Montag, 28. Mai 2012

Baphomet – The Dead shall inherit

Label: Peaceville Records

Cover-Art:

1. The Suffering
2. Through Deviant Eyes
3. Leave the Flesh
4. Valley of the Dead
5. Torn Soul
6. Vile Reminiscence
7. Boiled in Blood
8. The Age of Plague
9. Infection of Death
10. Streaks of Blood


Aus der Death Metal-Metropole Buffalo, New York kommt dieses ungestüme Quartett, das im Jahre 1992 nach vier (!) Demos ihr Debüt-Album über das britische Kult-Label Peaceville herausbrachte.
Die vier brutalen Amis gründeten sich bereits im Jahre 1987 und dürften trotz ihres Unbekanntheitsgrades (Wortneuschöpfung des Monats!) zu den ersten Ami-Death-Bands überhaupt gezählt werden (auch wenn die ersten Schritte noch als äußerst unbeholfener und satanischer Death/Thrash bezeichnet werden dürften).
Doch von diesen noch recht naiven Ersttaten sind die Jungs fünf Jahre später enorm weit entfernt und trumpfen mit einem stumpfen Death Metal-Meisterwerk auf, das gänzlich ohne Melodien daherkommt, im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt ist und mit seinem Groove und Brutalität alles plattwalzt!
Ihr mochtet die schon hier besprochenen Gutted, Morta Skuld, Burial oder Morpheus Descends? Dann müsst ihr dieses Teil unbedingt euer eigen nennen!
[ultratrver-Puristen-Mode]Wenn sich ein Death Metal-Fan dem Groove von Songs wie „valley of the dead“ oder „Streaks of blood“ entziehen kann und nicht zumindest mit dem Fuß mitwippt sollte er schleunigst diesen Thread verlassen und sich nicht mehr als Death Metal-Fan bezeichnen! [/ultratrver-Puristen-Mode]
;)
Auf jeden Fall haben die Jungs mich mit ihrem Debüt-Album besonders durch ihre Simplizität begeistert, denn wie schon massenkompatible Bands ala Massacre, Obituary oder Jungle Rot bewiesen haben: Stumpf ist Trumpf und weniger ist manchmal mehr!
Diesen Satz haben sich die Buffalo-Jungs auf jeden Fall ganz groß auf die Fahne geschrieben, denn technische Frickeleien gibt es nirgends, unnötige Soli und Melodien sind nonexistent und auch sonst gibt man sich derart stumpf und primitiv, dass es eine Wonne ist!
Der Sound ist schön drückend und trocken und passt wie die Faust aufs Auge!
Dass „Streaks of blood“ schon im Jahre 2000 von den Meistern Dying Fetus auf deren kongenialen „Grotesque Impalement“-EP gecovert wurde, kommt übrigens bestimmt nicht von ungefähr, da Baphomet bestimmt keinen geringen Einfluss auf die Jungs aus Maryland gehabt haben dürfte!
Es ist mir auf jeden Fall ein Rätsel, dass die Jungs nicht groß raus gekommen sind, da man zur Blütezeit des Death Metals ein herrlich eingängiges Debüt vorweisen konnte. Vielleicht war dies aber auch der Tatsache zu schulden, dass Baphomet sich kurz nach dem Erscheinen des Albums in Banished umbenennen mussten, da man Ärger mit dem Gründer von Massacre-Records bekam, der zur selben Zeit in Deutschland versuchte seine Band mit dem Namen Baphomet bekannt zu machen (was übrigens auch scheiterte).
Von Banished gibt es übrigens auch nur ein Album, das fast identisch wie Baphomet klingt und hier in Zukunft auch noch näher besprochen wird.
Das Baphomet-Debüt wurde 2006 als Digipak von Peaceville neu aufgelegt und wird einem seitdem für kleines Geld hinterhergeworfen.