Cover-Art:
Silence of the Centuries
1. Silence of the Centuries
2. Sleepy Ocean
3. Remasquerade
4. Phantasmagoria
5. Vacuum of Thoughts
Remasquerade
6. Remasquerade
7. The Better be Descended
8. In Death's Embrace
9. Undone
So, geht’s nach einigen streßigen Wochen hier auch endlich mal weiter!
Dieses Mal führt uns die Reise einmal mehr ins düstere Finnland, wo mal wieder eine absolut großartige Band der frühen 90er besprochen werden will!
Die Rede ist von den Genies Depravity aus Pirkkala, die neben vier genialen Demos zwei absolut famose Eps veröffentlicht haben, die dieses Jahr endlich auf CD re-released worden sind!
Die Rede ist von der kultigen „Remasquerade“-EP aus dem Jahre 1992 und der noch ausgereifteren EP „Silence of the Centuries“ aus dem Jahre 1993.
Wer schon Demigod, Convulse und Adramelech aus diesem Thread mochte, wird Depravity lieben!
Die Jungs verstehen es genau wie ihre Brüder im Geiste fesselnde Songs voller Kummer, Leid und Schmerz darzubieten, wie es nur die Finnen schaffen.
Los geht es mit dem Titeltrack „Silence of the Centuries“, der herrlich simpel daherrumpelt und durch einprägsame Melodien voller Finsternis punkten kann. Es gibt direkt eins auf die Zwölf und das junge Quintett macht keine Gefangenen und selbst der langsame, verträumte und melodische Mittelpart ist an Bedrohlichkeit kaum zu überbieten! Ein wahrlich unsterblicher Klassiker, den jeder Finnen-Tod-Fan kennen sollte!
Ein weiterer Klassiker den man kennen sollte ist der nun folgende Song „Sleepy Ocean“ der sich dem geneigten Hörer mit einem langsam-melodischen Anfangsriff auf ewig ins Hirn brennt, bevor wieder das Gaspedal etwas durchgetreten wird.
Was die Jungs ausmacht ist das Gespür für elegante Wechsel zwischen supermelodischen Düster-Doom-Parts mit viel Gitarren-Soli und herrlich stumpfen Geballer, wie man es kaum von einer anderen Band kennt.
Dieser Faden zieht sich auch durch den weiteren Verlauf dieser Klassiker-EP und man wünscht sich herzhaft, die Jungs hätten mehr als fünf Songs herausgebracht
Die Produktion ist auf jeden Fall herzhaft roh und authentisch, lässt jedoch etwas an Druck bei der Gitarrenfraktion missen. Aber bei lauter aufgedrehter Anlage lässt sich dies leicht verschmerzen
Auch schön ist übrigens mal wieder das typische Buntstiftcover von Turrka Rantanen, das ich mir echt mal als T-Shirt-Motiv wünschen würde!
Nach knapp 21 Minuten und dem genialen Rausschmeißer „Vacuum of thoughts“ ist dann leider auch schon wieder Schluss und man würde am liebsten auf Repeat drücken, doch zum Glück haben Dark Descent ja auch noch die Debüt-EP „Remasquerade“ mit auf die Scheibe gepresst
Hier rumpelt es noch ein wenig mehr und auch die Produktion ist noch eine Spur dumpfer, aber das Songmaterial ist nicht minder genial. Neben dem schon bekannten Kracher „Remasquerade“ gibt’s noch drei weitere Songs, die bislang unveröffentlicht waren und die vorangegangenen Hits noch in Sachen Brutalität und Düsternis übertrumpfen. Wirklich schade, dass aus den Jungs nie groß was geworden ist, den von solch einem Potential träumen Legionen heutiger Bands!
Auf dem Re-Release befindet sich übrigens noch das bislang unveröffentlichte „Phatasmagoria“-Demo, das erstaunlicherweise den fettesten Sound der Bandgeschichte besitzt! Zudem gibt’s noch die ersten Demos, die aber wirklich nur was für Hardcore-Fans sind, da hier der Sound doch zu wünschen übrig lässt.
Lustige Bemerkung am Rande:
Drummer Matti und Gitarrist Ellias spielen heute in den unsäglichen Bands Korpiklaani bzw. Sonata Arctica. So kann man seine Karriere auch versauen *g*
Das großartige Re-Release kriegt ihr bei eurem Dealer des Vertrauens für günstiges Geld und sollte in keiner gut sortieren Old School Death Metal-Sammlung fehlen!
Danke Dark Descent, dass ich mir diesen lang gesuchten Klassiker endlich auch ins Regal stellen durfte!