Dienstag, 29. Mai 2012

Mordicus - Dances from Left

Label: Thrash Records (re-released durch Temple of Darkness Records)

Cover-Art:

1. I Bleed to See
2. Blood Under Ice
3. Eternia
4. Cybernetic Summer
5. Unholy Wrath
6. Cosmocrators of Tartaros
7. Oceans
8. Flames Beneath My Sleep
9. A Thorn in Holy Flesh
10. Christcide



Ein äußerst ungewöhnliches und verspieltes Werk finnischer Death Metal-Kunst präsentieren uns hier die vier Finnen aus Joensuu.
Im Gegensatz zu den soeben vorgestellten Purtenance oder den Göttern Demigod wird hier nicht dem typisch düsteren Death Metal gefröhnt, sondern eher dem schwedischen Death Metal mit einem Sinn für Melodie und Groove.
Stellt euch einfach mal vor, Entombed zur Wolverine Blues-Zeit würden mit Carcass zu Heartwork-Zeiten und den guten alten Carnage korpulieren, während die alten Demigod oder Convulse noch ein paar düstere Melodien einspritzen und ihr habt in etwa die ungewöhnliche Mischung von Mordicus.
Diese inzwischen ziemlich rare Scheibe dürfte hier für einige wahrscheinlich zu melodisch sein aber mir gefällt das Ganze extrem gut, weil man es immer wieder schafft trotz aller Melodie und Fröhlichkeit bedrohlich zu klingen und die finnischen Wurzeln nicht zu leugnen. Zudem klingt das gesamte Debüt-Album wie aus einem Guss und dürfte in dieser Form echt einzigartig sein. Man könnte fast sagen, die Jungs haben ihren eigenen Stil gefunden, den ich in dieser Form bislang noch nicht gehört habe.
Ist man in der einen Sekunde noch aggressiv und brutal ist man schon in der anderen Sekunde traurig-melancholisch um kurz darauf wieder mit coolen Melodien zu punkten.
Ein finnisches Death Metal-Album mit so vielen Höhen und Tiefen ist mir auf jeden Fall bislang noch nicht untergekommen und wahrscheinlich macht das auch den Reiz des finnischen Quartetts aus.
Man hat auch die typische Sunlight-Produktion (remember „Clandestine“?) und das obwohl man in dem kultigen „tico-tico Studio“ aufgenommen hat, wo ja auch schon so Legenden wie Sentenced oder Rotten Sound ihre Alben eingespielt haben.
Auf jeden Fall ist das Ganze megafett und erdig und jedes Instrument klingt glasklar!
Die Vocals sind eher schwedisch-keifend und erinnern nicht selten an Jeff Walker in späteren Jahren.
Auf jeden Fall ist die Musik schwer in Worte zu fassen und muss einfach selbst angehört werden!
Das Re-Release von Temple of Darkness Records aus dem Jahre 2008 ist übrigens auch fast ausverkauft und enthält noch die vorangegange "Wrathorn" promo und die kultige "Three way dissection" EP.
Hier klingen die Jungs noch wesentlich brutaler und grindiger und erinnern nicht selten an alte Carcass! Sollte man auf jeden Fall mal gehört haben!