Dienstag, 29. Mai 2012

Wombbath – Internal Caustic Torments

Label: Thrash Records (Re-released durch Necroharmonic)

Cover-Art:

1. Prevent Anemia
2. Intestinal Bleeding
3. A Silent as the Grave
4. Corporal Punishment
5. Performed in Depth
6. Conceal Interior Torments
7. Beyond the Gloomy
8. Abandon
9. Several Shapes



Mit typisch skandinavischen Old School-Keyboard-Intro startet dieser längst vergessene Klassiker um sich im Laufe des Albums zu einem Schweden-Death-Monster zu entwickeln, das gar nicht mal so schwedisch klingt.
Doch eins nach dem anderen...
Die Jungs gründeten sich bereits 1990 unter dem Namen „Seizure“ und veröffentlichten nach einem Demo und einer grandiosen EP 1993 ihr Debüt-Album, das mich nach dem ersten Hören direkt aus den Socken gehauen hat.
Denn die fünf Schweden tönen trotz ihrer Herkunft zu keiner Sekunde wie eine klassiche Elchtod-Band, sondern vielmehr wie eine Mischung aus Massacre, alten Benediction, Napalm Death zu ihrer Death Metal-Phase und einem Schuss Deicide, was mir als alten Ami-Death Metal-Fan direkt das Höschen nass gemacht hat (Napalm Death und Benediction waren ja bekanntlich zu dieser Zeit Massacre-Klone, daher UK=USA ^^).
Mit einer ungestümen Brachialität hat sich das schwedische Quintett direkt einen besonderen Platz in meinem Herzen erspielt, da das Ganze so herrlich brutal, ungezwungen und unbeschwert klingt, dass man sich von ganzen Herzen wünscht, dass es solche ehrliche Bands auch noch heute geben sollte.
Hauptsächlich im Midtempo angesiedelt trifft hier ein fettes Mosh-Riff auf das andere und man fühlt sich direkt gezwungen die Matte zu schwingen und die Luftgitarre auszupacken.
Die Produktion ist schön erdig und kraftvoll und erinnert desöfteren an Klassiker aus dem Morrissound-Studios und das obwohl diese Scheibe im schwedischen Studio Skyline aufgenommen wurde. Kleine Anekdote am Rande: Eigentlich sollte die Scheibe im Sunlight Studio eingespielt werden, was aber aufgrund eines Brandes zum eigentlichen Termin nicht möglich war.
Die Jungs waren daraufhin extrem enttäuscht und hätten fast das Handtuch geschmissen, aber villeicht war es auch eine glückliche Fügung, wer weiß wie das Ganze schließlich mit typischen Schweden-Sound geklungen hätte...
Auf jeden Fall gibt es hier knapp 40 Minuten lang ordentlich eins auf die Mütze und es wird zu keiner Sekunde langweilig, da man stets um Abwechslung bemüht ist und zwischen fetten Groove-Riffs, Uptempo-Parts und coolen Soli stetig hin und herwechselt.
Dieses Album ist auf jeden Fall einmal mehr eine ganz besondere vergessene Perle, die hoffentlich jetzt auch von weiteren ausgegraben wird.
Das coole Cover ist übrigens von SV Bell, der ja auch schon die Cover für Amorphis „tales from the thousand lakes“ und Oppressors „Solstice of oppression“ gezaubert hat.
Das Re-Release dieser Scheibe gibt es für einen Appel und ein Ei beim CD-Dealer eures Vertrauens und enthält zusätzlich zum Debüt-Album noch die vorausgegangene EP und das erste Demo, die beide einen überraschend guten Sound aufweisen können.
Die Jungs haben sich übrigens 2005 reformiert und man darf hoffen, dass man die Bande auch noch einmal hierzulande live bestaunen darf.
Nach diesem Album wurde übrigens wohl noch ein halbherziges und absolut unterdurchschnittliches Death 'n Roll-Album aufgenommen das wohl zu vernachlässigen ist...