Cover-Art:
2. Endless Suffocation
3. Inhumation Postnatal
4. Eternal Incubation
5. Anatomical Self-Fertilization
6. Passage of Life
7. Sabbath in the Mortuary
8. Beyond the Circle
Ihr wolltet mehr Schweden-Death Metal? Ihr sollt mehr Schweden-Death Metal kriegen!
Dieses Mal mit einem ganz besonderen Vertreter der Zunft, der anders klingt als vieles andere aus dem Ikea-Land. Ein wahrer Klassiker der auch heute noch absolut einzigartig klingt!
Auf ihrem Debüt-Album aus dem Jahre 1993 hat das Quintett nämlich trotz Genre-typischer Sunlight-Studio-Produktion einen ziemlich eigenen Sound gefunden, der sich von dem Sound der anderen Genre-Vertreter ala Dismember, Entombed, God Macabre oder Grave doch ziemlich unterscheidet. Der typisch „brezelnde“ Gitarren-Sound ist hier nämlich nicht so ausgeprägt wie bei all den anderen Sunlight-Produktionen und auch sonst ist die Balance der Instrumente vollkommen anders gelagert als man es sonst aus Schweden gewohnt ist. Statt der dreckigen Breitwand-Gitarren stehen nämlich hier die schön kehligen Grabes-Growls vom Mastication-Sänger Lars Levin im Vordergrund und auch das exquisite und abwechslungsreiche Drumming ist ziemlich weit nach vorne gemischt. Und dennoch hat das Ganze ohne Ende Druck und tritt ordentlich Eier!
Auch das Songwriting ist alles andere als Schweden-typisch, ohne dabei amerikanisch oder finnisch zu klingen. Es ist einfach wirklich schwierig in Worte zu fassen und schwer mit anderen Bands zu vergleichen. Vor allem weil eben auch so viel in den Songs passiert. Von Doom-Parts über groovende Mid-Tempo-Parts hin zu absolut brutalen Blast-Attacken ist alles dabei. Man bekommt sogar hier und da typisch schwedische Leads und Soli spendiert, dass ein Höchstmaß an Abwechlung gegeben ist und man die Scheibe immer und immer wieder hören möchte. Nehmt nur den coolen Opener „Confused Mind“ und ihr wisst was ich meine! Auch vom technischen Geschick her muss man die Jungs echt loben, da man gerade in den schnellen Passagen stellenweise ordentlich frickelt ohne dabei jedoch den Song an sich aus den Augen zu verlieren. Und gleichzeitig schafft man es dann auch wieder so stumpf wie Grave zu ihren besten Zeiten zu klingen und haut einen Stampfer nach dem anderen raus. Wenn man aber mal einen Blick auf das Lineup wirft, wo sich unter anderen Leute von Grave, Therion, Carbonized, Mastication oder Morpheus tummeln, erklärt sich derartige Death Metal-Kompetenz recht schnell
Diese für mich absolut perfekt klingende Death Metal-Scheibe wird übrigens noch abgerundet durch ein cooles Kristian Wåhlin-Cover das ganz offensichtlich von Giger beeinflusst ist *g*
Es werden auch immer wieder einmal typisch-schwedische Keyboard-Parts und andere atmosphärische Samples eingestrickt, die die bedrohliche Atmosphäre der Scheibe noch unterstreichen. Stellt euch einfach mal vor Grave, Entombed, God Macabre und Brutality hätten auf einer Gangbang-Party unter heftigsten Drogeneinfluss ein gemeinsames Kind gezeugt und ihr habt ungefähr eine Vorstellung wie Excruciate anno 1993 klangen: Brutal und böse as fuck!
Direkt nach dem Album hat sich die Band leider aufgelöst was aber zum Glück nicht endgültig war, weil die Jungs sich wohl vor einiger Zeit reformiert haben. Da kann man doch nur hoffen, dass da in naher Zukunft nochmal was kommt!
Momentan ist die Scheibe übrigens noch recht einfach zu bekommen, da „The Crypt“ nochmal 500 LPs im edlen 180 Gramm-Gatefold nachgepresst haben, das absolut hochwertig und liebevoll gestaltet ist. Zudem gibt’s noch ein paar interessante Liner-Notes, alle Texte und ein Poster mit dem geilen Artwork obendrauf. Das Ganze gibt’s zwar nirgends für unter 25€ aber das ist immer noch besser als 180€+ für die Erstauflage der CD hinzulegen, die ab und an mal bei Ebay auftaucht
Also schlagt zu, solange es noch geht, beim letzten Mal war das Vinyl nämlich innerhalb weniger Wochen ausverkauft (die erste Auflage hatte eine Limitierung von 300 Stück).
Ansonsten kursiert noch eine Compilation mit dem „Passage of life“-Album und allen Demos der Band, die aber nicht so schick aussieht und auch nur schwerlich zu bekommen ist.
Komplettisten kann ich auch noch die Neuauflage der Demos empfehlen, die als schniekes Doppel-Gatefold über „The Crypt“ erschienen ist. Die Songs sind da zwar noch nicht so ausgereift und fettklingend wie auf dem Album, aber man kann schon erkennen wohin der Weg einmal gehen sollte.
Ein musthave für alle Schweden-Death Fans die es brutal und abwechslungsreich mögen!