frühneunziger-Werk zu hören, da die Produktion herrlich analog tönt und die Gitarren nicht so weit in den Vordergrund gemischt wurden, wie man es sonst heutzutage so oft hört. Die Drums machen ordentlich Dampf, die Gitarren sägen alles weg, der Bass wummert wohl akzentuiert und die Growls passen auch wie Arsch auf Eimer. Death Metal-Herz was willst du mehr :D
Dies ist auf jeden Fall der Stoff aus dem die Headbanger-Träume sind! Man konzentriert sich nämlich stets auf fließendes Songwriting und nicht auf technische Frickeleien oder möglichst heftige Brutalität und das ist es, was die Jungs für mich so besonders macht! Man könnte nämlich fast schon von primitiven Songwriting sprechen, da weder Soli noch technisch-anspruchsvolle Parts zu vernehmen sind. Aber dennoch bleibt das Teil von Anfang bis Ende dynamisch und zu keiner Sekunde langweilig, da man nie das Wesentliche aus den Augen verliert und eine klare Linie vorhanden ist. Sowas hört man heutzutage nicht häufig! Ist schwierig zu beschreiben und sollte man am besten Mal selbst gehört haben! Die CD bekommt ihr übrigens hier und da für einen Appel und ein Ei hinterhergeworfen. Einfach mal die einschlägigen Online-Angebote ala Amazon, Discogs oder Ebay im Auge behalten!
Im Jahre 2010 nahm man übrigens noch ein weiteres Album mit dem Namen „A scent of Veracity“ auf, das jedoch gänzlich anders klingt als sein Vorgänger, was wohl am völlig neu durchgewürfelten Line-Up liegen dürfte. Hier tönt man ein ganzes Stück technischer und hat auch in Sachen Melodie-Führung einiges draufgelegt, verfolgt aber dennoch die Groove-orientierte Linie des Vorgängers. Insgesamt auch ziemlich cool, aber der Vorgänger gefällt mir da aufgrund seiner Rohheit und Naivität doch noch ein Stückchen besser. Sollte man in seiner Sammlung haben!