Dienstag, 29. Mai 2012

Polluted Inheritance - Ecocide

Label: West Virginia Records

Cover-Art:

1. Faces
2. Dissolved
3. Eaten
4. Memories of Sadness
5. Substance of Existence
6. Fear
7. Stillborn
8. After Life
9. Rottings
10. Look Inside
11. Ecocided



Kehren wir wieder zurück in etwas technischere Gefilde!
Im Jahr 1992 veröffentlichte eine auch heute noch weitestgehend unbekannte Band ihr Debüt-Album mit dem sie mich von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen hat.
Geboten wird von den vier Niederländern äußerst brutaler Old School Technik-Death Metal der amerikanischen Art.
Wenn ich die Namen Deicide, mittlere Death, frühe Morbid Angel, frühe Morgoth oder gar die göttlichen Seance (die ganz besonders!) zum Vergleich heranziehe, sollte direkt klar sein, wie der Hase läuft!
Hier trifft monströses Geballer auf vertrackte Gitarrenriffs, Soli und ausgefeilte Drum-Akrobatiken, dass einem der Atem stockt!
Die Jungs verstehen es wie kaum eine andere europäische Band Brutalität mit technischer Finesse zu verbinden und tönen dabei derart amerikanisch wie man überhaupt nur amerikanisch klingen kann! Und im Gegensatz zu heutigen Technik-Combos verstehen es die Jungs songdienlich zu spielen und bleiben stets nachvollziehbar und haben Songs mit Wiedererkennungswert!
Nicht nur die Instrumentalfraktion tönt übrigens wie direkt aus dem Morrisound entflohen, sondern auch Sänger Ronald grunzt wie ein junger Gott und erinnert nicht selten an eine Mischung aus alten David Vincent, Kam Lee und Glen Benton, so dass jedem Florida-Death Metal-Fan sofort ein Ei aus der Hose kullern sollte!
Auch die Produktion tönt sowas von nach Scott Burns und das obwohl doch Andy Classen an den Reglern saß (das dürfte wohl eine seiner ersten Produktionen überhaupt gewesen sein!).
Hier kommt kein Instrument zu kurz und der technische Sound wurde perfekt in Szene gesetzt.
Solche Produktionen würde ich mir mal in der heutigen Zeit wünschen! Furztrocken und kristallklar ohne organische Wärme vermissen zu lassen.
Nach diesem Debüt folgte 1996 das zweite Album „Betrayed“ und fünf Jahre später das letzte Album „Into darkness“, die auch beide ziemlich gut aber weeeesentlich technischer und verfrickelter sind. Dennoch beides absolute Must-Haves!
Zu schade, dass sich die vier Holländer vor drei Jahren auflösten :( 

Die Scheibe ist übrigens extrem rar, weil sie genau wie die Burial-Scheibe (der Bassist spielt übrigens auch hier!) über das Sabina Classens Label West Virginia Records herausgekommen ist, das ja bekanntlich schon in den frühen 90ern pleite gegangen ist :(
Bei Ebay taucht dieses Meisterwerk zwar gelegentlich auf, aber unter 60€ ist hier ein Kauf unmöglich und auch ich musste da tief in die Tasche greifen...
Deswegen kann ich euch nur den Tipp geben noch etwas zu warten, da mir ein Vöglein gezwitschert hat, dass da wohl evtl. demnächst ein Re-Release über Memento Mori ansteht, da heißt es also abwarten und Tee trinken!