Montag, 28. Mai 2012

Oppressor – Solstice of Oppression

Label: Red Light Records (Re-Releases über Megalithic Records, Pavement Music und Crash Music)
Cover-Art:


1.Seasons
2.Eclipse Into Eternity
3.Devour the Soul
4.And the Angels Fell (the Suffering)
5.Prelude to Death
6. Genocid
7.Rotted Paradise
8.As Blood Flows
9.Dying Inside



Geht’s hier auch endlich mal wieder weiter.
Dieses Mal reisen wir wieder über den Atlantik ins ferne Amerika. Um genau zu sein nach Chicago.
Hier veröffentlichte nämlich im Jahre 1994 ein außergewöhnliches Quartett ein wahrlich heftiges Stück Death Metal, das anders als viele der anderen zeitgleich veröffentlichten Alben klang.
Die Jungs verstanden es nämlich wie keine zweiten absolut mega-stumpfe Brutalität mit technischer Finesse zu verknüpfen, die absolut songdienlich war und der Eingängigkeit keinen Abbruch tat!
Man kann fast sagen, dass die Jungs mit dieser gewagten Mischung allein auf weiter Flur waren und ich lehne mich so weit aus dem Fenster, dass auch nie wieder eine Band nur annähernd wie Oppressor anno 1994 geklungen hat!

Man stelle sich die Brutalität von Suffocation vor, die mit der Rohheit und dem Groove von Broken Hope gemischt wird und schlußendlich noch ein wenig Cannibal Corpse hinzugemengt bekommt.
Dies mische man gut mit Gorguts jüngeren Datums und Cryptopsy älteren Datums und fertig ist eine brisante Mischung auf die die Szene vor 16 Jahren nicht vorbereitet war, was ein Grund sein dürfte, warum dieses Kleinod letztlich auch untergegangen ist!

Hier wird einem das Gehör durch dreckig sägende Gitarren, abgrundtiefe Keller-Growls, ausgefuchstes Drumming und einen bösen Bass malträtiert, dass es eine Wonne ist!
Man scheut sich auch nicht genrefremde Elemente hinzuzufügen und so hört man diverse Keyboard-Intros und Akkustik-Gitarren-Intros und Outros bei denen gar 12-seitige Gitarren zum Einsatz kamen!
Die Produktion ist angenehm dreckig und warm und dennoch gehen keine Details unter!
Hier ist das Old School-Feeling garantiert!
Meine Anspiel-Tipps sind das megabrutale „Eclipse into eternity“ und der abwechslungsreiche Knaller „Genocide“. Aber wirkliche Highlight herauszupicken ist wahrlich schwer, da die Platte wie aus einem Guss klingt und es keine Durchhänger gibt!

Nach knappen 40 Minuten ist dieses brutale Gemetzel auch wieder vorbei und man ist sofort gewillt die Play-Taste ein weiteres Mal zu drücken! Wirklich unglaublich welche Intensität von diesem Geheimtipp ausgeht!

Noch unglaublicher ist aber, was die Jungs für eine Band nach der Auflösung mit dem Broken Hope-bassisten Shaun Glass aus der Taufe gehoben haben:

http://www.youtube.com/watch?v=IlCNwaa7Ft0

Da möchte man doch wirklich kotzen, oder?

Bevor es jedoch so weit kam, spielte man noch zwei Nachfolger-Alben mit den Namen „Agony“ und „Elements of corrosion“ ein. Diese waren zwar auch beides starke Technik Death Metal-Alben, konnten aber mit der ungestümen Brutalität des Debüts nicht mithalten. Vielmehr klang man hier, als würde man ganz alte Fear Factory mit moderneren Gorguts mischen, was zwar eine grandiose Mischung ist, aber nicht mehr so schön roh und brutal wie die hier besprochene Scheibe klang.