Cover-Art:
1.Das Leben will gewonnen sein
2.Y2krieg
3.Der Panzertöter
4.Panzergrenadier
5.Schwarz ist Unser Panzer (Ich hatt' einen Kameraden)
6.Unsere höchste Ehre
7.Kalt wie der Finsternis
8.Zum Gegenstoss
Und weiter geht es mit einer weiteren dänischen Band!
Dieses Mal ist der Illdisposed-Ableger (Ex-Gitarristen und Sänger von Illdisposed wirken hier mit) „Panzerchrist“ dran, der auf seinem dritten Album im Jahre 2000 ein dermaßenes Sound-Monster auf die Metal-Welt losgelassen hat, dass es mir auch heute noch jedes Mal kalt den Rücken runterläuft.
Doch vorab möchte ich noch eine kleine Erklärung zu den deutschen Titeln und den deutschen Texten geben. Die Jungs haben nämlich eine äußerst kontroverse Idee gehabt, mit der man hierzulande schnell anecken kann. Einige Texte sind nämlich Original-Marschliedern der Wehrmacht entnommen und haben äußerst martialische Texte, die allerdings perfekt durch ihre Kälte und Brutalität zu einer Band wie Panzerchrist passen, die ja bekanntlich nur Panzer und den Krieg behandelt. Ich kann es ganz klar verstehen, wenn sich jetzt einige direkt angewidert abwenden und ich möchte mich jetzt auch gar nicht auf die Seite der „Hauptsache es knallt“-Fraktion schlagen, aber die geniale Musik steht hier wirklich ganz klar im Vordergrund, Lyrics sind hier nur schmückendes Beiwerk und eigentlich versteht die Texte eh kein Mensch Die Jungs sind auch bekannt für ihren schrägen Humor und allein die Tatsache, dass sie damals eine Vietnamesin am Bass hatten und selbst in renomierten Zeitungen wie RockHard oder Legacy recht positiv behandelt wurden, dürfte dafür sprechen, dass hier nicht mit den Ideologien irgendwelcher NSBM-Spacken sympathisiert wird.
Doch genug der Erklärungen, kommen wir zur gnadenlos brutalen Musik:
Es gibt von der ersten Sekunde richtig derbe einen vor die Kauleiste und ich würde sagen so einen krassen Einstieg wie bei „Das Leben will gewonnen sein“ habe ich bis dato nie wieder gehört.
Die Intensität der Musik ist schier überwältigend und die Kombination aus rasenden Gitarren, kräftigen Blastbeats und ultratiefen Growls des Illdisposed-Meisters Bo Summer macht dieses Album zu einem vertonten Feldzug, bei dem keine Gefangenen gemacht werden. Gegen Ende werden sogar vermehrt melodische Gitarren-Soli verwendet, die sich auch perfekt ins Gesamtbild einfügen.
Man pendelt stets zwischen krassen Blastbeats, packenden Midtempo-Bangern und teilweise gar Bolt thrower-esken Walz-Parts hin und her, dass es eine wahre Freude ist. Hier tackert die Bass-Drum wie ein Maschinengewehr während die Gitarren, einer anrollenden Panzerkette nicht unähnlich, alles zermalmen. Hier stimmt einfach alles und das Gesamtbild ist perfekt.
Übrigens: Reno Killerich, the fastest feet in the world spielt hier an den Drums! Der gute Mann steht mit 800 Bass-Drum-Anschlägen die Minute im Guiness-Buch der Rekorde!
Schön ist auch, dass die Jungs einen völlig eigenständigen Sound haben, der mit keiner anderen Band direkt verglichen werden kann. Lediglich einige Riffs und die alles erschütternde Soundwand erinnern teilweise an Größen wie Bolt Thrower oder Monstrosity.
Wer also etwas mit brachialen Old School Death Metal anfangen und über den recht derben Humor der Jungs aus Aarhus hinwegsehen kann, sollte nicht zögern und diesen vollkommen unterbewerteten und zu Unrecht untergegangenen Underground-Klassiker schnellstens zulegen! Ich freu mich schon richtig, die Jungs dieses Jahr endlich live zu sehen, wenn sie auf dem Party.San alles in Schutt und Asche legen werden!
Wer dieses Album liebt, wird auch Spaß mit dem Nachfolger „Roomservice“ haben, der zwar soundmäßig nicht so massiv ist, aber durch wahnwitzige Blastattacken und ein grandioses „Metal Church“-Cover begeistern kann.
Das 2006er Werk „Battalion Beast“ kann da mit seinen Black Metal-Anleihen leider nicht mehr mithalten, so dass „Soul Collector“ ganz klar das Karriere-Highlight der verrückten Panzerfetischisten ist.