Dienstag, 29. Mai 2012

Rottrevore - Iniquitous

Label: Drowned Productions (Re-released durch Xtreem Music)

Cover-Art:


1. Jesters of Recession
2. Ceased by Failure
3. Spawn of Ignorance
4. Unanimous Approval
5. Dismal Fate
6. Disembodied
7. Incompetent Secondary
8. Conspiracised
9. Actions for Loss
10. Crude Domination
11. Unbeknownst (Inst., Outro)


Endlich erlaubt mir mein Terminkalender mal wieder eine Fortsetzung.
Weiter geht’s mit einem unvergessenen Klassiker des amerikanischen Death Metals der leider auch nicht die Beachtung gefunden hat, die ihm eigentlich zustand.
Die Rede ist von dem meisterhaften Debüt-Album „Iniquitous“ des Quartetts aus Pennsylvania, welches nach zwei kurzen EPs im Jahre 1993 über das spanische Label Drowned herauskam. Das Album schlug ein wie eine Bombe und konnte bis heute auch nicht nur annähernd von anderen Bands neuinterpretiert werden!
Ja ihr habt richtig gehört, hier gibt es ein außergewöhnliches Album, dessen Stil schwer zu beschreiben ist.
Stellt euch eine abstruse Mischung aus Incantation, Suffocation, Autopsy, ganz alten Grave und Illdisposed zu „Four depressive seasons“-Zeiten vor und ihr habt in etwa die Mischung, die diese Jungs spielen:
Schmutzigen, düsteren, megabrutalen Old School Ami-Death Metal, der derart tief und drückend daherkommt, dass einem bereits bei niedriger Lautstärke die Hosenbeine anfangen dürften zu flattern!
Fängt man noch ziemlich stumpf und chaotisch mit dem Opener „Jesters of recession“ an, der mit herrlich disharmonischen Soli aufgepeppt wurde, drückt man im weiteren Verlauf öfters mal auf die Bremse („Incompetent secondary“) und streut hier und da gar skandinavische Melodien („Dismal Fate“ und „Conspiracised “) ein, die wie Arsch auf Eimer passen!
In knapp 37 Minuten bekommt man auf jeden Fall das volle Brett! Neben den etxrem tiefen Gitarren, die einem wirklich in die Magengrube treten, sind die extrem brutalen und gutturalen Vocals von den Sängern und Gitarristen Mark Mastro und Chris Weber, die derart brutal klingen wie man es selten zuvor gehört hat, besonders hervorzuheben! Dagegen hören sich sämtliche, Sänger der modernen, sogenannten Brutal-Death-Bands wie harmlose Knabenchöre an! Wirklich äußerst sick!
Was die Jungs auch von anderen, gängigen Ami Death Metal-Bands unterscheidet, sind die Lyrics, die sich nicht um Zombies und Gore drehen, sondern um (amerikanische) Politik und Sozialkritik, die auf Misstände in der Gesellschaft hinweist! Wahrlich eine Seltenheit in diesem Bereich!
Zu dumm nur, dass durch den brutalen Gesang selbst mit Textblatt in der Hand ein Nachvollziehen schier unmöglich erscheint ;)
Die Produktion ist übrigens schön roh und natürlich und stellt besonders die tiefen Gitarren und brutalen Vocals in den Vordergrund!
Kleiner Hinweis am Rande: Sänger und Gitarrist Mark Mastro zeichnet sich übrigens nicht nur für das coole Cover verantwortlich, sondern hat auch die Logos für Immolation, Funerus und Abominator gezeichnet!
Auf jeden Fall ist dies ein wirklich zeitloser Klassiker, der in Brutalität und Stumpfheit wirklich unerreicht ist! Heutzutage fallen mir vielleicht lediglich noch Undergang oder Funebrarum ein, die auf einem ähnlich genialen Level tönen!
Sollte man als echter Death Metal-Fan auf jeden Fall haben!
Das Original von Drowned productions geht bei Ebay übrigens für über 150€ weg, während das Re-Release von Xtreem-Music (angereichert durch ein paar coole Live-Tracks!) auch schon mal für 20€ über die Theke wandert! Also, haltet die Augen auf!
Kurz nach diesem Album löste sich die Band übrigens auf, um in diesem Jahre mit einer Re-Union aufzuwarten, die die Jungs hoffentlich auch mal nach Europa führt!