Cover-Art:
2. Translucence
3. The Cloning
4. Reunited
5. High on Formaldehyde
6. A Window to Hell (Inst.)
7. Skin Is In
8. Auction of the Dead
9. He Was Raped
10. I Am God
11. Deadly Embrace (Inst.)
Der nun folgende Klassiker des brutalen Ami-Death Metals dürfte wahrscheinlich den meisten hier ein Begriff sein. Nichtsdestotrotz darf dieses ganz besondere Schmankerl aus dem Jahre 1997 nicht unerwähnt bleiben, denn was die Jungs aus Chicago hier zaubern, ist absolut einzigartig und wurde in dieser Form nie wieder auf Konserve gebannt.
Hat man auf den ersten beiden Alben zu Beginn der Neunziger mit gelegentlichen Grind-Elementen den Brutal Death Metal mitgeprägt, schlug man 1995 etwas andere Wege ein und wagte mit dem Dritt-Werk „Repulsive Conception“ Experimente in denen man vermehrt auf Gitarren-Effekte setzte und auch technischer wurde aber die Songs wesentlich unspannender gestaltete. Stieß man mit diesem Album vielen Fans vor den Kopf, besann man sich zwei Jahre später mit dem Geniestreich „Loathing“ auf alte Tage zurück und vermengte die ungestüme, brachiale Art mit den technisch verspielten Parts des Vorgängers um ein durchweg spannendes Album zu kreieren.
Von Anfang an gibt es das volle Brett und bereits der fulminante und abwechslungsreiche Opener „siamese screams“ zeigt direkt wohin die Reise gehen soll: Brutale Grooves treffen auf technisches Highspeed-Riffing, welches mit den typischen, abartig tiefen Growls von Joe Ptacek garniert wurde. Zu schade, dass dieses Ausnahme-Talent vor zwei Jahren verstarb (Selbstmord), denn Joe gehörte mit zu den krassesten Death Metal-Sängern der Geschichte, da er es schaffte ohne technische Hilfsmittel extrem tiefe Stimmlagen zu erreichen wie es heutzutage nur die wenigsten vermögen. R.I.P. Joe!!!
Diese markante Stimme war auch das Aushängeschild von Broken Hope, da sie extremen Wiedererkennungswert hatte und auch die Phrasierung bis heute einzigartig ist, denn so schnell und ohne Pause können nur die wenigsten Growlen.
Aber auch die Musik ist nicht von schlechten Eltern, da man ein echtes Gespür für die besondere Mischung aus Groove, technischen Elementen und coolen Soli entwickelt hat, was die Songs stets spannend und unvorhersehbar macht.
Auch die äußerst druckvolle Produktion muss lobend erwähnt werden, da sie schön kernig und klar daherkommt und keinen Grund zu Beanstandungen gibt. Ein wahrlich in sich schlüssiges Album, das von fiesen Slow-Mo-Passagen hin zu fetten Midtempo-Stampfern und Mega-Blasts alles bietet, was ein gutes Death Metal-Album benötigt.
Abgerundet wird das Album übrigens noch durch ein grandioses Cover-Artwork von Wes Benscoter (Slayer, Autopsy, Sinister, Bloodbath, Hypocrisy, Mortician etc.).
Zu schade, dass die Jungs trotz des großen Labels im Rücken nie den Erfolg einfahren konnten, der ihnen eigentlich zustand. So brachte man im Jahre 1999 noch das letzte Album „Grotesque Blessings“ heraus, das aber mit dem Vorgänger nicht mehr ganz mithalten konnte, bevor man sich schließlich auflöste...
Zwei interessante Anekdoten am Rande: Nach „Loathing“ verließ Bassist Shaun Glass die Band um mit den Jungs von Oppressor das unsägliche Pop-Metal-Projekt „Soil“ ins Leben zu rufen. Außerdem gelten Broken Hope als die erste Death Metal-Band die ein Album komplett digital aufgenommen hat (Swamped in gore, 1991)!
Diese Scheibe wie auch alle anderen Broken Hope-Scheiben sind heutzutage recht einfach zu bekommen, wobei die ersten vier Scheiben als Doppelalben neu veröffentlich wurden. Hier rate ich jedoch zu den Erstauflagen, da die coolen Cover bei den re-Releases echt zu kurz kommen.
Broken Hope darf auf jeden Fall in keiner ernstzunehmenden Death Metal-Sammlung fehlen!