Montag, 28. Mai 2012

Maceration - A Serenade of Agony



Label: Progress Red Labels (Re-Released durch DIEHARD)

Cover-Art:



Original-Release

Re-Release

1.Intro - Silent Lay the Gentle Lamb
2.A Serenade of Agony
3.Transmogrified
4.Pain and Pleasure Incarnate
5.The Watcher
6.The Mind Rampant
7.Reincarnation / Time Flies
8.The Forgotten


Und weiter geht’s!
Da die Rufe nach unbekannteren Kram ja lauter werden, habe ich mal ganz tief in meinem CD-Regal herumgekramt und eine längst vergessene Perle zum Vorschein geholt, von der die meisten wohl noch nicht gehört haben dürften.
Und zwar zieht es uns dieses Mal wieder nach Dänemark, wo im Jahre 1992 eine Death Metal-Band mit zwei äußert bekannten Mitgliedern ihr einziges, bemerkenswertes Album veröffentlichte!
Die Rede ist von Maceration bei der nicht nur Produzenten-Legende Jacob Hansen (u.a. Ex-Invocator) sondern auch die Metal-Legende Dan Swanö (u.a. Edge of Sanity, Bloodbath, Nightingale, Infestdead etc.) mitgewirkt haben.
Ersterer zeichnete sich hier für die Leadgitarre, Drums und Backing Vocals verantwortlich, während Mr. Swanö (übrigens firmierend unter dem Pan.Thy.Monium-Pseudonym Day Disyraah) sich für Vocals, Keyboards und Piano-Parts verantwortlich zeichnete!

Das Ganze startete übrigens ursprünglich als Invocator-Side-Project und wurde von den beiden Gitarristen-Ja(c)kobs ins Leben gerufen und Swäno kam erst später hinzu und verließ nach den Aufnahmen die Band auch direkt wieder.

Musikalisch gibt es Old School Death Metal der amerikanischen Sorte geboten, der wie eine Mischung aus alten Death, Massacre und ganz alten Edge of Sanity klingt.
Letzteres ist nicht nur auf die Swanö-typischen Vocals und seine Vorlieben für kurze, atmosphärische Keyboard-Intermezzos zurückzuführen sondern auch auf die Riffs, die amerikanischen Death Metal mit schwedischen auf gekonnte Art mixen (original auch so zu hören auf dem Debüt von Edge of Sanity von 1991).
Je öfter man sich dieses Album zu Gemüte führt, desto offensichtlicher werden die Parallellen zum Edge of Sanity-Debüt „nothing but death remains“, was ja beileibe keine schlechte Referenz darstellt.
Es gibt stampfende Mid-Tempo-Parts, nette Melodien, technisches Gefrickel und gelegentliche Up-Tempo-Parts.
Damit gewinnt man zwar beileibe keinen Originalitäts-Preis, aber gerade in den heutigen Zeiten wo alles nur noch dem „höher-schneller-weiter-brutaler-und-technischer“-Wahn folgt sind es solche Alben, die die Herzen der Fans von authentischen Old School Death Metal höher schlagen lassen.
Die Produktion ist ziemlich roh, dreckig, trocken und stumpf, passt aber wie die Faust aufs Auge und ist ein sehr gutes Zeitdokument. Nach knapp 41 Minuten ist leider auch wieder Schluss und schmerzt ein wenig wenn man bedenkt dass danach nie wieder etwas von den Jungs zu hören war.
Wirklich schade, dass es das Album damals nicht zu größerer Bekanntheit gebracht hat, Potential war auf jeden Fall vorhanden und die Jungs haben zu einer Zeit begonnen als der Death Metal noch richtig boomte. Mit einem richtigen Label im Rücken hätte es vielleicht etwas werden können, aber es hat nicht sollen sein...

Nach dem Album-Release verließ übrigens auch Jacob Hansen die Band und die Band löste sich nach einem Demo, auf dem man angeblich ziemlich heftig dem Hardcore fröhnte, schließlich auf.

Das Re-release kriegt man hier und da noch bei Ebay oder dem Amazon-Market-Place (ich habs vor einigen Jahren für sagenhafte 4€ geschossen), gilt aber schon als kleine Rarität.
Eine größere Rarität stellt aber die Erstauflage dar, die ich persönlich noch nie irgendwo gesehen habe...