Montag, 28. Mai 2012

Iniquity – Serenadium

Label: Diehard Music

Cover-Art:


1.Tranquil Seizure
2.Prophecy of the Dying Watcher
3.Serenadium
4.Spectral Scent
5.Mockery Retained to Obturate
6.Encysted and Dormant
7.Son of Cosmos
8.Retorn


Geht’s hier auch endlich mal wieder weiter. Dieses Mal reisen wir nach Dänemark, wo im Jahre 1996 eine junge Band ihr Debüt-Album herausbrachte, das für mich zu einer der stärksten nicht-schwedischen Euro-Death Metal-Scheiben überhaupt gehört!
In diesem knapp 41 minütigen Werk wird dem brachialen Old School Death Metal amerikanischer Machart gefröhnt, dass es eine helle Freude ist.
Fiese Keller-Vocals treffen auch brachiale Gitarren und brutales Geboller das sich in meinen Augen von Bands wie Suffocation, Monstrosity und Malevolent Creation beeinflusst zeigt, aber dennoch ganz klar eine eigene Note hat. Ähnlich wie die Landesgenossen Illdisposed zu dieser Zeit mischt man amerikanischen Death Metal mit europäischen Einflüssen zu einer eigenen Mixtur zusammen, die frisch und unverbraucht klingt. Man ist hier jedoch Illdisposed um einige Nasenlängen voraus, da man sich wesentlich abwechslungsreicher zeigt als die beknackten Jungs aus Aarhus, die mit ihren beiden ersten Alben eher 08/15-Death Metal zelebrierten.
Von 08/15 Death Metal sind die Jungs aus Kopenhagen jedoch meilenweit entfernt. Das liegt nicht nur an den gekonnten Tempo-Wechseln, sondern auch an dem geschickten Einsatz von interessanten Soli, unterschwelligen Melodien oder gar solch gewagten Instrument-Einsätzen wie dem Cello-Part im Song „Prophecy of the Dying Watcher“ oder dem Klavier in „Spectral scent“
Der herrlich organische Sound, der von Produzentenlegende Jan Borsig im Borsing Recording-Studio gezaubert wurde, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Superfette Gitarren, ein herzhaft wummernder Bass und schön trocken klingende Drums zeigen hier, wie eine perfekte Old School-Death Metal-Produktion zu klingen hat!
Leider konnte man an dieses Meisterwerk nie wieder anknüpfen, was wohl auch am äußerst unbeständigen Line-Up liegen dürfte. Denn bereits auf der kurz darauf folgenden Nachfolger-EP war bereits kein (!) Mitglied aus der „Serenadium“-Besetzung mehr dabei, was wirklich extrem befremdlich wirkt, wenn man bedenkt, dass nach der EP noch zwei Alben herauskamen, bei denen das Line-Up ebenfalls jedes Mal kräftig durchgewirbelt wurde.
Die CD ist auch inzwischen nicht mehr so einfach zu bekommen und gilt als Geheimtipp. Hier und da kann man sie aber noch bei Ebay abstauben. Ich habe nach langen Suchen für mein Exemplar noch vor kurzen 20€ hinlegen müssen. Aber glaubt mir, es lohnt sich!