Montag, 28. Mai 2012

Prophecy – Foretold...Foreseen

Label: Corpse Gristle (Re-Released durch Goregiastic Records)

Cover-Art:
Original Cover von Jon Zig
Re-Release-Cover

1.Core of Depression
2.Human Atrocity
3.Feasting on the Flesh
4.Diggin' a Pit
5.Inner Reality
6.Assembled By Death
7.Ebolic Reguritation0
8.Prophecy


Wie versprochen kommen wir nun zu einem Subgenre, das ich bislang nur knapp angerissen habe. Und zwar ist die Rede vom legendären amerikanischen Brutal Death Metal.
Und dieser wurde von kaum einer Band perfekter vorgetragen als auf dem überaus genialen Debüt-Album der Texaner Prophecy!
Zusammen mit Bands wie Dying Fetus, Deeds of Flesh, Dehumanized und Devourment gehört diese Band zu denen, die dieses heutzutage überaus beliebte Genre am meisten geprägt haben dürften.
Nach der Bandgründung im Jahre 1991 brauchte man glatt noch 7 Jahre bis dieses Meisterwerk das Licht der Welt erblickte und man merkt ganz klar, dass hier alles aus einem Guss ist und nichts überstürzt wurde.

Musikalisch gibt es ordentlich einen vor die Fresse und es ist erstaunlich wie vielseitig sich das Quintett schon damals gab.
Es gibt die typischen Ballerparts mit Töcker-Snare, extrem fiese, gegurgelte Growls, sägende Gitarren, Slam-Parts mit mächtig Gestampfe und oben drein noch jede Menge Soli, Akkustik-Parts (!) und hier und da sogar Melodien!
Diese eher klassiche Attitüde ist wirklich untypisch für dieses Genre und das macht Prophecy auch so besonders! Auch eher untypisch sind die überlangen Songs, die auch schon mal die 8 Minuten-grenze überschreiten, was wohl einmalig für diese Form von Musik sein dürfte!
Da es ja an Abwechslungsreichtum nicht mangelt, wird es aber trotz einer Spielzeit von knapp 50 Minuten (etwas Zeit geht noch wegen eines unnötigen Hidden Tracks ab) nie langweilig!
Aufgepeppt wird dieser Abwechslungsreichtum noch durch fulminanten Gast-Vocals von solch bekannten Sängern wie Erik Lindmark (Deeds of Flesh), Jason Netherton (Misery Index, Dying Fetus), John Gallagher (Dying Fetus) und Braxton Henry (Devourment).

Das einzige Manko dieser starken CD ist die arg dumpfe, drucklose und recht leise Produktion, was aber zu dieser Zeit in diesem Genre leider schon fast zum guten Ton gehörte. Wenn man die Anlage aber auf volle Kanne stellt, hört man alles super und auch die Nachbarn dürften ihren Spaß haben ;)

Die inzwischen recht rare Erstauflage vom legendären brutal Death Label Corpse Gristle ziert übrigens eines der ersten Jon Zig-Cover (u.a. Gorgasm, Suffocation, Deeds of Flesh, Eternal Suffering und 1000 andere, )überhaupt!

Das Re-Release enthält noch den Bonus-Track“driven by fear“ und leider ein wesentlich schlechteres Cover. Dafür kann man es bei jedem gut sortierten Death Metal-Dealer bekommen. Ich empfehle einem aber dann doch die viel schönere und räudigere Erstauflage...

Nach diesem legendären Debüt veröffentlichten die Jungs übrigens noch nach diversen Split-EPs und Lineup-Wechseln im Jahre 2002 das Album „Our domain“, das den bisher zelebrierten Death Metal in ein fetteres Sound-gewand hievte und auch ziemlich genial klang. Dennoch bevorzuge ich das frischere und räudigere Vorgänger-Album.

2012 ist endlich der langersehnte Nachfolger „DON'T FUCKIN' MESS WITH TEXAS" herausgekommen der trotz moderner Einflüsse auch wieder ziemlich genial geworden ist.
Das Line-Up ist inzwischen wieder stabil und fast identisch mit dem „Foretold..“-LineUp. Man darf also gespannt sein was da noch so kommen mag. Ich kann es auf jeden Fall kaum noch erwarten die Jungs endlich mal wieder live zu sehen!