Dienstag, 22. Mai 2012

Usipian - Dead Corner of the Eye

Label: Metal Fortress Entertainment

Cover-Art (Dan Seagrave):





1.Downfall
2.Dead Reckoning
3.Multiplied Inhuman Disrupture
4.Clouded Restrainment
5.Brought Within Chains
6.Dead Corner Of The Eye
7.World Without Skin
8.Selfless
9.Shadows Of The Once Unseen
10.Predators Of An Unbound Sea
11.An Everborn





Den Anfang machen Usipian aus Dänemark!
Diese in der Veröffentlichungsflut der letzten Jahre vollkommen untergangene Band zelebriert auf ihrem Debüt-Album, das 2005 erschienen ist, Florida-Death Metal wie er perfekter kaum klingen kann!
Wenn ich die Namen Monstrosity, Disincarnate oder Vile in die Runde werfe, sollte direkt klar sein wie der Hase läuft!
Hier gibt es fette Midtempo-Parts im Wechsel mit herrlich nach vorne treibenden Up-Tempo-Parts, dass jeder Freund des 90er Jahre Florida-Death Metals direkt ein feuchtes Höschen bekommen sollte!
Direkt der Opener „Dead Reckoning“ macht nach einem unheilverkündenen Intro direkt klar, dass keine Gefangenen genommen werden. Sei es nun das typisch treibende Monstrosity-Riffing, was ja eine Abwandlung diverser Slayer-Riffs ist, der herrliche Bass-Drum-Teppich, der Abwechslungsreichtum im Songwriting (Geschwindigkeitswechsel, Melodien, Blastbeats, Groove-Parts etc.) oder der megabrutale Gesang, der tief und aggressiv, aber stets verständlich ist.
Über knappe 50 Minuten wird hier das volle Brett geliefert und es wird trotz der eher Death Metal-untypischen, langen Spielzeit keine Sekunde langweilig. Dies dürfte auch an der herrlich organisch klingenden Old School-Produktion liegen, bei der ganz klar deutlich wird, dass kein Trigger verwendet wurde und auch sonst viel im Orginal-Zustand belassen wurde und nur wenig mit Pro Tools herumgeschraubt wurde.
Hier wirkliche Anspieltipps hervorzuheben ist ziemlich schwer, da das gesamte Album auf seiner ganzen Länge ein enorm hohes Niveau hält. Für mich ganz vorne dabei ist der treibende Opener „Dead Reckoning“ und der mega-groovige Midtempo-Kracher „Selfless“ der so original auf einem neueren Monstrosity-Album stehen könnte! Ganz große Death Metal-Kunst bei der mir jedes Mal erneut das Herz aufgeht!
Lyrisch geht es einmal mehr um die Vergänglichkeit des Seins, Apokalypse und die Auslöschung der Menschheit. Also eher Standard-Death Metal-Lyrik, die jedoch nie in stumpfe Splatter-Thematiken abdriftet sondern einen gewissen Anspruch wahrt.
Abgerundet wird dieses unglaublich intensive Album durch ein absolut stimmiges und düsteres Cover des Death Metal-Meisters Dan Seagrave (u.a. Suffocation, Morbid Angel, Dismember, Entombed etc.). Auch aus dieser Sicht ein Meisterwerk!
Eine wahrer Geheimtipp, der mittlerweile nicht mehr ganz so leicht zu bekommen ist. Diverse Underground-Labels haben dieses Kleinod aber nach wie vor im Programm!
Zu schade, dass sich die Band vor einigen Jahre aufgelöst hat :(
Posthum wurde noch die EP „In skinless form“ über Nuclear Winter Records veröffentlicht, die dem Debüt in nichts nachsteht!!!