Sonntag, 8. Juli 2012

Brutality – When the Sky turns black

Label: Nuclear Blast (re-released by Metal Mind)


Cover-Art:
 
1. When the Sky Turns Black
2. Race Defects
3. Awakening (instrumental)
4. Electric Funeral (Black Sabbath Cover)
5. Foul Lair
6. Screams of Anguish
7. Esoteric (instrumental)
8. Artistic Butchery
9. Violent Generation (instrumental)
10. Shrine of the Master 04:37


Zum 50. Jubiläum meiner Empfehlungs-Liste kommt nun ein Album, das mir ganz besonders am Herzen liegt und wohl auch auf ewig in meiner Bestenliste des Death Metals verweilen wird!
Die Rede ist vom zweiten Album der fünf Amis aus Tampa, das 1994 das Licht der Welt erblickte und mit seinem fulminanten Florida-Death Metal die Welt erschütterte, als die meisten Death Metal-Bands gerade aufhörten cool zu sein.
Gerade mal ein Jahr nach dem großartigen und äußerst heftigen Vorgänger-Album „Screams of Anguish“ hauen uns die Jungs hier die nächste Granate um die Ohren, die dem Vorgänger in nichts nachsteht, aber noch ein paar mehr Experimente und etwas mehr Abwechslungsreichtum bietet.
Gegründet wurden Brutality bereits 1986 als Thrash-Formation mit der man vier Demos und eine EP einspielte. Erst mit dem fünften Demo „Metamorphosis“ widmete man sich dem reinrassigen Death Metal und so mauserte man sich zwei Jahre später mit dem Debüt-Album zu einer der abwechslungsreichsten und durchschlagskräftigsten Florida-Death-Bands überhaupt!
Mit ihrer Vorliebe für ausgefeilte Leads und dem Sinn für epische Melodien nenne ich die Jungs auch gern die „Metallica des Death Metals“ denn stellenweise denkt man wirklich, dass diverse Soli aus der Feder eines Hammets oder Hetfields stammen könnten. Auch die Akkustik-Intermezzi und Instrumentals erinnern an die Four Horsemen.
Der Reiz den Brutality ausmacht, ist die Mischung aus groovigen Brachial-Riffs, superschnellen Bienen-Schwarm-Riffing und eben diesen melodischen Leads, so dass ich vor meinem geistigen Auge Legionen von headbangenden Metallern sehe! Hört euch einfach mal den Titel-Track an und wenn ihr dann nicht auch mit geballter Faust in den Moshpit rennen wollt, weiß ich nicht warum ihr das hier überhaupt lest....
Wie gerne ich die Jungs doch mal live gesehen hätte :(
Ein weiterer Pluspunkt bei Brutality sind die megaheftigen aber auch sehr gut verständlichen Vocals, die sich Sänger Scott und Bassist Jeff teilen und deren Kraft sich besonders bei fetten Double-Growls entfaltet, wie man sie fast in jedem Song hören kann!
Auch schön ist, dass das Songwriting absolut unvorhersehbar ist und die Wechsel zwischen chaotischen Terror-Parts, Groove-Parts und Melodie-Intermezzi oft sehr plötzlich und überraschend kommen! Das hält das Album auch nach dem zehnten Durchlauf noch spannend und man entdeckt stets etwas Neues.
Nach jedem Knaller-Song folgt auch meist ein Instrumental um wieder etwas zu Atem zu kommen, bevor es wieder heftigst losgeht, was für die Dynamik des Albums spricht!
Selbst das megacoole und wie auf den Leib geschneiderte Black Sabbath-Cover von „Electric Funeral“ fügt sich hier nahtlos ein und könnte glatt als Brutality-Track durchgehen.
Wer auf Abwechslungsreichtum steht, kommt auf jeden Fall an diesem Monster-Album nicht vorbei!
Die Produktion aus dem Morrisound-Studios rundet dieses nahezu perfekte Album absolut ab, da hier jedes Instrument ordentlich Wumms besitzt und dem Bandnamen alle Ehre macht! Sowas bekommt man heute leider nur noch selten zu hören :(
Nach diesem Album brachten die Jungs 1996 noch ein weiteres Album heraus, das den beiden Vorgängern in nichts nachsteht und zu Unrecht etwas untergegangen ist. Derart melodisch und episch wie auf dem Zweitwerk klang man jedoch nie wieder.
Nach dem Album löste man sich leider auf um sich in den frühen 2000ern zu reformieren, was jedoch auch nicht von langer Dauer war, da man sich 2005 nach einem geplatzten Platten-Deal ein weiteres Mal auflöste. Hierauf folgte 2008 eine weitere Reunion, die aber an Besetzungsproblemen scheiterte worauf man sich ein weiteres Mal auflöste. Will man der offiziellen Facebook-Seite Glauben schenken, ist die Band aber wieder lebendig und da wird wohl nochmal etwas kommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Alle Scheiben der Jungs bekommt man übrigens problemlos bei Ebay, Amazon und Co. Für humane Preise! Hier heißt es mal wieder: Blind zugreifen!