Cover-Art:
2. Stench of Paradise Burning
3. Beyond the Flesh
4. In Sufferance
5. Monarch of the Sleeping Marches
6. Soul Erosion
7. Entranced
8. Confine of Shadows
9. Deadspawn
10. Sea of Tears
11. Immemorial Dream (outro)
Wie versprochen geht’s nun wieder nach Amerika. Dieses Mal kommt eine recht bekannte Band zum Zuge, die aber meiner Meinung nach nicht die Aufmerksamkeit erfahren hat, die ihr eigentlich zugestanden hätte. Für mich gehört dieser Meilenstein auf jeden zu den besten Ami-Death Metal-Scheiben überhaupt und reiht sich nahtlos neben den Klassikern von Morbid Angel, Malevolent Creation, Gorguts, Cannibal Corpse, Deicide, Monstrosity, Obituary oder Resurrection ein.
Um dieses Meisterwerk in einem Satz zu beschreiben, zitiere ich mal Joel Stroetzel von Killswitch Engage, der in den Liner-Notes zum Re-Release dieses Albums folgendes geschrieben hat:
„Disincarnate is the perfect blend of beauty and brutality!“
So und nicht anders! Das ist die pure Essenz dieses mächtigen Werkes! Nie zuvor haben brutale Riffs derart melodisch geklungen! Selten wurde Melodie, technische Finesse, Eingängigkeit und Härte derart perfekt fusioniert!
Hinter diesem großartigen Konzept steckt übrigens niemand geringeres als James Murphy, die alte Gitarren-Hure, die in den frühen Neunzigern bei solch namhaften Bands wie Obituary, Death, Cancer oder gar Testament seine Finger im Spiel hatte!
War er bei diesen Bands immer nur das fünfte Rad am Wagen (das durch sein markantes Gitarrenspiel aber die Musik oft entscheidend geprägt hat) ist Disincarnate ganz allein sein Baby in dem er sich mit diversen Session-Musikern und Gästen so richtig austobt!
Geschwindigkeitsmäßig deckt man alles ab und neben fetten Uptempo-Parts, melodischen Hooklines, fettesten Midtempo gibt es auch jede Menge Groove der langsamen Gangart. Größtenteils agiert man jedoch im Midtempo, was die Jungs wohl am ehesten mit Resurrection oder ganz alten Gorguts vergleichen lässt. Diese fetten Parts werden aber immer wieder durch herrlich treibende Gitarren aufgelockert, so dass auch Fans von eher schnellen und brutalen Kram ala Malevolent Creation oder Monstrosity aufhorchen dürften!
Das Sahnehäubchen auf diesem enorm abwechslungsreichen Songs sind aber die genialen Leads von Mastermind Murphy, die unverkennbar sind und Disincarnate schließlich so besonders machen, da sie der Musik eine düstere, melodische und mitunter gar traurig-schöne Note aufdrücken!
Über dieser perfekten musikalischen Darbietung thront übrigens der herrlich brutale Gesang von Bryan Cegon, der mächtig tief daherkommt aber trotzdem jede Zeile Text verstehen lässt! So muss Death Metal sein und nicht anders! Und wer mir jetzt erzählen will, dass amerikanischer Death Metal schon immer viel zu klinisch klingen würde und den Schmutz und die Wärme missen würde wie man sie aus Schweden kennt, der sollte sich einmal diese meisterhafte Produktion von Colin Richardson anhören, die druckvoll, warm, organisch und einfach nur fett daherkommt! Eine absolut runde Scheibe, der ich locker 9,5/10 Punkten geben würde. Das einzige Manko dieser Platte ist, das alle Songs auf dem gleich hohen Niveau sind und es wirklich schwer fällt einzelne Stücke hervorzuheben! Solch einen Luxus kann sich wirklich nicht jede Band leisten
Die Band liegt übrigens seit geraumer Zeit auf Eis und ich warte nur darauf, dass Mr. Murphy dieses Projekt reaktiviert, da er angeblich schon seit fast 15 Jahren Material für den Nachfolger zu diesem zeitlosen Klassiker sammelt! Hoffen wir, dass ihm der Krebs da nicht noch einmal einen Strich durch die Rechnung macht!
Für Gastvocals konnte James Murphy übrigens Aaron Stainthorpe (My Dying Bride) und John Walker (Cancer) verpflichten.
Dem Re-Release sind übrigens noch als Bonustracks die drei Demo-Songs des legendären Soul Erosion-Demos beigefügt die schon damals aufzeigten welches Potential in Disincarnate steckte und auch heute noch jede neue Ami-Death Metal-Band locker an die Wand spielt!
Im Gegensatz zu vielen anderen Bands aus diesem Thread gibt es diese Platte übrigens an jeder Straßenecke für einen Appel und ein Ei abzugreifen! Da heißt es zugreifen!